Nachdem Ardy mich beruhigt und meine Tränen getrocknet hatte konnte ich nach einer Weile wieder einschlafen und glücklicherweise war die restliche Nacht diesmal traumlos. Als ich am nächsten Morgen durch die Sonnenstrahlen, die in das Zimmer fielen, wach wurde, lag ich alleine in dem großen Bett. Obwohl ich noch müde war und am liebsten noch liegen geblieben wäre, fehlte mir die Wärme von Ardy und ich zwang mich dazu aufzustehen. Ich schwang mich aber zu schnell aus dem Bett und begann zu taumeln. Glücklicherweise fing ich mich aber gerade noch so und knallte nicht auf den Boden. Mit noch etwas wackeligen Beinen bewegte ich mich dann aus dem Zimmer raus und Richtung Küche, wo ich Ardy und vielleicht auch Taddl vermutete.
Ich hatte natürlich Recht mit meiner Vermutung und die beiden besten Freunde saßen mit ihrem Frühstück in der Küche. Zuerst bekamen sie meine Anwesenheit nicht mit, erst als ich mit einem übertrieben freundlichen "Guten Morgen" an den Beiden vorbei ging, grüßten sie auch mich. Ich küsste kurz Ardy, bevor ich mir auch was zu essen machte. Als ich mich dann mit einem vollen Teller neben Ardy auf einem Sessel niederließ, bekam ich mit wie mich dieser beobachtete. Also drehte ich meinen Kopf zur Seite um ihn auch ansehen zu können und ich erkannte wieder dieses besorgte Funkeln in seinen Augen. Es war ja eigentlich total süß wie er sich Sorgen um mich machte, aber andererseits war es mit der Zeit auch etwas nervig, immerhin war ich kein kleines Kind. Keine Ahnung woher dieser plötzliche Sinneswandel an diesem Morgen kam, aber irgendwie hatte ich so ein Gefühl, dass alles gut werden würde und ich mit Ardy glücklich werden könnte ohne das mein Vater oder irgendwelche anderen Tussen dazwischen funken konnten. Aber dieses Gefühl sollte mir an diesem Tag noch zum Verhängnis werden.
Zuerst aber zu den weiteren Geschehnissen dieses Morgens. Nachdem wir alle mit den Frühstück fertig waren und ich die Jungs noch halb dazu gezwungen habe ihre Teller auch wirklich wegzuräumen, so wie ich sie bis jetzt kannte wären die Teller sonst ewig dort gestanden, überlegten wir gemeinsam was wir noch tun könnten. Zuerst wollten wir longboarden gehen, aber nach einem Blick aus dem Fenster, wo es wie aus Eimern schüttete, war die Idee vom Tisch. Außerdem hätten wir wegen den Fans der Jungs sowieso keine freie Minute gehabt und auf so eine merkwürdige Begegnung wie gestern hatte ich gar keine Lust. Also war wohl nur eine Aktivität in der Wohnung eine Möglichkeit. (Das klingt mal wieder so krass falsch, aber ich denke wohl einfach zu zweideutig...)
Taddl und Ardy waren natürlich dafür etwas zu zocken, da ich aber eher keine Lust darauf hatte, fanden wir einen Kompromiss. Nämlich Serien zu gucken, was konnten in diesem Fall die Jungs entscheiden, da es mir relativ egal war. So konnte ich mich zumindest an meinen Freund kuscheln und an schöne Zeiten denken, auch wenn ich mich nicht an viele erinnern konnte. Ich hatte wirklich keine Ahnung was sich die beiden besten Freunde da ansehen, was vielleicht an meinem noch anhaltenden Gedächtnisverlust lag oder einfach daran, dass ich es auch in meinem alten Leben noch nie gesehen hatte. Wie gesagt war es mir aber auch egal, solang ich an Ardy angekuschelt auf Taddl's Bett liegen und den gleichmäßigen Herzschlag meines Freundes hören konnte.
Nach einigen Folgen dieser Serie, von der ich immer noch keinen Plan hatte worum es überhaupt gehen sollte, meldeten sich langsam unsere Mägen zu Wort. Mittlerweile hatte ich auch schon wieder mehr auf den Rippen als ich aus dem Krankenhaus gekommen war, da die Jungs und vor allem Ardy darauf achteten, dass ich genug aß. Deswegen und auch weil mein Magen als Erstes knurrte, bestand Ardy darauf dass wir irgendwas zu essen bestellten. Wir hätten zwar theoretisch auch was kochen können, aber da außer Frühstück nicht wirklich was in den Schränken stand und wir vermutlich auch die Küche abgefackelt hätten, ließen wir es lieber sein. Simon und Felix konnten wir auch nicht fragen, da sie wie ich mittlerweile erfahren hatte auf irgendeinem Event in München waren. (Das waren sie in letzter Zeit zwar nicht, aber passt gerade ganz gut.) Also bestellten wir einfach Pizza.
Als wir dann mit dem Essen fertig waren und wir vollkommen satt auf der Couch lagen, wurde es draußen langsam heller. Der Regen hatte aufgehört und die Sonne kam sogar raus. Es wäre zwar das perfekte Wetter gewesen um draußen was zu machen, aber das Problem mit den Fans hatten wir immer noch. Ich hatte aber in diesem Moment wahnsinnige Lust darauf etwas draußen zu machen, auch wenn es nur kurz wäre um was Süßes zu holen, was ich den Jungs auch mitteilte:
"Wie wäre es, wenn ich uns irgendwo in der Nähe kurz Eis hole? Ihr könnt ja wegen der Fans nicht raus."
Die Jungs sahen mich überrascht und vor allem Ardy besonders besorgt. Sie schwiegen kurz, bis Ardy meinte:
"Und was ist mit deinem Vater? Ich lass dich bestimmt nicht alleine raus. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn dir was passiert."
Seine Stimme wurde brüchiger und seine Augen glasiger. Man sah ihm wirklich an wie er sich immer wieder Sorgen um mich machte. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass ihm mein Leben wichtiger war als sein eigenes. Womit hatte ich so einen Menschen nur verdient?
Ich schob diese Gedanken aber schnell wieder beiseite. Ich wollte in diesem Moment nicht darüber nachdenken. Ich versuchte hingegen Ardy etwas zu beruhigen:
"Ich werde doch nicht lange weg sein. Außerdem ist uns mein Vater die letzten Tage auch nicht begegnet, also wieso heute? Er denkt bestimmt ich wäre schon längst Tod oder verschwunden. Mach dir keine Sorgen, ok?"
Ich sah ihm an, dass er mich immer noch am liebsten irgendwo festgebunden hätte, damit ich nicht alleine rausgehe. Aber nach einem langen Kuss von mir schien er sich etwas beruhigt zu haben und lies mich schlussendlich gehen. Nachdem die Jungs mir erklärt hatten wo hier die nächste Eisdiele war, drückte mir Ardy noch sicherheitshalber Taddl's Smartphone in die Hand damit ich ihn jederzeit anrufen konnte und dann schnappte ich mir noch sein Longboard um schneller unterwegs zu sein. Ich gab Ardy noch einen Kuss und ging dann voller Elan die Treppen hinunter.
Ich habe wirklich keine Ahnung woher diese plötzliche Hoffnung herkam, aber ich hatte einfach so ein unglaublich starkes Gefühl in mir dass alles wieder gut werden würde. Damit hatte ich auch gar nicht so Unrecht, aber bis dahin würde noch einiges passieren.
So endlich mal wieder ein neues Kapitel :)
Hat bisschen länger gedauert, weil ich einen genauen Plan hatte wie das Kapitel werden sollte und dann ist es umso schwieriger es so zu schreiben, dass man zufrieden ist. Ich bin es zwar immer noch nicht so ganz, da es wie ich finde nicht so realistisch ist, was ja die meisten von euch an meiner Story schätzen, aber ich musste das mit dieser plötzlichen Hoffnung schreiben sonst würde mein Plan einfach nicht aufgehen. Hoffe ihr könnt mir das verzeihen ;)
Bis zum nächsten Mal und wie immer danke an euch alle, ihr seid die Besten! ♥
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A(rdy)mnesie
FanfictionWas tust du, wenn du ohne jegliche Erinnerungen in einem Krankenhaus aufwachst? Niemand weiß wer du bist oder was passiert ist, noch nichtmal du selbst. Trotzdem hilft dir ein bekannter Youtuber, aber wieso? Ist er nur nett oder steckt mehr dahinter...