Prolog

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Die Strandbar lag genau vor uns. Laute Musik schallte zu uns herüber und die Lust auf meinen Lieblingscocktail wurde immer größer.

Aber noch ehe ich mich versah, hatte mich Maja am Arm gepackt und in das Gestrüpp gezogen.

„Hey, was soll das?", fragte ich wütend über die fehlende Vorwarnung und schob mir die Blätter aus dem Gesicht.

„Da ... ich ... oh mein Gott!" Ihre Augen begannen zu strahlen, als hätte sie nie etwas Schöneres gesehen.

„Was?" Ich zog verwirrt meine Augenbrauen zusammen und folgte ihrem Blick. „Wo starrst du denn da hin?" Ich wollte aufstehen, um besser sehen zu können, aber sie zog mich ruckartig wieder nach unten.

„Autsch!", beschwerte ich mich und rieb die rote Stelle an meinen Arm. Seit wann war sie so rabiat?

„Da ist Jeon Jungkook!" Sie quickte und ich war genauso ahnungslos wie vorher. Ihre Augen wurden immer größer die Atmung immer flacher. Das Gesicht – Knallrot!

„Wer?"

„Na Jeon Jungkook!"

„Alles klar, ich rufe den Notdienst. Du redest wirres Zeug."

„Nein, schau doch mal!" Sie riss mir das Handy aus der Hand und wies zwischen den Blättern hindurch zu einem Jungen, der an der Strandbar saß. Ich konnte ihn nicht so richtig erkennen, dafür war es zu weit weg, aber Maja flippe neben mir völlig aus. Ich warf ihr einen unschlüssigen Blick zu.

„Und wer soll das sein?"

„Er ist ein Sänger von BTS! Die berühmteste Boyband Südkoreas!"

„Ja und?"

„Man, die singen Kpop."

„Du weißt doch, dass ich so etwas nicht höre." Vorsichtig legte ich ihr eine Hand auf die Stirn. Also Fieber hatte sie wohl nicht. „Und seit wann hörst du so etwas eigentlich."

„Schon Jahre. Aber du hörst mir ja auch nie zu."

„Und aus der Entfernung kannst du sehen, dass es sich um diesen Sänger handelt?"

„Hundert prozentig!", nickte sie und grinste breit. „Und weil ich Min Yoongi und Park Jimin auf der Tanzfläche sehe. Ihre Moves sind unverkennbar."

„Warum sprichst du sie denn nicht einfach an?" Ich verstand ihr Problem nicht.

„Bist du verrückt?!" Sie schlug mich auf den Oberarm.

„Au!"

„Man, Steffi! Die Jungs von BTS spricht man nicht einfach so an!"

„Ach nicht?"

„Nein. Dann bekomme ich nur ein Autogramm oder ein Selfie und kann wieder gehen." Sie rieb sich nachdenklich das Kinn. „Wir brauchen etwas viel Effektiveres. Etwas, dass sie immer an uns erinnern wird."

„Du meinst an dich", wandte ich ein und hob abwehrend die Hände. „Mir sind die so egal."

„Gut, dann halt an mich. Aber es darf mir nichts peinliches passieren. Es muss cool sein und mysteriös. Ich will, dass sie mich mögen und Jungkook soll sich in mich verlieben."

„Du kannst niemanden zwingen. Vielleicht bist du nicht sein Typ."

„Du bist eine grauenhafte beste Freundin", kommentierte sie beleidigt.

„Ich weiß. Viel Glück dabei. Ich gehe jetzt hin und hole mir endlich meinen Cocktail." Entschlossen stand ich auf und wollte gerade losgehen, als Maja ebenfalls auf die Beine sprang und mich zu sich herumdrehte.

„Ich brauche deine Hilfe! Bitte, Steffi. Alleine kann ich das nicht." Sie flehte mich mit ihren großen blauen Augen an. Diese Hundewelpenaugen schafften es einfach immer, dass ich tat was sie wollte – Seit der dritten Klasse. In der fünften Klasse war Maja die Hauptrolle in einem Theaterstück und hatte wochenlang mit mir geübt. Doch ein Tag vor der Premiere, war sie krank geworden. Ich musste mir eine Perücke aufsetzen und ihre Rolle übernehmen. Dabei hasste ich es vor Publikum aufzutreten.

„Ich mochte Jungkooks Herz wirklich erobern. Er ist einfach so perfekt für mich. Bitte!" Sie ging vor mir auf die Knie. „Bitte, sei meine beste Freundin und verhindere, dass ich peinliche Dinge tue. Du hast tausende von Büchern gelesen und hunderte von Filmen geschaut. Ich weiß, dass wir das schaffen."

„Du bist verrückt", kommentierte ich und zwang sie sich wiederaufzurichten, da sie Leute uns schon merkwürdig ansahen.

„Wenn wir wieder in Deutschland sind, verspreche ich dir", sie seufzte tief, „dass ich mit dir zusammen den Familienbesuch in Köln durchstehe."

Meine Hand machte sich selbstständig, noch bevor ich den Gedanken zuende gedacht hatte.

„Deal!"

Wir schlugen ein.

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Na, soll ich diese Geschichte schreiben oder ist die Idee langweilig?

LG eure Steffi


DNA - Als ich dich traf ...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt