16 Kapitel

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Blütenpfote streckte sich bis sie zitterte. Sie fühlte sich müde, als hätte sie wirklich die ganze Nacht gekämpft. Echozahn verlangte zwar viel, aber er war ein netter Kater. "Blütenpfote!", die Stimme ihres Mentoren klang wütend. Die Schülerin kroch aus dem Bau. Draußen schlug ihr kalte Luft entgegen. "Hast du vergessen, dass wir die Morgenpatrouille übernehmen?!", Sonnenstrahl saß mit Stromwolke vor dem Ausgang. Schnell sprang sie zu ihnen. "Wir gehen zur SteinClan Grenze", Stromwolke rannte aus dem Lager. Sie und ihr Mentor folgten ihm. Jeder Muskel in ihrem Körper schien zu streiken, aber sie hielt mit den ausgewachsenen Kriegern mit. Als sie durch die Bäume rannte, spürte die Schülerin zwei Katzen neben ihr. Als erstes dachte sie, es wären Sonnenstrahl und Stromwolke. Doch die nebelartigen Pelze von Wassersprung und Echozahn rannten neben ihr. Neue Energie schoss durch Blütenpfote wie ein Blitz.

An der Grenze blieben sie stehen. Stromwolke sträubte das Fell. Blütenpfote prüfte die Luft. Ein widerlich er Gestank war auf ihrer Seite der Grenze. Blutspuren vom Beute lagen auf dem MondClan-Territorium. "Der SteinClan hat schon wieder die Grenze über treten!", fauchte ihr Mentor. "Wir setzten die Duftmarken und berichten Windstern", mit schnellen Schritt gingen die Katzen die Grenze ab und rannten dann zurück ins Lager. "Ich berichte es Windstern!", rief Stromwolke, als dieser durch den Eingang preschte. "Wir holen Goldpfote und Sprungfleck und werden gleich kämpfen trainieren", meinte ihr Mentor.

Jetzt kann ich diesen Angeber zeigen, das ich kämpfen kann.

Nach ein paar Herzschlägen kamen die drei. "Ich will aber wissen, was Windstern sagt", motzte Goldpfote. "Halt deinen Mund!", knurrte Blütenpfote. Der Kater schaute sie erschrocken an. Als sie in der Erdkuhle ankamen, fragte Blütenpfote: "Können wir noch einmal eigene Tricks ausprobieren?" "Damit du wieder verlierst", höhnte Goldpfote. "Warum nicht", Sprungfleck beachtete seinen Schüler nicht. Die Mentoren setzten sich am Rand der Kuhle hin. "Du wirst wieder verlieren", lachte der Schüler. "Dieses mal nicht!", knurrte sie. Blitzschnell drehte sie sich und trat ihn mit den Hinterläufern ins Gesicht. Taumelnd schwankte er zurück. Diesen Moment nutzte sie aus sprang über ihn und biss ihn in die Hinterpfote. Dann wich sie zur Seite, weil Goldpfote nach ihr Schlug, der aber nur Erde auf wühlte. Die Schülerin stieß sich mit ganzer Kraft ab und sprang auf die Seite des Katers. Sie warf ihn um und nagelte ihn am Boden fest. "Von wem hast du das gelernt?", fragte Sprungfleck. Sonnenstrahl starrte sie entsetzt an. "Lass mich los!", Goldpfote wandte sich unter ihr und sie sprang von ihm herunter. "Einer der Attacken war gegen einen Dachsangriff. Das ist eine Übung für fortgeschrittene", ihr Mentor war erstaunt. "Das war..", sie hielt inne. Sie konnte nicht sagen, dass sie tote Katzen trainierten. "Instinkt", endete sie den Satz. Ein Knurren hörte Blütenpfote neben ihr. Ihr Kopf schoss herum. Goldpfote sprang auf zu. Die Schülerin duckte sich und schnellte nach vorne. Mit eingefahrenen Krallen berührte sie seine Kehle bis zum Bauch, ließ sich dann auf den Rücken fallen und trat Goldpfote mit den Hinterläufern. Der Kater landete mit ausgestreckten Pfoten am Boden. "Uff!", drang aus seiner Kehle als er am Boden an kam. Angst funkelte in den Augen der Mentoren. Sie blickten sich kurz an und wandte dann den Blick wieder zu ihr.

Nach dem Training jagten die Katzen noch und kehrten dann ins Lager zurück. Blütenpfote hatte eine Maus und eine Drossel gefangen. Die Schülerin legte die Beute auf den Frischbeutehaufen. Sonnenstrahl setzte sich zu Moosherz. Die beiden steckten die Köpfe zusammen und tuschelten. Kurz schauten sie zu Blütenpfote und redteten dann weiter. Sie beachtete sie nicht und tappte in den Schülerbau. Goldpfote kam in den Bau. "Windstern wird mit Bockstern morgen auf der Großen Versammlung sprechen. Wenn es nichts nutzt, werden wir kämpfen", erklärte der Kater. "Warum bist du so genervt?", fragte ihr Baugefährte. "Du bist so ein großer Angeber und merkst es nicht einmal!", fauchte sie und rollte sich zusammen. Sie hoffte, Schutz in ihren Träumen zu finden, bei Echozahn.

Blütenpfote ging durch einen dunklen Wald. Die Bäume wirkten bedrohlich und die Schatten schienen einen zu folgen. Sterne oder Mond waren nicht am Himmel. Die einzige Lichtquelle waren Pilze oder leuchtende Augenpaare die einen nach sahen. Die Luft roch modrig und nach Verwesung. "Echozahn!", schrie sie. Die Schülerin zitterte und kam sich klein vor. Das hier war nicht der SternenClan. Aber die Katzen waren doch SternenClan-Krieger, oder nicht. "Wassersprung!", sie legte sich hin und gab die Pfoten unter ihren Körper. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre Ohren. Knurren und Schreie zerrissen die Luft. Das ging die ganze Zeit schon so. Ein eisiger Wind fegte ihr entgegen und brachte ihr einen bekannten Geruch mit sich. Sie öffnete die Augen und stand auf. Echozahn kam aus dem Nebel. "Was bringst du mir heute bei?", fragte sie. "Du hättest Goldpfotes Gesichtsausdruck sehen müssen", schnurrte die Kätzin. "Ich habe zu geschaut! Wir alle haben zu geschaut", die Stimme des Katers war kühl. Er setzte sich, den Schwanz schön über die Pfoten gelegt. "Ich habe gehört, dass es wahrscheinlich zu einen Kampf kommt", begann Echozahn. "Auch wenn Krieger gelassen wirken, verfolgen sie immer jede Bewegung seines Angreifers", sein kühler Blick ruhte auf ihr. "Wenn du dich nicht gut genug tarnst, oder nicht schnell genug bist, wissen sie was du vor hast", mit einer Kralle zog er eine Linie zwischen ihn und ihr. "Versuche auf meine Seite zu kommen!", befahl er. Blütenpfote kauerte sich hin und sprang. Doch Echozahn schleuderte sie weg. "Noch einmal!", knurrte er. Die Schülerin stellte sich vor die Linie. Dann drehte sie sich blitzschnell und trat ihn mit ihren Hinterläufern. Er taumelte zurück. "Ich könnte rüber gehen, aber dann könnte ich nicht zeigen, was ich alles gelernt habe", dachte sie sich. Blütenpfote sprang über den Kater. Biss ihn fest in sein Hinterbein, dass er auf jaulte. Wich einen Schlag seiner Vorderpfote aus und sprang ihn mit all ihrer Kraft von der Seite an. Echozahn flog um und sie stellte sich triumphierend über ihn. "Gewonnen!", schnurrte die Schülerin. "Das wirst du bald brauchen", alles um sie herum wurde dunkel, bis sich nur noch seine grauen Augen sah.

Es war noch dunkel im Schülerbau. Goldpfote schlief noch tief und fest. Blütenpfote ging aus dem Bau. Bald würde der erste Schnee fallen. Sonnenstrahl kam gerade aus dem Kriegerbau. Mit einem Schwanzschnippen signalisierte er ihr, ihm zu folgen. Die beiden Katzen verließen das Lager. "Wo wollt ihr hin?", fragte Dachsauge, die vor dem Eingang Wache hielt. "Training", ihr Mentor stürmte in den Wald. Bald blieben sie stehen. "Stell dir vor ich bin eine SteinClan-Katze. Du kletterst auf den Baum, versteckst dich und wenn ich kommen. Springst du vom Baum und versuchst auf meinen Schultern zu landen", der Rote Kater verschwand im Unterholz. Schnell kletterte sie den Baum hoch und versteckte sich auf einen Ast. Zwei Augen leuchteten in einem Busch unter ihr. Die grauen gehörten Echozahn und die anderen Wassersprung. Sie beobachten sie! Sonnenstrahl ging zu ihren Baum. Als er unter ihr war, sprang sie und landete auf seinen Schultern. Der Kater unter ihr, brach zusammen. "Genau so!", lobte der Rote. "Lass uns zurück ins Lager gehen. Vielleicht werden wir für eine Patrouille eingeteilt", die Schülerin ging runter von ihm und er schüttelte sich Blätter aus dem Pelz.

Als die Katzen zurück im Lager waren, wurde der Himmel milchig und die Katzen erwachten. Moosherz begann die Patrouillen einzuteilen: "Nachtklang! Du gehst zur SteinClan-Grenze mit Eulenschweif, Sprungfleck und Goldpfote! Rennstreif! Du wirst mit Vogeljäger, Sonnenstrahl und Blütenpfote jagen gehen!" Die Patrouillen verließen das Lager. "Ich schlage vor, wir gehen zum Bach", meinte Rennstreif und stürmte davon.

Mit zwei Wühlern und einem Spatz kehrte Blütenpfote zurück. Die anderen waren auch erfolgreich gewesen. "Hallo Blütenpfote!", begrüßte sie Rehblüte. Sie wirkte müde und schwer, aber ihre Augen leuchteten. "Was ist los?", fragte die Schülerin. "Ich bekommen Junge!", die Kriegerin freute sich. "Glückwunsch!", schnurrte sie. Die Kätzin trottete in die Kinderstube.

Werde ich jemals Junge haben?

Warrior Cats - Zeit der FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt