17.

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Neuer Tag.
Neues Glück.

Oder so.

„Ich darf Luca nicht mal Hallo sagen?"

Ich schüttel energisch meinen Kopf.

„Das finde ich doof.", schmollt sie.

Sie wirft ihre Puppe weg und verschränkt ihre Arme vor der Brust.

„Am besten guckst du ihn auch nicht an."

„Mama, das macht so aber keinen Spaß."

Ich zucke nur mit dem Schultern.

Sie sitzt in einer Ecke meines Büros und spielt dort jetzt mit ihren Puppen.

Ich schenke wieder den Papieren vor mir ihre nötige Aufmerksamkeit, doch Maya lenkt mich erneut ab.

„Und warum?"

„Weil... Weil...", stotter ich.

Was soll ich darauf denn antworten?

„Weil das ein ganz großes Geheimnis ist.", flüstere ich.

Ihre Augen weiten sich.

„Ein Geheimnis?", wiederholt sie meine Worte.

Ich hebe meinen Zeigefinger an meine Lippen und mache:

„Pssssst. Das Geheimnis kennen aber nur du, Luca und ich."

Ich glaube, ich habe ihre Neugier gestillt, denn sie widmet sich wieder ihren Spielsachen.

Ich schaue auf die Uhr.

„Wir müssen gleich los. Pack deine Sachen bitte zusammen!“

Ihre kleinen Finger umschließen meinen Zeigefinger. So laufen wir durch das Gebäude bis zu dem richtigen Hörsaal.

Ein paar Studenten warten schon vor der verschlossenen Tür.

Maya verhält sich im Hintergrund, aber mustert jeden einzelnen der Menschen, die dort stehen. Ich weiß genau, dass sie nach Luca Ausschau hält.

„Haben Sie eine Freundin mitgebracht?“, scherzt einer.

Ich verdrehe nur die Augen. Doch Maya meldet sich überraschenderweise zu Wort:

„Bist du dumm? Man sieht ganz genau, dass das meine Mama ist. Und ich dachte immer, Studenten sind schlau.“

Der Typ ist nun still. Sie verdreht genervt ihre Augen.

Ich streiche Maya sanft über ihren Haarschopf.
Sie schaut mich triumphierend an.

Ich schließe die Tür auf und gehe als Erstes mit Maya rein.

„Komm! Geh erstmal deine Sachen im Vorbereitungsraum abstellen!“, fordere ich Maya auf.

Sie nickt brav.

„Gucken wir wieder 'nen Film?“, ruft einer von oben.

„Gerne! Dann kann ich mich mit Maya beschäftigen.“, sage ich ironisch.

Der Raum füllt sich.

Pünktlich beginne ich die Vorlesung. Doch Luca ist nirgends zu sehen.

Gut für mich und Maya.

Und warum kümmert mich das überhaupt?

Ich stelle mich an das Mikrofon und spreche:

„Lassen Sie sich nicht von meiner Tochter stören.“

Ich deute auf das kleine Mädchen, das ein paar Meter weiter auf dem Boden sitzt und etwas malt.

Sie schaut auf und winkt kurz schüchtern in die Runde.

Just another love story {Concrafter FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt