42 | he is my boyfriend

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Als ich am nächsten Morgen meine Augen aufschlage, ist mein Zimmer lichtdurchflutet. Langsam drehe ich meinen Kopf und beginne glücklich zu lächeln, weil Tyler seelenruhig neben mir liegt und schläft. Gemütlich kuschele ich mich an meinen Freund und schließe erneut die Augen.

Dass meine Eltern jeden Moment zurückkommen könnten, ignoriere ich einfach. Ich will Tyler, unsere Beziehung nicht vor ihnen verstecken müssen. Ich habe viel zu lange meine Gefühle für ihn versteckt. Ich weiß, dass sie bestimmt nicht begeistert sein werden, vor allem, da er so viel älter als ich ist, aber er ist der einzige, den ich jemals geliebt habe und ich weiß, dass er der richtige für mich ist. Er behandelt mich gut. Er beschützt mich. Und am wichtigsten, er liebt mich.

Glücklich hauche ich einen Kuss auf seinen Mund und beobachte mit einem Grinsen auf den Lippen, wie er gähnt und mich schließlich mit liebevollem Blick ansieht.

Noch bevor einer von uns beiden etwas sagen kann, wird unten die Haustür aufgesperrt. Panik blitzt in Tylers Augen auf und er richtet sich augenblicklich auf.

„Deine Eltern.", murmelt er und blickt mich hektisch an.

„Beruhige dich, unten ist aufgeräumt.", ich winke ab, da Logan gestern noch alles aufgeräumt hat und ich mich auf ihn verlassen kann.

„Ja, aber wir müssen sofort aufstehen, sie dürfen mich nicht halbnackt in deinem Bett finden.", Tyler schlägt die Decke zurück und macht schon Anstalten aufzustehen. Doch ich greife sofort nach seinem Handgelenk und hindere ihn so daran, aufzustehen.

„Ich will es ihnen sagen.", antworte ich auf die unausgesprochene Frage, die in seinem Blick liegt, als er sich zu mir umdreht. Sein Blick wird verwirrter und ich seufze leise. „Dass wir zusammen sind, meine ich.", erkläre ich und küsse kurz seine Hand. „Und das mit Darren.", kommt es dann zögerlich aus meinem Mund.

Tyler sagt immer noch nichts, sieht mich nur komisch an, doch dann scheint er zu verstehen und ein Lächeln legt sich auf seine Lippen.

„Ich liebe dich, Avery.", ist das einzige, das er sagt, ehe er sich zu mir nach unten beugt und unsere Lippen miteinander versiegelt. Unser Kuss dauert eine gefühlte Ewigkeit, so besessen sind wir von dem jeweils anderen. Trotzdem löst sich Tyler irgendwann schwerenherzens von mir.

„Ich bin froh, dass du es ihnen sagen willst, aber sollten wir es ihnen nicht schonend beibringen und nicht halbnackt in deinem Bett rummachen?", er lächelt immer noch und streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Du hast ja Recht.", seufze ich und entferne mich von ihm. „Aber ich will es ihnen am liebsten sofort sagen. Also zieh dir was an, dann kann ich dich als meinen Freund vorstellen."

Tyler steht auf und greift nach seinem zerknitterten Hemd, das am Boden liegt und wirklich viel gestern Abend mitgemacht hat. „Schau in meinem Schrank, erste Schublade rechts.", sage ich nur und gähne nochmals. Warum müssen meine Eltern auch schon so früh zurückkommen?

„Ich glaube nicht, dass mir deine Sachen pass-", mein Tyler skeptisch, während er den Schrank aufmacht, verstummt dann allerdings verdutzt. „Da sind meine ganzen Hoodies!", er sieht mich leicht schockiert an, als er das Fach im Schrank aufmacht, in welchem ich alle Sachen von Tyler aufhebe, die er entweder hier vergessen hat oder die ich ihm gestohlen habe.

Er zieht einen schwarzen Hoodie hervor, den ich besonders gerne trage und findet dann ebenfalls noch eine Boxershorts und eine bequeme Hose von ihm. Sogar Socken habe ich behalten.

„Warum hast du meine Sachen?", fragt er mich verwirrt, während er sich die frischen Klamotten anzieht. „Weil die so bequem sind.", antworte ich unbeeindruckt ohne mich zu rechtfertigen. „Ich darf das, deine Sachen sind auch meine Sachen. Das gilt vor allem für diese kuscheligen Pullover.", belehre ich ihn grinsend und er sieht mich leicht schräg an.

The Lost BeautyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt