27.

144 8 6
                                    

Ich höre das Klirren der Schlüssel an der Haustür. Es kommt von Luca, der versucht die Tür zu öffnen. Er dreht das Metallstück einmal im Schloss auf und drückt dann die Türklinke auf - Nicht gerade leise.

Es ist schon spät. Ich habe bereits Abendbrot gegessen, Maya und mich geduscht, geschwischt und geschaubsaugt und zu guter Letzt meine Tochter ins Bett gebracht.

Ich gehe auf Zehenspitzen in den Eingangsbereich und lege meinen Zeigefinger auf meine Lippen und deute auf die Tür, hinter der Maya seit einer halben Stunde schläft.

Ich will ihm damit signalisieren, dass er gefälligst leise sein soll.

Obwohl ich selber totmüde bin, habe ich auf ihn gewartet.
Weil ich ihn nochmal ansehen wollte.
Weil ich ihn nochmal küssen wollte.
Weil ich mit ihm noch mal sprechen wollte.
Vielleicht auch, weil ich mit ihm gemeinsam einschlafen wollte.

Er kommt auf mich zu und legt seine großen Hände auf meine Schultern. Er küsst meine Stirn. Für diesen kurzen Moment schließe ich meine Augen und atme seinen Geruch ein. Er trägt sein liebstes Deo.
Und um ehrlich zu sein, ist es auch mein liebstes Deo.

„Warum warst du so lange weg?“, flüstere ich.

Er zögert kurz, glaube ich. Vielleicht hat er auch nicht richtig zu gehört, oder er überlegt einfach. Manchmal ist es wichtig darüber nachzudenken, was man sagt und von sich gibt.

„Ich habe im Büro zwei Videos aufgenommen und direkt angefangen zu schneiden.“, haucht er zurück.

„Bist du weit gekommen?“

Er zögert wieder bevor er antwortet - oder er denkt einfach nur über eine kluge Antwort nach.

„Ich glaube, dass sie fast fertig sind.“

„Das ist schön.“

Ich lächel.

Ich schaue in seine Augen und lehne meinen Kopf gegen seine Brust.

Er legt seine Arme um einen Körper und drückt mich sanft an sich.

Ich löse mich von ihm. Jetzt erst bemerke ich, dass er noch in seinem Mantel, Schal und seinen Winterstiefeln vor mir steht.

„Räum deine Schmutzwäsche gleich direkt in den Wäschekorb.“

Er nickt.

„Ich wollte heute Abend noch die Waschmaschine befüllen, damit sie morgen früh fertig ist.“, begründe ich ihm meine vorherige Aussage.

Er nickt wieder und verschwindet im Schlafzimmer.

Ich gehe in die Küche und lege ihm schonmal Brot, Butter und Aufstrich auf den Tisch, damit er gleich erstmal essen kann. Ich stelle einen Teller an seinen Sitzplatz und dazu ein Messer. Außerdem ein Glas, dass ich bereits mit Wasser gefüllt habe.

Wenn ich nicht eine fürsorgliche Freundin bin, dann weiß ich auch nicht.

Ich höre seine schweren Schritte.

Es macht sich ein Strahlen in seinem Gesicht breit, als er den gedeckten Tisch entdeckt.

„Danke!“, flüstert er.

Ich drücke ihn einen dicken Kuss auf die Wange.

„Im Kühlschrank steht gekühlte Bier.“

Ich zwinker ihm zu. Er strahlt noch mehr.

„Du bist die Beste!“

„Ich weiß!“, antworte ich gespielt arrogant.

Ich lasse ihn alleine und mache mich an die Wäsche.

Just another love story {Concrafter FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt