Verdrehte Welt

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Deprimiert stehe ich vor Josh und muss nun schweren Herzens gehen. Gerade als ich verschwinden will, drehe ich mich schnell noch einmal um und drücke ihm vorsichtig einen Kuss auf die Wange. Ich schenke Josh noch ein kurzes Lächeln und lasse ihn dann mit einem gelb-flackernden LED zurück, ohne ein weiteres Wort zu wechseln. Schon irgendwie ein süßer Anblick..

Wie befohlen, kehre ich also nun nach einiger Zeit wieder zurück zu Mr. Jefferson. Neugierig schauen mir die anderen Angestellten Androiden hinterher, die garantiert nichts von meiner Mission wissen. Vorsichtig klopfe ich an seiner Bürotür. Ein ‚Herein' ertönt und ich betrete das Büro. Mit ernster Miene blickt Jefferson von einer Akte hoch und legt sie anschließend beiseite. „Ah Elena. Du kommst perfekt." „Für was denn, Sir?", frage ich verwundert. „Ich werde für eine Weile verreisen. Und du wirst solange das Kommando haben." „Wie bitte? Was?" „Wie schon so oft gesagt: Ich kann nur allein dir trauen. Du musst einfach auf mich hören, was es unmöglich macht, dass du mich verraten könntest." Dabei wäre ich mir mittlerweile gar nicht mehr so sicher... „Also, ich verschwinde dann jetzt." „Warten Sie! Was ist mit der Mission? Interessiert Sie das nicht?" „Doch natürlich, aber ich muss JETZT unbedingt los. Wir reden, wenn ich zurück gekehrt bin." „Aber-" „Wehe es ist nicht alles beim Alten, wenn Ich wieder komme. Achte gut auf das Detroit, wie ich es kenne, Elena." Kaum hat er diesen Satz beendet, verschwindet er schon. Verdammt, war das merkwürdig.. Ich mache mich echt Sorgen, um ihn.. Also, was er vor hat. Denn das ist doch nicht mehr normal. Er hat garantiert irgendeinen Plan, den selbst ich nicht kenne. Ich muss mich langsam echt in Acht nehmen...

Vor lauter Verwirrung unternehme ich einen kleinen Spaziergang am Wasser, um wieder ein klares Gewissen zu bekommen. Unerwarteter Weise sitzt eine mir gut bekannte Person einsam auf einer Bank. Eher gesagt ein Android. Es ist kein geringerer als Connor. Er sieht auch ziemlich durch den Wind aus. Aufeinmal weicht er seinen Blick vom Wasser ab und richtet ihn nun auf mich. „Elena.. Ich.. Es.. Es tut mir so schrecklich leid...", sagt er beschämt. „Warte, was?" „Vorhin.. beim Ansatz.. im Eden Club.. diese 2 Androidinnen.." „Okay, ich weiß nicht, ob ich das wirklich wissen will, Connor." „Was? Oh mein Gott, nein! So meinte ich das nicht! Was denken Sie denn von mir?" „Naja, ich weiß es nicht so genau. Die Aktion von heute hatte ich auch nicht erwartet." „Deswegen möchte ich mich ja entschuldigen! Ich wollte es einfach nicht wahr haben.. die Möglichkeit, dass Sie ein Abweichler sind. Ich will das alles doch eigentlich nicht tun.. Aber ich muss es.. ich muss es einfach.. Ich wollte dir nicht auch noch wehtun.. Alle haben Angst vor mir oder verabscheuen mich.. außer du. Und ich verstehe nicht wieso. Ich meine, hasst du mich denn nicht dafür, dass ich unseres Gleichen beseitige?" „Hast du mich gerade gedu-zt Connor?" „Da-, Das tut mir furchtbar leid, ich-" „Hey, nein. Alles gut! Ich bevorzuge dies sogar.", besänftige ich ihn. „Aber Connor.. Wenn du dich schlecht fühlst deswegen, warum tust du dann nicht einfach, was du für richtig hälst? Werde doch einfach selbst zu einem Abweichler..", versuche ich ihm gut zuzureden. „Ich.. Nein. Daran darf ich gar nicht denken! Amanda.. ich weiß nicht weiß nicht, was dann mit mir passiert.." Natürlich frage ich ihn sofort, wer Amanda ist. Glücklicherweise erzählt er mir wirklich alles über sie und Cyber Life. Ich wundere mich jedoch, weshalb ich nicht so etwas besitze, wie eine Amanda. Aber wenigstens verstehe ich Connor nun mehr, als zuvor. Schweigend setze ich mich neben ihn auf die Bank. „Connor.. wieso hast du mir das nicht schon früher erzählt?" „Wegen den Konsequenzen. Allein die Tatsache, dass ich es dir erzählt habe, wird Konsequenzen mit sich bringen für mich." „Und warum hast du es mir dennoch erzählt?" „Weil du gefragt hast und du die Wahrheit verdienst, Elena." Gerührt lächle ich ihn an und er erwidert mein Lächeln leicht. Wir richten unsere Blicke wieder aufs Wasser und genießen die Ruhe.

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Eure Entscheidung:
A) den Kopf auf Connors Schulter legen
B) unbewegt sitzen bleiben

[Also Connor wäre die 2. mögliche Romanze in dieser Story.]

Detroit Become Human: Das Leben eines AbweichlersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt