~Tini~
Verdammt. Verdammt, das ist ein sehr guter Vorschlag. Aber trotzdem wären zwei Königreiche der grauenhaften Herrschaft von Jorge unterworfen. Und vor allem: Irgendwann würde es zwischen uns Krieg geben. Das ist unvermeidlich, wenn es zwei so unterschiedliche Oberhäupter wie mich und Jorge geben würde. Was der König gerade sagt, ist eine Farce, und das weiß er genauso gut wie ich. Bedeutungsschwanger halte ich den Atem an und beuge mich langsam vor, um ihm dann in die Augen zu blicken und zu hauchen: "Nein. Niemals. Ich wäre spätestens nach einem halben Jahr durch einen mysteriösen Mörder ermordet worden, der gaaarrr nicht von dir beauftragt wurde." Sofort packt mich Jorge brutal am Hals und drückt mich gegen die Wand. "Sarkasmus steht dir nicht, kleiner Avatar. Ich kann auch ganz anders...", meint er und holt ein Messer hervor. Ich muss schlucken. "Möchtest du vielleicht noch einmal über deine Antwort nachdenken?" fragt dieser Widerling mich leise. Nein. Das wäre naiv und schwach. Ist schließlich nicht das erste Mal, dass mir sowas passiert, also schüttele ich den Kopf. "Na gut, du Miststück", knurrt er und schneidet ganz langsam den unteren Teil meines Kleides mit seinem Messer ab, gerade so, dass dünne, blutige, Narben auf meiner Taille zusammen mit der Demütigung, vor dem König halbnackt zu stehen, zurückbleiben. Als die Wunden anfangen, zu brennen, lässt er von mir ab, und ich atme erleichtert auf. Doch er hat nur das Blut von dem Messer abgewischt und drückt mich sofort wieder an die Wand. Was...? "Hast du wirklich geglaubt, ich wäre so nett, und würde es dabei belassen? Hast du..." Ein gurgelnder Laut entweicht ihm, seine Augen verdrehen sich plötzlich - und werden zu einem strahlenden, panisch funkelnden smaragdgrün. "Du musst hier weg. Bitte! Er will dich vergewaltigen. Versteck dich!" schreit er panisch mit einer komplett anderen Stimme, bevor der Körper beginnt, zu zucken und die benommen aussehenden braun - grünen Augen wieder kehren. Stocksteif beobachte ich Jorge noch einen Moment, bevor ich überstürzt nach meinem Unterrock greife, ihn vor meinen Unterkörper halte, und weghechte. Was war das gerade? Das war doch ein komplett anderer Jorge...

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JUST HOLD ON
FantasíaIch wünsche mir, ich hätte Jorge nie kennen gelernt. Ich wünsche mir, ich hätte ihm nicht mein volles Vertrauen geschenkt und mir von ihm helfen lassen. Und ich wünsche mir, dass ich mich nie rettungslos in ihn verliebt hätte. Denn dann könnte ich...