13 Kapitel

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Strompfote streckte sich und stupste seine Wurfgefährten. Leopardenpfote ging an ihm vorbei. "Ich finde es schade, dass ihr schon geht", in ihren Augen lag Trauer. Strompfote nickte: "Hoffentlich sehen wir uns wieder." Seine Schwestern standen auf, trotteten aus dem Bau und er folgte ihnen. Der ganze FallClan hatte sich versammelt. Ihre Augen leuchteten vor Freude, dass die Hunde sie nicht mehr angreifen würden. Die drei Katzen bahnten sich einen Weg zum Anführerbau. Fischstern stand mit hoch erhobenen Kopf und Wassersprung saß uninteressiert daneben. Der Zweit Anführer hatte nie die drei gemocht. In der Zeit in der sie da waren, schien er meistens die Befehlen seines Anführer nicht für besonders wichtig. Irgendetwas beunruhigte Strompfote an dem Kater. Alle Katzen freuten sich, aber ihm schien es gleichgültig zu sein. "Folgt mir noch in meinen Bau", Fischstern riss ihn aus seinen Gedanken. Die Katzen traten in den Bau. "Ich möchte euch begleiten, damit euch euer Anführer versteht und nicht bestraft", schnurrte der Anführer. "Aber wer soll mich begleiten?", fragte Fischstern. "Wie wäre es mit Mikusch, der Streuner von der Scheune?", schlug Beerenpfote vor. Als der Anführer nicht reagierte, redete seine Schwester weiter: "Er ist ein kluger, tapferer Kater!" "Ich weiß", die Stimme des Anführers war nur noch ein Flüstern. "Woher?", Rehpfote wurde neugierig. Strompfote schnippte ihr ärgerlich ans Ohr. "Weil er mein Sohn ist", mauzte Fischstern. "Ich und Mikusch begleiten euch nach Hause", der Anführer ging aus dem Bau und die anderen folgten ihm. Wassersprung hatte kein Wort während des Gespräches gesagt. "Katzen des FallClans! Ich werde diese drei tapferen Katzen nach Hause begleiten! Wassersprung wird meinen Platz in dieser Zeit einnehmen!", rief Fischstern und verließ das Lager. Als sie den Kessel hinter sich gelassen hatten, gingen die Katzen nebeneinander. Sie schwiegen, bis sie zur Scheune kamen. "Mikusch!", schrie Beerenpfote. Zwei Katzen kamen heraus. Der schwarzweiße Mikusch und die weißgraue Blütenjunges. "Wir gehen nach Hause, Fischstern würde gerne, dass du ihn begleitest", mauzte seine Schwester. Der Kater nickte und sah den Anführer an. "Hallo Vater", Mikuschs Blick war kühl, aber in seinen Augen war Zuneigung. "Hallo Sohn", Fischstern neigte den Kopf. "Blütenjunges!", rief Strompfote freudig. Die kleine Kätzin stürmte auf ihn zu und sprang ihn an. Der Kater nahm sie im Nacken, als sich die Gruppe weiter bewegte. Der Anführer fühlte sich im Wald ungewohnt, während die MondClan-Katzen es genossen. Sonnenhoch zog vorbei und es wurde Nacht. "Wir sollten jagen und dann schlafen", bestimmte Strompfote. Er war zwar nicht der Anführer, aber er kannte sich in Wäldern aus. "Mikusch, Beerenpfote und Rehpfote jagen und Fischstern, Blütenjunges und ich werden einen Schlafplatz suchen", mauzte der Schüler und war dem Anführer einen unschlüssigen Blick zu. Fischstern überlegte kurz und nickte dann. Die Katzen teilten sich. "Du würdest einen tollen Anführer abgegeben", lobte der FallClan-Anführer. Sein Pelz brannte. "Danke", Strompfote sah sich die Wurzeln einer Eiche an. Es würde Schutz bieten. "Wir sollten hier unser Lager aufschlagen", entschloss der Schüler. Er sammelte Moss, Farn und Federn, das er in der Nähe fand und baute Nester. Fischstern half ihm, während das Junge schon in einen kleinen Nest schlief. Die anderen kehrten mit Beute zurück, Beerenpfote hatte am meisten gefangen. Die Katzen ließen sich zum Essen nieder. "Ich übernehme die erste Wache", miaute der Kater, als alle mit essen fertig waren. Beerenpfote und Mikusch sollten sich neben einander zusammen. Ihre Pelze streiften einander. Rehpfote legte sich zu Blütenjunges. Fischstern saß noch da und schaute zum Himmel empor. "Du solltest schlafen", murmelte Strompfote. "Das solltest du eigentlich auch", entgegnete der Anführer. Doch er stand auf und rollte sich zusammen. Bald wurde sein Atem ruhig und der der Schüler wusste, dass er eingeschlafen war. Der Kater richtete seinen Blick zum Himmel. Es war eine klare Nacht. Endlich würden sie nach Hause zurück kehren. Er schloss die Augen um sich das Lager vorzustellen, aber stattdessen war eine wunderschöne Kätzin in seinen Gedanken. Getupftes Fell und blaue Augen. Leopardenpfote.

Schnell öfnete er die Augen wieder. Er konzentrierte sich auf jedes Geräusch und jeden Geruch, bis Mondhoch war alles ruhig. Dann weckte er Mikusch, der ihn mit seinen gelben Augen freundlich an schaute, und rollte sich zusammen. Zwei Herzschläge lang beobachtete er den Einzelläufer und schlief ein.

Strompfote wachte auf und stand auf. Fischstern rappte mit einer Maus zu ihm, seine Augen glänzten. "Beerenpfote hat mir gezeigt, wie man am Boden jagt", der Anführer legte die Beute vor ihm ab. "Die ist für dich", mauzte der Anführer. Dankend kauerte er sich hin und verspeiste die Maus. Nach seiner Mahlzeit sprang er auf eine hohe Wurzel. "Heute werden wir nach Hause kehren! Wenn alle bereit sind, brechen wir auf!", rief Strompfote. Die Katzen murrten zustimmend und sie machten sich auf den Weg. Strompfote und Fischstern führten die Gruppe an, Rehpfote und Blütenjunges waren hinter ihnen, während Beerenpfote und Mikusch den Schluss bildeten. Vor Sonnenhoch verließen sie den Wald und tappten zwischen der Wiesen und SteinClan-Grenze. Dem SternenClan sei Dank, dass keine Patrouille sie sah. Strompfote war über glücklich, als sie im vertrauten MondClan-Territorium gingen. Er wäre am liebsten bis zum Lager gerannt und hätte vor Freude aufgejault. Doch er führte die Gruppe an und konnte nicht einfach davon rennen. Plötzlich stürmte Rehpfote vor. "Sprungfleck!", schrie sie über glücklich. Jetzt konnte auch Strompfote den Kater sehen, der vor dem Eingang wache hielt. "Rehpfote!", der schildpatt Kater fuhr ihr mit der Zunge über die Ohren. "Ich habe dich so vermisst", schnurrte der Krieger. "Wo warst du?", fragte der Krieger. "Das wirst du bald erfahren", Strompfote führte die Katzen weiter. Sprungfleck rannte vor ins Lager und rief: "Sie sind wieder da!" Als die Gruppe ins Lager kam, waren schon alle Katzen herausen. Windstern stand am Hochfelsen und ließ das Getuschel, mit einem Schwanz schnippen, verstummen.   "Strompfote, Beerenpfote, Rehpfote! Ich seid zurück! Wo beim SternenClan seid ihr gewesen?!", rief der Anführer. Strompfote erzählte die Geschichte, angefangen von den Träumen, zu Blütenjunges, bis zu den Hunden. Als er endete, fügte Fischstern hinzu: "Ich danke dem SternenClan und stehe in eurer Schuld! Der SterneClan soll eure Wege erhellen!" Windstern neigte den Kopf. "Fischstern! Es ist uns eine Ehre, eine Katze des FallClans zu sehen! Wie du weißt, war das bei uns nur ein Märchen! Ich hoffe, dass euch die Hunde kein zweites mal angreifen!", rief der MondClan-Anführer. "Ich werde mit Mikusch wieder zurück kehren! Mein Clan braucht mich!", Fischstern tappte mit seinen Sohn zum Ausgang. "Ich kann dich nicht zum Bleiben zwingen", Windstern sprang vom Hochfelsen. Beerenpfote schmiegte sich an Mikusch, dann verschwand der Kater und sein Vater. Ein roter Kater sprang auf sie zu. "Hallo Sonnenpfote!", begrüßte Strompfote den Kater. "Ich heiße jetzt Sonnenstrahl", prüstete sich der Rote. "Das ist toll!", schnurrte Rehpfote. Moosherz und Wildstrom sprangen zu ihren Schülern. "Ihr wart tapfer!", lobte der Zweite Anführer. "Wo ist Flammenherz?", fragte Beerenpfote. Ihre Mentoren legten die Ohren an. "Sie ist bei der Geburt von Goldjunges gestorben", flüsterte Sonnenstrahl. "Was?! Nein! Das darf nicht wahr sein! Moosherz sag mir, dass er lügt!", kreischte seine Schwester. Strompfote konnte spüren, wie es ihr Herz brach. Als der schildpatt Kater nicht antwortete, begann sie zu wimmern. "Wer wird mein neuer Mentor sein?", miaute Beerenpfote nach der Zeit. "Alle Katzen versammeln sich unter dem Hochfelsen!", Windstern stand am Hochfelsen und hatte sie beobachtet. "Weil Flammenherz nun beim SternenClan jagt, braucht Beerenpfote einen neuen Mentor!", begann der Anführer. "Igelkralle! Du warst ihr Gefährte! Bring dieser Schülerin alles bei was du weißt!", Windstern sprang vom Felsen und die Katzen berührten sich Nase an Nase. "Nehmt euch zu fressen und geht dann schlafen! Morgen werden eure Schülerpflichten beginnen!", befahl Moosherz. Strompfote nahm sich einen Wühler und verschlang ihn. Es dämmerte am Himmel, als der Schüler sich im Schülerbau zusammen rollte. Es kam ihm ungewohnt vor, nicht in einer Höhle, sondern in einem Busch, zu schlafen. Er spitzte die Ohren, um den Wasserfall zu hören, dann fiel ihn ein, dass er nicht im FallClan-Lager war. Der Kater sog die bekannten Gerüche seiner Wurfgefährten ein, aber ein Geruch fehlte ihm. Der süße Duft von Leopardenpfote.

Warrior Cats - Zeit der FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt