Zwei über die vier

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Er sah mir wieder in die Augen. >>Als ich meine Gabe entdeckte und mir bewusst wurde, dass nur ich das konnte, entschied ich mich dazu herauszufinden warum. Ich begann damit in den Büchern meiner Eltern nachzuschauen, allerdings fand ich dort nichts was mir weiter half. Also ging ich in die Bibliothek.<<

Er lachte kurz. Es klang schön und warm. Aber ich durfte mich jetzt nicht ablenken lassen. Mein vertrauen kehrte langsam wieder zurück und es beruhigte mich, dass er mitlerweile so gelassen war. >>Die Bibliothekarin hat mich verwundert angeschaut. Naja, anscheinend gingen nicht viele 6-jährige alleine in die Bibliothek, tja... Jedenfalls habe ich dort nur wenig gefunden. Die Bücher waren sehr alt und eigentlich waren es die Aufzeichnungen von irgendeinem Forscher. Ich konnte die Schrift nicht ganz lesen und es war kompliziert geschrieben, aber ich verstand das er 4 Kinder gefunden hatte die jeweils Wasser, Erde, Feuer und Luft kontrolieren konnten. Ich wusste nicht so ganz was ich davon halten sollte, aber ich hatte meine Antwort gefunden. Also ging ich wieder. So habe ich davon erfahren und du?<<

>>Ein Mann hat es mir gesagt.<<
Er sah mich erschrocken an, fast schon entsetzt. >>Was? Jemand weiss es?<<

Diesmal ignorierte ich seinen Einwand. >>Ich habe meine Eltern einmal auf das Zeichen an meinem Rücken angesprochen. Ich glaube ich war damals auch etwa 6. Sie sagten zwar es wäre nur ein Muttermal, aber ich wusste, dass es mehr war. Schließlich konnte ich damals schon meine Flügel nutzen und - wie du - hatte ich meine Gabe bereits entdeckt. Ich suchte bei den Sachen meiner Eltern, fand dort aber nichts.
Eines tages klingelte es an der Tür und ich öffnete. Dort stand ein Mann der mir mit den Worten ''Das ist ein Geschenk, nur für dich. Du darfst es deinen Eltern nicht zeigen, sonst muss ich es dir wieder abnehmen.'' ein kleines, rotes, in Leder gebundenes Buch üerreichte. Dort stand viel drin aber auch ich verstand nur wenig. Trotzdem nahm ich es mit und versteckte es bei mir im Zimmer um es später einmal, wenn ich es verstehen würde, wieder zu lesen. Ich habe es allerdings noch nie jemandem gezeigt.<<

>>Hast du es denn wieder gelesen?<<, fragte mich Mika.
>>Ja.<<
>>Und was kam dabei heraus?<<
>>Es gibt eine Organisation die hinter uns her ist. Wahrscheinlich waren die Aufzeichnungen, die du meintest von irgendeinem Forscher der dort arbeitete. Scheint nicht grade vorsichtig mit Informationen gewesen zu sein. Also, diese Organisation sucht uns um unsere Kräfte zu nutzen. Vielleicht werden sie unsere Kräfte verstärcken und uns als Waffen benutzen oder uns auslöschen damit wir für sie keine Gefahr darstellen können.<<

>>Wissen deine Eltern davon?<<
>>Ich glaube nicht. Ich habe es unter meinem Schrank versteckt und einen Umschlag auf den 'Tagebuch' steht drum getan. Außerdem habe ich noch ein Schloss dran gemacht, auch wenn es nicht funktioniert. Das rühren sie bestimmt nicht an.<<

>>Ich glaube nicht das es gut wäre wenn sie es erfahren würden.<<
>>Das glaube ich auch. Sollten wir gefangen genommen werden, gibt es für SIE keinen Grund sie mitzunehmen.<<, sagte ich. Aber ich war selbst nicht zu 100% davon überzeugt. SIE könnten versuchen, uns mit ihnen unter Druck zu setzen.

>>Okay, lass uns lieber ein andermal weiter darüber sprechen. Es wird langsam spät und wir sollten uns auf den Weg machen.<<
Er hatte recht. Ich stellte erschrocken fest, dass die Sonne bereits unter ging. Also machten wir uns auf den Weg und alberten dabei noch ein wenig herum. Es war schon dunkel, als ich Zuhause ankam. Meine Eltern würden sauer sein.

>>Soll ich vielleicht mit rein kommen? Ich könnte ihnen erklären, warum du erst so spät kommst.<<
>>Nein, nein. Das musst du nicht. Ich lasse mir schon was einfallen. Also, bis morgen und danke dafür, dass du da warst.<<, sagte ich schnell und ging die Stufen der Veranda nach oben.

>>Kein Problem.<<, sagte er und lächelte dabei. Ich musste zurück lächeln. >>Wir sehen uns dann morgen. Gute Nacht.<< Er winkte und verschwand um die Ecke.
Als ich die Tür öffnete stand mein Dad vor mir. >>Dad, wie gehts?<<, sagte ich und umarmte ihn. Er erwiderte die umarmung zwar, sah mich dann allerdings vorwurfsvoll an.

>>Gut, aber deine Mutter und ich haben uns Sorgen gemacht. Wo warst du denn die ganze Zeit? Und tu nicht so als wäre nichts gewesen. Ich habe dich mit Mika zusammen gesehen.<<, sagte er und deutete mit dem Kopf in die Richtung, in die Mika grade verschwunden war.

>>Hast du uns etwa beobachtet?<<, fragte ich. Jetzt sah ich ihn vorwurfsvoll an. >>Dir sollte eigentlich klar sein, dass wir nur Freunde sind. Wir haben uns bloß Unterhalten und dabei die Zeit vergessen. Tut mir leid, ich hätte ja angerufen und bescheid gesagt wo ich bin, aber im Wald hat man leider kein Netz.<<
>>Du warst wieder in diesem Wald? Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass es gefährlich ist? In letzter Zeit sollen dort einige zwielichtige Personen rumlungern. Wenn du noch einmal alleine dorthin gehst, dann...<<

In diesem moment tauchte meine Mom auf. >>Patrick, regst du dich wieder darüber auf?<<, fragte sie ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Wie schon so oft bewahrte sie mich so vor einer seiner Standpauken. Sie umarmte mich und wir gingen rüber ins Wohnzimmer. Sie lies sich auf der Couch nieder und ich setzte mich neben sie. Dad nahm auf dem Sessel nahe am Kamin platz. Dort brannte zu dieser Jahreszeit kein Feuer, aber im Winter war das so ziehmlich der wärmste Platz im gesamten Haus.

Mom sah mich an und sagte: >>Du weisst wie spät es ist, oder?<<
>>Ja.<<, antwortete ich.
>>Und du weisst auch, dass wir uns sorgen gemacht haben, richtig?<<
Ich nickte.
>>In letzter Zeit kriegen wir hier im Dorf oft von seltsamen Gestalten zu hören. Ein paar aus der Nachbarschaft sagten, sie hätten bereits Leute im Wald und durch die Gärten laufen sehen. Sei bitte demnächst vorsichtig. Ich glaube es wäre auch besser, wenn du für eine Weile nicht mehr alleine raus gehst. Und das du vor Sonnenuntergang Zuhause bist.<< Sie nahm meine Hände und sah mich ernst an.
>>Na gut. Ab wann darf ich denn wieder in den Wald?<< erwiderte ich also. Mom und Dad sahen sich kurz an.
>>Wenn diese Typen gefasst wurden.<<, sagte Dad schließlich. Ich seufzte. Das konnte noch eine ganze Weile dauern. In unserem Dorf hatten wir nur ein kleines Polizeipräsidium, welches meistens überfordert war. Vielen war langweilig da es hier kaum etwas zu tun gab, also stellten sie oft irgendetwas an. Manchmal brannten die Mülltonnen und Briefkästen flogen in die Luft. Aber zum Glück bekamen sie es so langsam wieder in den Griff.

>>Ich gehe dann mal ins Bett. Es ist schon 22 Uhr. Gute Nacht und schlaft gut.<<, ich stand auf und ging nach oben. Das Badezimmer lag gleich neben meinem Zimmer, also ging ich hinein, duschte und putzte mir die Zähne. Als ich schließlich in mein Zimmer trat war es 22:30 Uhr. Manchmal brauchte ich länger, aber ich war müde und der Tag war lang gewesen. Ich setzte mich auf die Breite Fensterbank. Sie war gepolstert und mit Kissen überhäuft, so dass man gemütlich darauf sitzen oder liegen konnte. Als ich aus dem Fenster sah, entdeckte ich dort Mika.

Sein Zimmerfenster lag genau vor meinem und manchmal machte er irgendwas, um meine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Aber eigentlich saß auch er oft auf der Fensterbank und spielte Gitarre.

Bei dem Gedanken an seine Gitarre fiel mir meine Geige ein. Sie lag im Koffer an meinen Schrank gelehnt. Ich würde jetzt gerne darauf spielen um mich den Tag vergessen zu lassen, aber ich schlief schon jetzt fast ein. Ich winkte ihm also nur kurz lachend zu und er winkte grinsend zurück. Ich stand auf, legte mich ins Bett und schlief fast augenblicklich ein. Eine Seltenheit, denn eigentlich lag ich jedes mal Stundenlang wach.

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Das war's dann. ^^ Ich habe echt schon seit einer ganzen Weile nichts mehr veröffentlicht. :o Aber da ich jetzt erstmal Ferien habe, sollte ich mehr Zeit dafür haben.
Also, bis zum nächsten Teil. :)

Four - Every ElementWo Geschichten leben. Entdecke jetzt