Kapitel 18

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Ein Monat war vergangen. Ein Monat in der letzten Festung der Magie. Ein Monat in dem man jeden Tag übte und trainierte wie ein wahnsinniger. Der Lehrer brachte uns sein mageres Wissen bei, aber insgeheim dachte ich, dass Felicity und ich eher ihn unterrichteten als andersherum.

Die Angriffstechnik war sehr nützlich und funktionierte auch, aber alles andere war nutzlos. Gleichzeitig konnte er uns nicht weiterhelfen. So verstrich wertvolle Zeit in der wir auch etwas anderes hätten lernen können, aber wir mussten unser Versprechen halten. Alles Andere wäre ehrenlos gewesen.

Gleichzeitig suchte ich aber auch schon weitere Personen, die einem helfen könnten. Die meisten Meister wollten sich mit mir darüber nicht unterhalten, aber einer war bereit sich mit mir zu unterhalten. Es war der Meister der Bibliothek, Meister Boak.

Ihn konnte ich ganz einfach zu einem Gespräch überreden. Er wollte neues Wissen erlangen und damit versuchte ich ihn zu überzeugen. Er bat mich ihm noch Zeit zu geben und ich stimmte zu. Ich hatte ohne hin keine Zeit auch noch bei ihm Unterricht zu nehmen.

Hiernach passierte tagelang nichts. Der Lehrer, Felicity und ich vereinbarten uns irgendwann darauf, dass der Unterricht beendet sei. Jedem der beteiligten war klar, dass niemand mehr etwas vom anderen lernen konnte. Der Lehrer schien mit dem neuen Wissen zufrieden zu sein. Er hatte augenscheinlich sehr viel gelernt ohne viel zu zahlen. Doch ich hatte das Gefühl, dass er uns nicht alles gesagt hatte. Ich konnte dieses Gefühl nicht erklären, aber er schien für sein schier unbegrenztes Wissen doch extrem wenig über den Tellerrand geblickt zu haben.

Außerdem hatte er nicht den kleinsten Hinweis auf seine Identität hinterlassen. Egal wie oft ich seine Aussagen rekapitulierte, ich fand keinen Hinweis.

Es war frustrierend. Ich war mir sicher, dass dieser Name ein wichtiger Name war, aber ich beschäftigte mich nicht weiter damit. Es war nur ein Tropfen auf dem heißen Stein der Unzufriedenheit.

Ich laß zusammen mit Felicity das restliche Buch. Es enthielt weitere nützliche Fähigkeiten, wie zum Beispiel verbesserte Heilmethoden, Methoden zum Angriff und zur Verteidigung, neue Illusionen und dergleichen, aber es waren alles keine entscheidenden Fähigkeiten.

Gleichzeitig kamen jeden Tag neue Berichte die ankündigten, dass sich die Armee des Königs ganz langsam näherte. Sie wurden aufgehalten durch das unwegsame Gelände, aber wie durch puren Zufall kamen sie genau in unsere Richtung. Anscheinend belieferten die Spione dem Feind mit genügend Infortmationen um ihnen die Richtung zu liefern.

Alles in allem war die Stimmung unter den Magiern ziemlich durchschnittlich. Viele versuchten sich in der Kampfkunst zu verbessern, aber ich wusste, dass das nicht helfen würde.

Dann meldete sich endlich Meister Boak zu Wort. Er kam an einem morgen zu Felis und meinen Räumen, mit Büchern unter dem Arm. Lächelnd begrüßte er mich und ging dann einfach in die Wohnung.

Felicity, welche noch schlief, wurde von dem Lärm geweckt und kam etwas müde aussehend in das Arbeitszimmer. Als sie den Meister erblickte begrüßte sie ihn schlicht und setzte sich hin.

"Meine jungen Freunde, ich werde euch helfen. Beziehungsweise ich gebe euch diese Bücher. In diesen Büchern ist wissen enthalten, dass teilweise nicht nur nicht mehr gelehrt wird sondern auch schon in die schwarze Magie geht."
Verkündete er ernst.

Ich war auf der einen Seite erfreut über neue Möglichkeiten, aber auch kurios
"Was genau zählt alles zur schwarzen Magie?"
Meister Boak lachte.
"Die Narren heute glauben, dass schwarze Magie jede Form von Magie ist, die sie nicht verwenden oder nicht kennen. Die eigentliche Bedeutung steht jedoch für einen ganzen Zweig der Magie. Wie der name es schon fast verrät geht es hierbei um dunkle Magie, die in der Regel nur einem einzigen Zweck dient: dem Vernichten. Auch Rituale die Blut fordern oder das Foltern von Menschen verlangen wurden dazu gezählt."

Richard Sa: Ein funke MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt