2 Kapitel

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Stromjunges saß vor dem Ausgang. Sonnenpfote hatte ihm versprochen, ein paar Kampftechniken beizubringen. Der Busch raschelte und Eulenschweif kam gefolgt von Sonnenpfote ins Lager. Sein Mentor verließ die beiden und ging in die Kinderstube. Der Schüler sprang ihn an und drückte ihn auf den Boden. Der weiße Kater rang nach Luft. Sonnenpfote war schwerer als er. Stromjunges sah den freien Bauch des roten Katers. Er nahm seine ganze Kraft zusammen und stieß ihn mit den Hinterläufen in den Bauch. Der Schüler flog von ihm herunter und landete leichtfüßig auf den Pfoten. Der Rote schlich näher. Das Junge stand auf und sträubte sein Fell. Nun war er so groß wie sein Angreifer. Sonnenpfote sprang, doch ein anderer Kater stützte sich auf ihn. "Was machst du da?!", fauchte Eulenschweif. Er drückte seinen Schüler auf den Boden und sein Schwanz peitschte wütend hin und her. "Wir haben nur spielerisch gekämpft", verteidigte sich der rote Kater. "Spielerisch?! Das sah ganz anders auf! Er ist noch ein Junges! Du solltest es besser wissen!", knurrte der Krieger. "Es.. es tut mir leid", er legte die Ohren beschämt an. Eulenschweif ließ ihn aufstehen und ging. "Du kannst die Nester in der Kinderstube säubern und den Ältesten von Zecken befreien!", rief sein Mentor ihm nach. Mit hängend Kopf trottete der rote Kater davon. Stromjunges folgte ihm. "Das wollte ich nicht.. es tut mir leid", entschuldigte er sich. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.. es ist meine Schuld.. ich hätte nicht mit dir kämpfen dürfen, als wärst du bereit dafür", murmelte Sonnenpfote. Der Schüler schaute starr nach vorne ins nichts. "Du könntest da weil dir Geschichten von Echsenschweif erzählen lassen, während ich seine Zecken entfernte", schlug der Rote vor. "Ich hole vorher noch meine Geschwister", Stromjunges stürmte in die Kinderstube. "Gehen wir zu Echsenschweif und lassen uns Geschichten erzählen!", rief der weiße Kater vor der Kinderstube. Seine Geschwister stürmten aus dem Bau und gemeinsam rannten sie zu dem Baumstamm, welcher der Ältestenbau war. Rehjunges war die schnellste, wie immer. "Kannst du uns Geschichten erzählen?", fragte Rehjunges, als die drei vor dem roten Kater standen. "Natürlich! Setzt euch", krächste er. Den Schwanz schön über die Pfoten gelegt, setzten sich die drei. "Wollt ihr die Geschichte von Windstern hören, oder eine Legende eines Clans?", fragte der Kater. "Legende!", riefen sie. Der Rote nickte und begann: "Man sagt, wenn man die Territorien der Clans verlässt, in die Richtung geht, wo die Sonne aufgeht geht, kommt man zu einem Tal. Um den Tal herum sind Flüsse. Das Wasser der Flüsse wird zum Wasserfall und landet in einem See in der Mitte des Tals. An diesem Ort leben Katzen. Sie ernähren sich von Fischen und hin und wieder von Vögeln. In der Nacht jagen sie Fledermäuse." "Wow!", staunte Rehjunges. "Der Ort klingt wunderschön",  Beerenjunges schloss sich ihrer Schwester an. "Das ist doch nur eine Legende", knurrte Sonnenpfote, angewidert von der Mäusegalle. "Du glaubst auch an den SterneClan, obwohl du ihn noch nicht gesehen hast", der rote Kater fuhr sich ein paar mal mit der Zunge über die Brust. Der Schüler verdrehte die Augen und machte weiter. "Glaubst du daran?", fragte der weiße Kater. Seine schwarzen Pfoten bearbeiteten den Boden. "Es ist eine Legende, aber ich halte es für möglich... Als ich ein Schüler war, wollte ich immer die Welt erkunden. Ich wäre so gerne an diesen Ort gewesen", erzählte er.

Warrior Cats - Zeit der FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt