34 | i fell in love with you

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Der Tag ist die reinste Folter für mich. Kaum sind meine Eltern zuhause angekommen, können Tyler und ich keine freie Minute mehr allein miteinander verbringen. Ständig schwirren sie um uns herum und gerade als Tyler mich gefragt hat, ob ich mit ihm seine übrigen Sachen aus seiner Wohnung holen will, hat sich mein Vater großzügiger weise dazu bereit erklärt, mit uns zu kommen und zu helfen.

Meine Schritte sind leise und bedacht, während ich hinter mir die Zimmertür schließe und auf Zehenspitzen zum ehemaligen Zimmer meines Bruders schleiche. Es ist schon nach Mitternacht und ich täte jetzt wirklich gerne in meinem weichen Bett liegen und schlafen, doch noch viel stärker ist mein Wunsch das zwischen mir und Tyler endlich zu klären.

Meinen Zimmerschlüssel halte ich fest umklammert, während ich allen Mut zusammennehme und dann zögerlich die Türklinke nach unten drücke.

Im Zimmer ist es wie zu erwarten stockdunkel und ich höre nur ein Grummeln, als ich eintrete und die Tür hinter mir zuziehe.

Auch wenn ich nichts sehen kann, finde ich ohne Mühe den Weg zum Bett und als ich davor stehe, flüstere ich leise seinen Namen, um ihn nicht allzu sehr zu erschrecken. Da haben die Streiche die uns mein Bruder und ich immer gespielt haben wenigstens auch einmal einen Vorteil.

Ein tiefes Grummeln ertönt und ich ignoriere einfach, dass sich dieses Geräusch verdammt heiß anhört.

„Tyler!", versuche ich es wieder, jetzt ein wenig lauter. Ein weiteres Stöhnen erfüllt den Raum und ich seufze ehe meine Hand nach unten fährt, wo ich seine Schultern vermute und dann an ihnen zu rütteln beginne. Nachdem er immer noch nicht aufwacht, seufze ich ergeben auf und schalte dann das Licht an.

Es dauert ein paar Augenblicke bis er langsam die Augen aufmacht und mich verwirrt ansieht.

„Ave?", seine Stimme ist tief und rau, während er sich aufrichtet und sich durch die Haare fährt.

Meine Augen weiten sich, als die Decke zurückrutscht und sein trainierter Oberkörper freigelegt wird und ich versuche zwanghaft meinen Blick davon loszureißen.

„Ich...", fange ich an und sehe ihm endlich wieder in seine Augen. „Ich muss mit dir reden. Wegen heute Morgen.", erkläre ich, warum ich zu so später Stunde in sein Zimmer geschlichen bin.

Tyler sieht mich neugierig an und nickt schließlich. Dann rutscht er ein wenig zur Seite und klopft neben sich auf die Matratze. Dankend nehme ich sein Angebot an und setze mich neben ihn, immer darauf bedacht, ihn so wenig wie möglich zu berühren, um nicht auf falsche Gedanken zu kommen.

„Als erstes", ich seufze leise und sehe in seine wunderschönen Augen. „Danke, dass du mich heute vor Darren gerettet hast. Ich weiß nicht, was ich ohne dich gemacht hätte."

Mein Herz zieht sich schmerzvoll zusammen, als Tylers Hand sich um meine Hüfte legt und die Horde Schmetterlinge in meinem Bauch verrückt spielt. Er soll aufhören mich so zu berühren, wie soll ich mich denn jetzt aufs Reden konzentrieren?

„Du musst dich doch nicht bei mir bedanken!", Tyler sieht mich fast schon ein wenig fassungslos an und fährt dann fort. „Ich würde den Kerl eigenhändig umbringen, wenn Mord legal wäre.", meint er schulterzuckend und ich lächle leicht.

„Aber was wolltest du mir heute eigentlich sagen? Bevor deine Eltern uns unterbrochen haben, meine ich.", lenkt er plötzlich die Aufmerksamkeit wieder auf den Grund, warum ich ursprünglich zu ihm um diese Uhrzeit gekommen bin.

„Ähm...", fange ich an und stocke, da plötzlich meine Stimme versagt. Jetzt wo er mir so nahe ist, überkommt mich die Nervosität und ich schlucke schwer, bevor ich all meinen Mut zusammen nehme und zum zweiten Mal versuche, meine Gefühle in Worte zu packen.

The Lost BeautyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt