Wie ich mit dem Schicksal spielte ...

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte sich mein Körper so schwer und unbeweglich an. Es dauerte eine Weile bis meine Augen nicht mehr verschwommen sahen und ich meinen Kopf von dem gemütlichen Kissen anheben konnte. Vorsichtig drehte ich mich auf die andere Seite. Maja schlief noch immer friedlich und lächelte vor sich hin. Ob sie etwas Schönes träumte? Als ich an mir heruntersah, seufzte ich tief. Ich trug meine Klamotten noch vom Vorabend. Also quälte ich mich aus dem Bett, griff nach meinen frischen Sachen aus dem Koffer und verschwand erst einmal unter die Dusche.

Also das warme Wasser auf meinen Körper hinab prasselte, fiel mir so nach und nach alles wieder ein.

Maja sah ihren Traumjungen von BTS.

Sie wurde von einer Gruppe Jungs blöd angemacht und Jimin half mir sie zu retten.

Jimin. Wow, dieser Typ konnte tanzen! Noch immer bekam ich Gänsehaut, wenn ich nur daran dachte. Und dann dieses Lächeln dazu. Oder Yoongi, der sich von meiner schroffen Art nicht hatte abschrecken lassen. Ich lachte kurz auf und schüttelte mit geschlossenen Augen den Kopf über mich selbst. Gestern Abend war schon eine seltsame Situation gewesen. Wenn Maja nicht dabei gewesen wäre, hätte ich die Jungs nie kennen gelernt. Aber vermutlich hätte ich sie auch nicht erkannt.

Naja, es brachte nichts auch nur noch einen Gedanken daran zu verschwenden. Vermutlich war es ihr letzter Abend und sie würden heute Abreisen. Tja, so war das Leben nun einmal. Es bestand aus flüchtigen Bekanntschaften. Außerdem würden sie uns sicherlich nicht wiedererkennen, wenn sie uns sahen. Mit Sicherheit begegneten ihnen tausende von Gesichtern jeden Tag.

Ohne auch nur einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, stieg ich aus der Dusche, föhnte meine Haare und putzte mir die Zähne.

Fertig angezogen trat ich aus dem Badezimmer und sah Maja im Schneidersitz auf dem Bett sitzen.

„Guten Morgen", begrüßte ich sie und stopfte meine dreckigen Sachen in einen Beutel und dann in meinen Koffer. Als sie nicht antwortete, drehte ich mich verwundert zu ihr herum. Hatte sie mich nicht gehört?

Aber doch, das hatte sie. Trübsal blasend starrte sie ihre Bettdecke an und seufzte tief.

Oh, das gibt es doch nicht! Würde das jetzt den ganzen Urlaub so weiter gehen? Es ging bestimmt um diesen Jungkook. Mein Gott, auf der Welt gab es Milliarden von Menschen! Musste es ausgerechnet er sein?

Nachdenklich kaute sie auf ihrer Lippe herum. Nein, das konnte ich mich nicht länger mit ansehen! Schnell griff ich nach meinem Kopfkissen und bewarf sie damit.

„Hey!", rief sie erschrocken und warf es zu mir zurück. „Was sollte das?"

„Steh auf, ich habe Hunger!", befahl ich und zeigte auf das Badezimmer.

„Ich mag nicht!" Wie ein Kleinkind warf sie sich zurück auf den Rücken und zog die Decke über ihren Kopf.

„Gott, bist du kindisch!" Ich lief um das Bett herum zu ihrer Seite und hob eine Ecke der Decke an. Sie sah mich mit großen, müden, blauen Augen an.

„Hallo? Wir sind hier auf den Maldediven! Schwing dein Hintern aus dem Bett und vergiss irgend so einen Sänger von irgendeiner Band!"

Eine Stunde später hatte ich es wirklich geschafft sie aus der Hütte zu bekommen. Wir gingen Frühstücken in einem Speisesaal, der extra für alle Bewohner der Hütten waren. Und während ich mir mit Obst und Brot den Bauch vollschlug, stocherte meine beste Freundin in ihren Cornflakes und sah sich alle paar Sekunden in dem Raum um. Von den Jungs war aber keine Spur.

Also zerrte ich sie zum Strand. Maja liebte Wasser, was auch der Grund war, weshalb wir auf dieser blöden Insel waren. Ich bevorzugte Städtetrips, aber nein Madam wollte unbedingt drei Wochen am Strand verbringen.

DNA - Als ich dich traf ...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt