•Kapitel 14•

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Er stützt sich auf der Theke ab. „Dieser Hund..", gibt er frustriert von sich und richtet sich wieder auf. Schnell eile ich zu ihm und stelle fest, dass Filou auf den Boden gemacht hat und Aiden rein getreten und ausgerutscht ist. „Wenn dieser Hund nicht bald verschwindet, dann..", brummt er, doch ich unterbreche ihn. „Halt einfach die Klappe und lass dir helfen.". Damit hat er nicht gerechnet, denn er sieht mich ganz perplex an. Ich lege seinen Arm wieder um meine Schultern und helfe ihm die Treppen hoch, nachdem ich ihm den dreckigen Socken ausgezogen habe. „Mit solchen Prellungen solltest du vielleicht erstmal ins Bett gehen.", murmle ich und in seinem Zimmer angekommen, helfe ich ihm aufs Bett. Das erste mal sehe ich sein Zimmer von innen und bin verblüfft. Es ist modern, ordentlich und sogar eine Gitarre hängt an der Wand. „Es ist schon komisch..", murmelt er und sieht mich zögerlich an. „..Wie oft wir uns streiten und dem anderen dann doch helfen, hm?", unterbreche ich ihn und merke an seinem lächeln, dass er genau das gleiche sagen will. Ich lächle auch und sehe mich etwas im Zimmer um, wobei ich eine Fotowand entdecke auf die ich zulaufe. „Dir ist schon klar, dass ich sehe, wie du mein Zimmer durchstöberst?", fragt er und lacht auf, jedoch verstummt er und stöhnt voller Schmerz auf. Ich drehe mich um und stelle fest, wie er die Hand auf seiner Seite hält und das Gesicht voller Schmerz verzieht. „Was willst du tun, aufstehen und mich verjagen?", antworte ich frech und wende mich wieder zu den Bildern. Das Mädchen auf seinem Hintergrund ist auf mehreren Bildern der Fotowand zu sehen. Vielleicht seine Exfreundin oder gar Freundin? Aber was ist dann mit Mia?

Ich drehe mich wieder zu ihm und setze mich an den Rand seines Bettes. „Erzählst du mir, wer das Mädchen ist?", frage ich neugierig. Er sieht verträumt auf die Bilder und dann zu mir, doch er antwortet nicht und braucht einen Moment. „Ein wichtiger Mensch.", antwortet er dann doch. „Aber bist du nicht mit Mia zusammen?", frage ich noch neugieriger und bekomme direkt seinen abweisenden Blick ab, der sich aber direkt wieder in ein weichen Blick verwandelt. „Mia und ich sind kein Paar oder sonst irgendwas.", antwortet er und versucht sich dabei etwas aufzurichten. Ich nicke. Zwar verstehe ich kein Wort, aber ich nicke. Aber die beiden hatten doch etwas miteinander, als ich neulich ins Zimmer geplatzt bin und sie hängt förmlich an seinem Arsch? „Gehst du auf das Date mit Blaine?", fragt er mich nun und lenkt komplett vom Thema ab. Mein Blick schießt von den Bildern wie gestochen in sein Gesicht. „Was? Bist du verrückt?", antworte ich ihm und gestikuliere mit den Händen abwehrend vor meiner Brust. „Nieeeemals.".

Wir schweigen ein wenig, dann beschließe ich aufzustehen. Doch er hält mich an meinem Handgelenk fest, an dem Blaine mich verletzt hat. Ich zische auf und fasse mir an das Handgelenk, da setzt er sich direkt auf. „Fuck, tut mir leid.", sagt er und nimmt vorsichtig meine Hand um nachzusehen und sicher zu stellen, dass es mir gut geht. „Dankeschön.", bricht er leise vor und sieht mich an. Er mustert mein Gesicht, sieht mir in die Augen und bleibt anschließend auf meinen Lippen hängen. Ich schlucke hart, denn diese Situation ist ungewohnt. Wir verstehen uns auf einmal super und sind nett zueinander. Gänsehaut breitet sich auf meiner Haut aus, seine Hand liegt immer noch auf meiner. „Gerne..", antworte ich kaum hörbar und sehe ihm in die Augen, dann jedoch richtet sich dieser auch auf seine Lippen. Seine Zunge gleitet langsam über seine Lippen um diese zu befeuchten und mein Blick ist gefangen. Seine Finger rühren sich leicht auf meiner Hand und lösen ein Kribbeln in meinem Bauch aus. Wir sind wie in einer Starre und die Spannung zwischen uns ist unermesslich. Er schluckt hart und ich bilde mir ein, wie er mir langsam näher kommt. Fuck, ich explodiere.

„Aiden?", stößt eine bekannte Stimme unsere Stille und eine Tür fällt ins Schloss. Wir beide Zucken komplett zurück und ich lande am anderen Ende des Bettes. Doch bevor ich ganz aufstehen kann, erscheint Luke hinter mir. „Ähm, störe ich euch?", fragt er und sieht verwundert zwischen uns beiden hin und her. Erschrocken schüttle ich den Kopf und räuspere mich, sehe noch einmal zu Aiden und dann zur Tür. „Ich wollte gerade sowieso gehen.", erkläre ich und ergreife so schnell es geht die Flucht. Was hat er gesehen und was denkt er nun? In meinem Zimmer angekommen schließe ich schnell die Tür und lehne mich von innen dagegen. Meine Wangen glühen und ich fühle mich ertappt. Meine Gänsehaut lässt nicht nach und das Gefühl seiner Fingerspitzen auf meiner Haut sorgen noch immer für Nervosität. Doch als Toby in meinen Kopf kommt, überwältigt mich das riesige schlechte Gewissen und ich fühle mich auf einmal richtig schrecklich. Was zum Teufel mache ich hier und wie reagiert mein Körper auf Aiden? Ich muss den großen Kloß in meinem Hals erstmal runter schlucken, bevor ich tief durchatmen und mich auf mein Bett fallen lassen kann. Erschöpft schließe ich meine Augen.

Scared of Passion🥀Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt