Peter Parker

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Ich sprang vom Stuhl hoch und sah nach draußen. Ein rot-blaues Licht blinkt abwechselnd und die Sirene wurde immer lauter. Schnell nahm ich mir die Schere und Schnitt mir die Ärmel meines Pullis ab, um mich wehren zu können. Plötzlich fiel ein Mann von oben auf den Bürgersteig. Er trug einen rot-blau-schwarzen, engen Anzug, der alles bedeckte, sodass keine Haut zu sehen war. Langsam ging er auf mich zu.
Ich ließ einige Scherben hinter ihm auf mich zufliegen, sodass sie hinter mir in der Luft blieben. Wieder begannen meine Augen zu leuchten. Die Ärmel ließ ich einfach auf den Boden fallen. Der Mann hob seine Hände und sagte: „Keine Sorge! Ich will dir nur hier raus helfen.“
„Und woher weiß ich, das ich dir vertrauen kann? Ich weiß oh nicht einmal, ob du ein Mensch bist“, gab ich zurück. Er kam immer näher, bis er nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt war. Mit der rechten Hand zog er sich die Maske vom Kopf und zum Vorschein kamen verwuschelte, kurze braune Haare mit braunen Augen. „Peter Parker. Oder auch, Spiderman!“, flüsterte er und lächelte mich an. Hinter ihm hielten die Streifenwagen an und die ersten Polizisten stiegen aus. „Wir müssen hier weg!“, drängte Peter, nahm mich am linken Handgelenk und zog mich zur Hintertür.
Die Scherben, die immernoch in der Luft hingen, fielen auf den Boden. Ich stolperte Peter einfach hinterher. Er zog seine Maske wieder an und trat die Tür ein. Draußen zog er mich an sich und sagte: „Gut festhalten!“ Er ballte die freie Hand zur Faust und ließ den Zeige-, kleinen Finger und Daumen gestreckt. Aus dem Handgelenk schoss ein weißes, klebrige Netz, was er festhielt. Plötzlich schwang er sich in die Luft und ich klammerte mich an ihm fest. Nach einiger Zeit landete er auf dem Dach eines kleinen Wolkenkratzers und ich löste mich vorsichtig von ihm. Er sah einfach in die Ferne und ich folgte seinem Blick - und war erstaunt. Hohe Wolkenkratzer, Gebirge und ein Sonnenaufgang: die romantischste Mischung, die ich je gesehen hatte. „Ich bin immer hier, um den Kopf frei zu kriegen“, erklärte Peter. Ich drehte mich zu ihm und sah, wie er seine Maske abgezogen hatte. Wir gingen zum Rand und setzten uns hin. Ich zog den Stift und das Notizbuch aus der Tasche und fügte zu ,Raum' hinzu:

Telekinese

„Was ist eigentlich mit deinem Handgelenk?“ Ich schreckte hoch. „Ähh, so ganz weiß ich das auch nicht. Aber ich denke, dass das eine Art Erbe sein soll.“ Ich fuhr mit den Finger über den Goldrand, der im Sonnenlicht funkelte.
„Du, Peter? Kennst du die Infinitysteine?“ Peter räusperte sich. „Ich habe schon mal was davon gehört. Aber das waren alles nur Geschichten, um den Menschen Angst zu machen.“ Ich seufzte. „Hey, was auch immer passiert, ich werde für dich da sein. Wie heißt du eigentlich?“ Ein Windstoß kam und wehte durch meine schulterlangen, schwarzen Haare. „Cara“, sagte ich. „Cara“, wiederholte er meinen Namen. „Schöner Name.“ Die Sonne stand mittlerweile sehr tief, was bedeutete, dass wir gehen sollen. „So, ich muss los. Und du?“, fragte Peter. Ich blickte zu ihm. „Willst du nicht nach Hause?“ „Ich weiß nicht, wie ich meinem Dad das alles erklären soll.“ Ich bekam langsam Tränen in den Augen. „Wenn du willst, kannst du zu mir kommen. Wir haben noch Platz.“ Ich stand auf und wischte mir die Tränen aus den Augen. „Dann los!“
Peter stand ebenfalls auf. Er zog seine Maske auf, zog mich an sich und schwang sich in die Luft.

Stone Guard [German]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt