War es wirklich nur ein Traum?

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Nachdem wir noch eine Weile schweigend am Rheinufer saßen und ich mir weiterhin den Kopf darüber zerbrach, was es mit den zwei "Fans" auf sich haben könnte, beschlossen wir wieder zurück zu fahren. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und setzte gegenüber Ardy und den anderen ein gefaktes Lächeln auf, das sie anscheinend schluckten, nur Ardy warf mir hin und wieder einen misstrauischen Blick zu, den ich aber erstmal ignorierte.

Als wir dann bei unserem Zuhause angekommen waren, das, wie ich mittlerweile herausgefunden hatte, auch Youtubehaus genannt wurde, ging jeder in seine eigene Wohnung und in der von Ardy und Taddl verschwand Taddl gleich in sein Zimmer. Er wollte noch etwas mit einem Manu, der mir nicht bekannt war, aufnehmen. Ardy und ich gingen in sein Zimmer und kaum war die Tür zugefallen, sah mich Ardy mit diesem "Ich muss mit dir reden" Blick an und mir wurde mal wieder klar, dass ich ihm nichts vormachen konnte, egal um was es ging. Er setzte sich auf sein Bett und als Zeichen, dass ich mich neben ihn setzen sollte, klopfte er auf den freien Platz neben sich. Mit einem leisen Seufzer ließ ich mich also auf dem weichen Bett nieder und wartete darauf, dass er anfing zu reden.

"Was ist los?"

fing er dann auch schon an und sah mir dabei in die Augen. Einen kleinen Moment spielte ich mit dem Gedanken ihn anzulügen und zu meinen, dass nichts los war, aber ich wusste genau, dass er mir nicht glauben würde und so lange nachfragen würde bis ich ihm die Wahrheit beichtete. Also erzählte ich ihm diese gleich:

"Das, was ich jetzt sage, klingt bestimmt richtig bescheuert und paranoid, aber ich kann nicht aufhören darüber nachzudenken. Diese beiden Mädchen, die euch erkannt haben, kommen mir bekannt vor und ich kann mir nicht vorstellen, dass es was Gutes ist, was ich mit den Beiden in Verbindung bringe."

Ich hielt kurz inne und wartete auf Ardy's Reaktion, diese war aber anders als ich erwartet hatte. Sein Mund formte sich nämlich zu einem schelmischen Grinsen und er meinte, um mich zu ärgern:

"Bist du dir sicher, dass du nicht nur eifersüchtig bist?"

Er sah mich grinsend an und wartete wohl darauf, dass ich auch anfing zu lachen, aber mein Gesichtsausdruck blieb emotionslos und als er dies bemerkte formte auch sein Mund sich wieder zu einem Strich. Als er sich wieder beruhigt hatte, sagte ich mit ruhiger Stimme:

"Ich meine es ernst, Ardy. Ich hab ein mulmiges Gefühl bei den beiden."

Meine Stimme wurde zum Ende hin brüchiger und eine erste Träne lief meine Wange hinunter. Ardy zögerte kurz, wischte mir dann aber doch mit seiner Hand die Träne weg und nahm mich in seine Arme. Ich krallte mich an seine Brust und unterdrückte meine Tränen nicht mehr. Ardy streichelte mir über die Haare und versuchte mich zu beruhigen, was er überraschenderweise auch schaffte. Als meine Tränen langsam versiegt waren hielt mich Ardy weiterhin fest und flüsterte in mein Ohr:

"Mach dir keinen Kopf darüber. Vergiss nicht, dass ich immer auf dich aufpassen und nicht zulassen werde, dass dir jemand nochmal sowas Schreckliches antut. Verstanden?"

Beim letzten Wort ließ er mich los und nahm dafür mein Gesicht in seine Hände, damit ich ihm in die Augen sehen konnte. Seine sonst so magischen Augen hatten ihr Funkeln verlassen und sie sahen glasig aus. Da ich nicht wollte, dass er wegen mir und meinem Gefühl so runtergezogen wurde, nickte ich und küsste ihn daraufhin auf den Mund. Nach einem kurzen Zögern erwiderte Ardy den Kuss und wir ließen uns langsam nach hinten auf sein Bett fallen. Nach diesem langen Kuss legten wir uns nebeneinander in Ardy's Bett und als er seinen Arm um meine Schultern legte, kuschelte ich mich näher an seine Brust. Sein gleichmäßiger Herzschlag beruhigte mich und ich spürte wie meine Augen langsam zufielen, bevor ich dann endgültig in dem Reich der Träume landete.

Ich fand mich auf einem kalten Steinboden wieder. Ich sah mich in dem Raum um und bemerkte, dass ich in einem Bad saß. Kurz war ich wie versteinert, doch dann kamen die Schmerzen. Ich tastete vorsichtig meinen Bauch ab, da von dort dieser stechende Schmerz kam und entdeckte eine Wunde. Ich versuchte den Schmerz so gut es ging zu unterdrücken, doch in diesem Moment ging die Tür auf. Ich sah hoch und dort stand er. Mein Vater. Er kam auf mich zu und ich rutschte zurück an die Wand um möglichst weit weg von ihm zu sein. Aber das half nichts. Ich schloss die Augen und wartete auf den wiederkehrenden Schmerz und da war er auch schon. Der erste Schlag und der zweite Schlag. Eigentlich wollte ich so tun als wäre ich nicht an diesem schrecklichen Ort und an etwas Schönes denken, aber ich hatte wieder dieses Gefühl beobachtet zu werden. Also machte ich meine Augen wieder auf und sah über meinen Vater hin weg und dort sah ich sie. Diese blauen Augen. Dieser eiskalte Blick. Das Mädchen, was sich an Ardy rangemacht hatte, die mich schon fast mit einem spöttischen Grinsen ansah.

"Ella? Ella? Wach auf!"

Ich kam langsam wieder in der Realität an und als ich meine Augen öffnete, sah ich in die wunderschönen Augen von Ardy, die mich besorgt musterten. Als dieser bemerkte, dass ich wach war, zögerte er keine Sekunde und nahm mich in den Arm. Ich heulte mich mal wieder an seinem Shirt aus, während Ardy mich mit den Worten "Es war nur ein Traum" versuchte zu beruhigen.

Aber war es wirklich nur ein Traum?

So neues Kapitel am Start, hoffe es gefällt euch ;)

Danke für über 2000 Reads und bis zum nächsten Mal. <3

A(rdy)mnesieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt