41 | i love you like you are

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Endlich ist Darren weg. Mein Bruder und Tyler haben ihn gerade aus meinem Zimmer hinausgetragen und ihn in sein Auto verfrachtet. Logan hat ihn die ganze Zeit beschimpft und wäre fast wieder auf ihn losgegangen, als Darren ihn nach seiner Frau gefragt hat und wisssen wollte, ob sie denn heiß ist.

„Ich räume unten noch auf, kümmere du dich um deine Freundin.", höre ich meinen Bruder sagen und wenige Sekunden später steht Tyler auch schon in meinem Zimmer und kommt auf mich zu.

Ich sitze auf meinem Bett und versuche immer noch das gerade Erlebte zu verarbeiten. So brutal war Darren noch nie zu mir. So wehrlos war ich ihm auch noch nie gegenüber. Ich hatte wirklich wahnsinniges Glück, dass mein Bruder einen Ersatzschlüssel in seinem Zimmer hatte. Wobei ich ihn unbedingt noch fragen musste, warum er so einen Schlüssel hat.

„Ave.", Tyler sieht mich mit einem liebevollen Ausdruck in den Augen an, während er sich neben mich setzt und meine Hand in seine nimmt.

„Ich fühle mich so unglaublich benutzt.", murmle ich und beiße mir auf die Unterlippe, um nicht schon wieder loszuheulen. Ich habe schon unendlich viele Tränen wegen ihm verloren, es reicht!

„Du kannst dir gar nicht vorstellen wie viele Sorgen ich mir gemacht habe.", Tyler schluckt und küsst dann vorsichtig meine Stirn. „Als Austin auf mich zugekommen ist und irgendwas von dir und einem anderen Typen erzählt hast, war ich richtig wütend. Aber als er der von ihm beschriebene Kerl genau zu Darren gepasst hat, bin ich vollkommen ausgerastet. Ich habe Austin gehasst, dass er dich mit ihm mitgehen gelassen hat aber noch viel größer war der Hass auf mich selbst, dass ich dich allein gelassen habe.", seine starken Arme schlingen sich um meinen Körper und er drückt mich ganz fest an sich, sodass ich sein schnell schlagendes Herz hören kann.

„Du bist nicht Schuld.", flüstere ich mit belegter Stimme, „Ich wäre an deiner Stelle auch abgehauen.", gebe ich anschließend zu und seufze. Hätte Skye nicht mein kleines lächerliches Geheimnis ausgeplaudert, wäre es niemals so weit gekommen.

„Du musst nicht darüber reden, Ave, aber-", fängt Tyler vorsichtig an und seufzt anschließend laut. „Was hat er dir angetan - bevor wir gekommen sind, meine ich."

Mein Herz hämmert laut und unbarmherzig gegen meine Brust, während Bilder von vorhin auf mich hinab prasseln.

„Er-", meine Stimme stockt und ich kann ein leises Schluchzen nicht mehr unterdrücken. Mein Freund ist vollkommen still, doch sein Griff um mich wird noch stärker, zaghaft fährt seine Hand über meinen Handrücken und schafft es so, mich wieder zu beruhigen.

„Er hat mich ausgezogen, mich an mein Bett gefesselt-", zähle ich das Offensichtliche auf, das Tyler schon wusste, schließlich mussten sie mich in Unterwäsche liegend von meinem Bett losmachen.

„Und-", versuche ich weiterzureden, doch stattdessen breche ich in Tränen aus und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.

„Ave!", Tyler nimmt vorsichtig meine Hände von meinem Gesicht und sieht mich besorgt an. „Du musst es nicht erzählen, wenn du dich nicht bereit fühlst.", redet er ruhig auf mich ein, doch ich schüttle den Kopf.

„Ich fühle mich bereit und will es dir ja sagen, aber-", erneut unterbreche ich mich selbst. Die Röte steigt mir ins Gesicht und ich sehe auf die Seite.

„Aber was?", fragt mich Tyler verwirrt und legt seine Hand an meine Wange.

„Ich schäme mich so.", murmle ich beschämt und kann ihm dabei nicht in die Augen schauen.

„Du schämst dich?", Verständnislosigkeit dringt aus seiner Stimme. „Avery, der, der sich schämen muss, ist einzig und allein Darren!"

„Aber was willst du mit einem Mädchen wie mich?!"

The Lost BeautyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt