Felicity:
Zwei Tagelang war Richard bewusstlos, bevor er sich endlich mal dazu entschied wieder zu den lebenden zurück zu kehren.
Ich lag gelangweilt auf dem Boden und versuchte die Zeit damit zu überbrücken, indem ich mit einem Feuerball spielte.Als ich dann aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm war ich sofort auf den Beinen. Richard begann sich endlich mal zu bewegen und nur Minuten später öffnete er seine Augen.
Man konnte ihm ganz klar ansehen, dass er noch nicht richtig fitt war, aber ich stellte trotzdem die Frage als besorgte Freundin
"Wie gehts dir?" Die Frage war in sofern nutzlos als das man sehen konnte, dass seine Haut noch unnatürlich bleich war und er dicke Augenringe unter den Augen hatte.Sein Blick fokussierte sich auf mich und er zog eine Grimasse
"Als ob mich jemand mit Magie durch den Raum geschleudert hätte. Genau so."
Ich lächelte
"Na dann ist es doch nicht so schlimm."
Schnell wurde ich aber wieder ernst und kniete mich neben an als Bett
"Danke, dass du mich beschützt hast. Ohne dich wäre ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr hier."Er schauderte
"Das Leben wäre doch langweilig ohne dich." Er holte einmal tief Atem
"Mal ganz kurz Spaß zur Seite. Ich würde die gleiche Entscheidung ohne zu zögern immer wieder treffen."
Ich lächelte ihn dankbar an, aber innerlich wäre ich fast zerschmolzen, so süß fand ich diese Worte und so beruhigend war das Wissen, dass jemand so für einen sein Leben riskieren würde.Ich konnte mich nicht zurückhalten und umarmte ihn so gut es ging. Mit noch schwacher Hand erwiderte er meine Umarmung. Als wir uns lösten blickte er mich erwartungsvoll an
"Wie genau bin ich noch am Leben und wo genau ist mein Bruder." Seine Stimme brach bei dem Wort Bruder, aber ich ging nicht weiter darauf ein und erzählte ihm das Gleiche, was ich auch schon der Meisterin sagte.Am Ende schloss Richard kurz die Augen, bis er sich plötzlich versuchte Aufzurichten, was ihm mit Bravur nicht gelang.
Fluchend drehte er sich wieder zu
"Kannst du mir mal helfen?"
Ich sah skeptisch drein
"Solltest du dich nicht ausruhen, wenn es noch nicht geht?""Habe ich dich jemals als schwach behandelt?"
Ich schüttelte verwirrt den Kopf. Was hatte das damit zu tun
"Nein."
Er nickte
"Gut, dann erwarte ich, dass du mich auch nicht als schwach behandelst. Hilf mir hoch."Ich reichte ihm meine Hand und zog ihn erst einmal in eine sitzende Position hoch. Hier musste ich ihm erst einmal stützen, damit er nicht wieder nach hinten kippte. Ich konzentrierte mich und versuchte ihm mir meiner Magie etwas Kraft zu spenden. Dankbar nahm er meine Hand und drückte sie ein bisschen.
Dann zog ich ihn hoch und er musste sich auf mir stützen, woraufhin er mir einen entschuldigenden Blick schenkte. Ich tätschelte ihn beruhigend, aber nicht ohne eine klein wenig Hohn, auf den Rücken.
Er funkelte mir etwas zu, aber konnte dich dann doch ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Ganz langsam bewegten wir uns zu dem Ratssaal der Ältesten, aber beim Pavillion hielt mich Richard an und ich versuchte ihn auf auf die Bank zu setzen, ohne dass er nach hinten wegfiel. Obwohl die Versuchung groß war machte ich das natürlich nicht. An diesem Tag hatte er Glück gehabt.
Als ich dann sah Was er sich zu essen bestellte lachte ich fast. Es war ein Teller, der vor Rührei fast nicht mehr zu sehen war. Natürlich war das Ei mit schinkenstückchen durchsetzt.
Dann schaufelte er gabelweise das Essen in sich hinein. So hungrig sah man ihn nur selten. Normalerweise war es meine Art bergeweise Essen zu verdrücken.
Ich aß gesitteter, aber war langsamer als Richard, der sein beeindruckendes Tempo durchhalten konnte.So ganz langsam schien es ihm besser zu gehen. Seine Haut nahm wieder einen normaleren Hautton an. Auch seine Augen begannen wieder mehr zu leuchten. Diese grünen Augen, die er nicht hübsch fand, aber in denen ich mich verlieren konnte....was war los mit mir? Normalerweise war ich kein sentimentales, liebesverrücktes Mädchen, aber bei Richard kam es wohl manchmal durch. Dies schaffte auch nur Richard.
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Richard Sa: Ein funke Magie
FantasiaRichard Sa ist der Sohn des Hauses Sa, einem der mächtigsten Häuser Lerandes. Magie und Zauberei wird in diesem Land verachtet und Magier werden gesucht, gefunden, getötet. Richard Sa wurde von Kindheitstagen an beigebracht Magie zu verabscheuen, do...