Kapitel 16

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Felicity

Ungeduldig lief ich auf und ab in meinem neuen Zimmer. Richard war jetzt schon seit zwei Stunden fort und ich hatte nichts gehört? Wieso hatte man ihn gefangen genommen? Wieso gab er mir dieses Buch? Wiese kam er nicht wieder? Hatte man ihn getötet? Warum sollte man ihn töten? Wieso war ich noch hier?

Tief in mir sagte eine Stimme, dass ich auf all diese Fragen keinerlei Antorten finden würde, zumindestens nicht jetzt. Ich wusste aber auch nicht was ich tun könnte.

Aus purer Neugier zog ich das Buch hervor und blätterte etwas durch. Die ersten Seiten kamen wir vom Inhalt bekannt vor. Es war nur die Technik, die Richard mich schon gelehrt hatte. Dann kam das zweite Kapitel. Der Titel sagte:

Runen der Unterwelt: Verwendung und Praxis

Sofort war mein Interesse geweckt. Runen waren mein Spezialgebiet und das klang ja interessant. Vielleicht konnte man ja mit einem dieser neuen Runen etwas kaputt machen. Richards Vater hatte gezeigt, dass die normalen Runen keinerlei Wirkung hatten, wenn jemand diese fortgeschrittene Magie beherrschte.

In den nächsten Minuten sah ich sehr viel was ich zunächst nicht verstand. Doch genau dies ließ mich nicht verzweifeln, sondern stachelte mich noch mehr an endlich diese Zeichen zu verstehen. Einige wenige kamen mir bekannt vor, aber sehr viele sahen zwar mir bekannten Runen ähnlich, aber es waren nicht die gleichen.

Aufmerksam laß ich jeden einzelnen Buchstaben. Je weiter ich kam, desto mehr mir unbekannte Symbole wurden erleutert. So kam auch die Stelle, wo die Rune der Unterwelt erklärt wurde. Sie hatte im Kern die Rune des Todes, aber es war noch deutlich komplexer. Es war ein Komplex, wie ich ihn vorher noch nie gesehen hatte. Vorallem war das eine komplett neue Art der Zauberei.

Bis zu dem damaligen Zeitpunkt hatte man mehrere verschiedene Symbole nacheinander gemalt und damit eine Wirkung erzielt. Es waren quasi mehrere Schichten, die ein Gesamtwerk ergaben.
Diese Symbole Verband in gewisser Weise die Zauber miteinander und vereinigte sie. Im Buch wurde so genauestens beschrieben, dass so ein komplexeres Gebilde deutlich effektiver, da so die Zauber ineinander greifen könnten und nicht übereinander lagen.


Völlig in dieses Kapitel versunken hörte ich nicht, dass die Tür aufgegangen war und Richard sich auf den Boden setzte. Ich hatte keine Ahnung wie lange er dort saß, aber irgendwann löste ich mein Blick von der Buchseite und erschrak als ich ihn vor mir sitzend vorfand.

Mit einem wenig heroischen Schrei sprang ich auf und ließ das Buch dabei fallen. Richard starrte lächelnd zu mir rauf, während ich finster auf ihn rumgeklickte. Das bewirkte nur, dass er noch ein breiteres Grinsen aufsetzte.

"Guten Tag Felicity" begrüßte er mich sarkastisch.
Bevor ich etwas falsches sagen konnte blieb ich lieber ruhig. Ich wollte hier kein Streit auslösen.

Richard schien den Gedanken auch gehabt zu haben und hob das Buch auf und überflog die Seite, welche ich gerade interessiert gelesen hatte. Er zog die Augen hoch als er sah, dass es um Runen ging, ein Gebiet, mit dem er relativ wenig anfangen konnte.
"Na, etwas interessantes glernt?" Fragte er interessiert.

Ich nickte und rekapituliert all die Informationen, welche ich zuvor gelesen und gelernt hatte. Er hörte sich alles mit schweigenden Interesse an und sah mich dann erwartungsvoll an
"Und, irgendetwas was du gebrauchen kannst?"
Ich zuckte mit den Schultern
"Möglich. Das Problem ist aber, dass ich diese Zauber nicht üben kann. Hier ist sehr tetailiert ein Vernichtungszauber beschrieben, der alles in den Schatten stellt was wir bisher gelernt haben. Hier sind Symbole abgebildet, die als Symbole der Unterwelt beschrieben werden. Sie sind mit Symbolen verbunden, die ihre zerstörerische Wirkung noch verstärken können. Da weder du noch ich die Kraft der Rune kennen, kann ich das nicht üben. Am Ende wäre es nicht von Vortei die ganze Anlage in die Luft zu jagen."

Richard Sa: Ein funke MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt