9.

200 10 1
                                    

Ok. Ich muss zugeben, dass es eigentlich gar nicht so schlimm war.

Es war ganz nett.

Endlich ist Wochenende.
Samstag.

Meine Tochter und ich haben uns überlegt in den Zoo zu fahren.
Sie liebt Tiere, aber noch mehr liebt sie den großen Spielplatz.

Ich sitze also auf einer Bank und beobachte Maya, wie so oft auch schon.
Zum Glück ist diesmal Yuna, eine Arbeitskollegin und auch Freundin von mir, mit ihren zwei Kindern dabei.
Maya hat wen zum spielen und ich kann mich unterhalten. Prima!

„Bald sind schon wieder die Abgaben der Bachelorarbeiten... Wie die Zeit vergeht...“, sagt Yuna eher zu sich selber als zu mir.

Trotzdem antworte ich lachend:

„Jetzt mach mal halblang. Die Meisten haben doch noch gar nicht angefangen irgendwas zu schreiben.“

Und damit meine ich diesen absolut verpeilten Luca aus meinen Vorlesungen.

Sie verdreht die Augen.

„Chris hat mich gestern Abend ganz romantisch überrascht.“, erzählt sie.

Sie lächelt.

Ich schaue sie gespannt an.

„Er hat die Kinder zu den Nachbarn gebracht und als ich von der Arbeit kam, hat er bereits den Tisch gedeckt gehabt, ein leckeres Essen gekocht, frische rote Rosen gekauft und auf den Tisch gestellt. Es war wie damals bei unserer Verlobung. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie wunderschön das gestern war. Wie in einem Liebesfilm, nur ohne Drama...“

„Ah.“

„Findest du das etwa nicht super romantisch?“

Doch, natürlich. Nur es ist etwas bitter für mich. Es macht mich irgendwie traurig.
Ich will ihr aber nicht antworten.

Diesmal meinte das Schicksal es gut mit mir, denn ich sehe wie Maya plötzlich die Kletterwand runterstürzt. Nicht hoch. Es war vielleicht ein halber Meter.

Sie landet auf allen Vieren.

Ich springe auf und laufe auf sie zu.
Maya weint.

Natürlich ist es für mein Mamiherz nicht angenehm die eigene Tochter verletzt zu sehen.

Ich nehme Maya in den Arm.

Yunas einer Sohn schaut vom Klettergerüst erschrocken auf Maya hinab, läuft dann aber schnell weg, als er meinen Blick auf sich spürt.

Sie schluchzt.

„Mein Knie. Mami, mein Knie tut so weh.“

Dicke Tränen kullern ihr über ihr Gesicht.
Auch Yuna kommt auf uns zu.

Ich schaue mir ihr Knie an.

Nichts wildes. Nur etwas aufgeschürft.

„Schau mal. Es blutet nichtmal. Alles gut, mein Mäuschen. Brauchst du ein Taschentuch?", versuche ich ihr sanft gut zu zureden.

Sie nickt und greift nach dem Tuch, dass ich aus meiner Hosentasche kurz zuvor heraus gezogen habe.

Sie beruhigt sich und befreit sich aus meinen Armen.

„Ist wieder besser, Mama. Es tut nicht mehr weh. Nur noch ein ganz kleines mini bisschen. Ich gehe weiter spielen. Tschüss!“

Und dann rennt sie mit einem Grinsen im Gesicht zur nächsten Leiter um hinauf zu klettern.

Just another love story {Concrafter FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt