Was sollen wir machen?

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(Bevor ihr euch wundert ich hab das Ende des letzten Kapitels etwas geändert, da mir mein Fehler erst auffiel als ich schon fast fertig war. Tja, so ist das wenn man nur alle 2 Wochen weiter schreibt. :D Mal wieder sehr kluge Aktion von mir...)

Ein leises Räuspern aus Richtung Tür lies mich aus meiner Schockstarre aufwachen und ich drehte meinen Kopf blitzschnell zur Tür. Dort erkannte ich Ardy, der lässig im Türrahmen stand und mich mit einem besorgten Blick musterte. Ich sah ihn nur an, während er sich langsam zu mir bewegte und mich fragte:

"Ist alles ok, Ella? Du bist so blass."

Ich hörte seine Besorgnis aus den Worten raus und ich spielte schon allein weil ich ihn nicht beunruhigen wollte, mit dem Gedanken es ihm nicht zu erzählen. Andererseits würde es Ardy wohl eher beruhigen, wenn ich es ihm erzähle und außerdem war mir auch absolut klar, dass ich ohne meine bessere Hälfte sowieso keine Lösung finden würde. Also seufzte ich leise und meinte dann:

"Nein, es ist nichts ok."

Mein Freund hatte sich mittlerweile neben mich auf die Couch gesetzt und ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Ardy strich mir mit seiner Hand sanft über den Rücken und fragte mich ruhig:

"Was ist denn passiert? Hattest du wieder eine Erinnerung?"

Ich schüttelte als Antwort mit dem Kopf und auch wenn ich seinen Blick auf mir spürte sah ich nicht zu ihm hoch, sondern betrachtete meine Hände. Da Ardy wusste, dass ich es ihm sowieso erzählen würde fragte er nicht weiter nach und wartete erstmal ab, bis ich was sagte was ich nach einer kurzen Überlegpause dann auch tat:

"Ich hab vorhin die Nachrichten im Fernsehen gesehen. Mein Vater wurde festgenommen..."

Meine Stimme war zum Ende hin nur noch ein Flüstern und nachdem ich den letzten Satz ausgesprochen hatte, beschloss ich dann auch zu meinem Freund hoch zu sehen. Er sah mich mit großen Augen an und auch wenn man ihm den Schock ansehen konnte, erkannte ich auch eine gewisse Erleichterung in seinem Blick. Nachdem Ardy den ersten Schock erstmal überwunden hatte, fragte er:

"Von wem wurde er denn angezeigt? Und noch wichtiger wurde er deswegen festgenommen was er dir angetan hat oder wegen etwas anderes?"

Ich überlegte kurz was ich sagen sollte und meinte dann etwas unschlüssig:

"Von einer Freundin und Nachbarin von mir und zu der zweiten Frage, irgendwie ein bisschen von beidem."

Ich biss mir nachdenklich auf die Lippen und sah weiterhin in die wunderschönen Augen meines Freundes. Der Blick von diesem wechselte nun zu komplett verwirrt und bevor ihn meine, zugebenermaßen etwas unaussagekräftige (gibt es das Wort überhaupt?) Antwort, total aus der Bahn warf, klärte ich das Ganze lieber schnell auf:

"Die Nachbarin hat mich als vermisst gemeldet und da mein Vater als sehr agressiv eingeschätzt wird, was er wie du vielleicht weißt auch ist, wird er beschuldigt mich umgebracht zu haben. Es wurde zwar natürlich keine Leiche gefunden, da ich ja wie du sehen kannst noch lebe, aber es spricht genug gegen ihn. Wenn ich nicht wieder auftauche, dann wird er vermutlich lebenslang in den Knast wandern."

Desto mehr ich Ardy erzählte, desto mehr Erleichterung machte sich in ihm breit, das konnte ich ihm ansehen. Nachdem er alles verarbeitet hatte machte sich sogar ein Grinsen auf seinem Gesicht breit und er sagte glücklich:

"Das ist doch perfekt. Jetzt musst du keine Angst mehr vor diesem Kerl haben und wir können unser Leben in Ruhe weiter führen."

Er strahlte mich an und nahm mich stürmisch in den Arm. Auch wenn ich mir bewusst war, dass ich mich eigentlich freuen sollte, konnte ich es einfach nicht. Also zeigte ich keine Reaktion, während mich Ardy vor Freude fast erdrückte. Dieser merkte meine Stimmung auch und sah mich nach der Umarmung mit besorgtem Blick an, während er mich an den Schultern festhielt, damit ich ihn ansehen musste. Auch wenn ich eigentlich wegsehen wollte, fesselte mich sein Blick zu sehr. Er fragte dann, immernoch sichtlich verwirrt und auch mal wieder mit Besorgnis in seiner Stimme:

"Was ist denn los? Freust du dich denn gar nicht?"

Ich seufze leicht auf und meinte dann, während ich ihm weiterhin in die Augen sah:

"Ich würde mich ja gerne so sehr freuen wie du, aber es geht einfach nicht. Auch wenn mein Vater mir schon viel angetan hat, umgebracht hat er mich nicht und wer weiß ob er es jemals soweit gehen hätte lassen. Also sitzt er im Gefängnis wegen etwas was er nicht getan hat. Ich möchte ihn ja nicht verteidigen, aber niemand sollte für etwas bestrafft werden, was er nicht getan hat, auch wenn er andere schlimme Dinge getan hat. Außerdem wurde in dem Bericht ein Foto von mir gezeigt, was ist wenn mich mal jemand auf der Straße erkennt? Und das blonde Mädchen, was mich mal angegiftet hat, gibt es auch noch. Sie könnte genauso alles auffliegen lassen und dann würde man uns nichts mehr glauben und mein Vater würde vermutlich völlig unbestraft davonkommen."

Ardy fiel die Wahrheit wie Schuppen von den Augen und nun war er es der aufseufzte. Er lies sich daraufhin wieder nach hinten fallen, was ich ihm gleich tat und mich an seine warme Brust kuschelte. Kurze Zeit lagen wir nur so da, bis Ardy die Stille brach:

"Du hast ja wie immer Recht, Schatz. Aber was sollen wir dann machen?"

Neues Kapitel am Start. :D

Ich fange gar nicht wieder an mich zu entschuldigen, da ihr es ja eh schon gewöhnt seid. ;)

Aber trotzdem nochmal sorry, für den Logikfehler, aber ich wollte es einfach nicht nochmal umschreiben, weil ihr dann auf jeden Fall noch nen Tag warten müsstet und ich finde es so eigentlich auch besser, als wenn sie ohnmächtig geworden wäre. :) Hab mir trotzdem, als es mir aufgefallen ist, erstmal den übelsten Facepalm gegeben. :D

Ich möchte euch übrigens schonmal vorwarnen, dass die FF nicht mehr lange gehen wird. Vielleicht gibt es irgendwann ne Fortsetzung, aber die hier ist bald zuende. :)

Mal wieder danke fürs Lesen und hoffentlich bis zum nächsten Mal. ❤

A(rdy)mnesieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt