Dner, der wie ich herausfand eigentlich Felix hieß, war sichtlich geschockt von meiner Geschichte und mir aber auch sofort sympathisch. Nicht auf diese "Ich finde ihn heiß" Weise sondern er war einfach nett und es wirkte beruhigend auf mich, dass er anscheinend wirklich nichts über meine Vergangenheit wusste. Felix sah zwar nicht schlecht aus, aber er war nicht mein Typ.
Nebenbei erfuhr ich mehr von Felix und auch von Taddl und Ardy. Sie wohnten alle in einem Haus und verdienten ihr Geld mit YouTube Videos. Ich konnte mir darunter nicht viel vorstellen, aber anscheinend konnten sie gut davon leben und da sie alle selbständig waren, konnten sie sich ihre Zeit selbst einteilen. Daher konnte Ardy wohl auch einfach bei mir im Krankenhaus bleiben. Ich erfuhr auch noch, dass in diesem Haus noch ein Youtuber namens Simon lebte, den ich wohl auch bald kennenlernen würde. Bei meinem Glück sah dieser genauso gut aus wie Ardy, Taddl und Felix. In dieser Stadt scheint es bis jetzt wirklich keine hässlichen Typen zu geben oder ich war nur den Falschen begegnet.
Nachdem wir alle mehr oder weniger unsere Lebensgeschichte erzählt hatten stand wieder die Frage im Raum, was wir noch machen könnten. Am liebsten wäre ich in der Wohnung von Taddl und Ardy geblieben und hätte sie solange ausgehorcht bis sie sich verquasselt hätten und ich endlich etwas über meine Vergangenheit wusste. Aber Felix schien da etwas anderes geplant zu haben:
"Wie wär’s mit Longboarden? Ich kann dir eins von mir leihen."
Die letzten Worte waren eher an mich gerichtet und jetzt sahen mich 3 Augenpaare erwartungsvoll an. Die Jungs warteten wohl nur auf meine Zustimmungen. Ich hatte aber eigentlich keine große Lust, also sagte ich mit leicht ironischem Unterton:
"Klar, wenn ich mich nochmal auf die Fresse lege kommt meine Erinnerung vielleicht wieder zurück."
Ich lachte bei diesen Worten, da ich die Vorstellung jemanden der gerade aus dem Krankenhaus entlassen wurde zum Longboarden einzuladen, lustig fand. Felix schien aber komplett immun gegen Ironie zu sein und meinte erfreut:
"Alles klar, ich geh dann mal hoch in meine Wohnung die Longboards holen."
Mit diesen Worten verschwand er auch schon aus der Wohnung und ich starrte ihm fassungslos nach, bevor ich mich mit einem flehenden Blick Ardy zuwandte. Dieser zuckte aber nur mit den Schultern und meinte lässig:
"Sieh‘s positiv. Du wirst es schon überleben und vielleicht hilft es dir dich abzulenken."
Ich war immer noch etwas skeptisch, aber ich musste mich wohl meinem Schicksal ergeben und mit Longboarden gehen. Ardy hatte vermutlich auch Recht, ich konnte mich ablenken und noch viel wichtiger, die beiden Jungs etwas aushorchen. Mir fiel da aber noch etwas auf, dass ich Ardy gleich berichtete, Taddl war in der Zwischenzeit in sein Zimmer gegangen um sich anzuziehen,:
"Und was soll ich anziehen? Ich kann ja nicht in deinen Klamotten rausgehen."
Ich zeigte an mir herunter und sah Ardy an, dieser fing aber nur an zu grinsen und sagte:
"Wieso nicht? Ich finde du siehst hübsch aus."
Wir waren mittlerweile beide aufgestanden und Ardy kam näher an mich ran. Er grinste mich schelmisch an und wartete auf eine Antwort. Ich hingegen schien wohl Gefallen daran zu finden zu einer menschlichen Tomate zu werden und lief dementsprechend rot an. Nicht nur sein Kompliment brachte mich aus der Fassung sondern auch seine Nähe. "Wir sind nicht hier um uns zu verlieben, sondern um die Wahrheit herauszufinden. Also reiß dich zusammen!", versuchte mir mein Unterbewusstsein einzureden, aber mein schlagendes Herz sagte da etwas anderes. Ich versuchte es zu ignorieren und einen vollständigen Satz herauszubringen, aber es wollte nicht klappen und aus meinem Mund kam nur Gestotter:
"Ähm....ich......danke."
Ich spürte wie mein Blut noch mehr in meine Wangen schoss und der Boden unter mir wurde plötzlich wieder interessanter. Ich sah beschämt auf den Boden, spürte aber noch die Nähe von Ardy also beruhigte sich mein Herzschlag immer noch nicht. Glücklicherweise hörten wir nun Taddl's tiefe Stimme hinter uns:
"Kommt ihr? Dner hat mir geschrieben, dass er schon unten ist."
Ardy drehte sich von mir weg. Einerseits war ich froh nicht mehr seine Nähe zu spüren, anderseits fand ich es aber auch schade. Oh man, mein Gehirn oder besser gesagt das was davon übrig geblieben ist, scheint wohl komplett auszusetzten wenn dieser Typ mit den unglaublich schönen Augen auch nur im gleichen Raum wie ich war.
Während ich meine Schuhe aus dem Bad holte atmete ich so tief ein und aus wie ich konnte um meinen Herzschlag und meine Gesichtsfarbe wieder zu normalisieren. Das klappte auch einigermaßen und als ich bei Taddl und Ardy angekommen war, sah ich hoffentlich wieder normal aus. Wir gingen gemeinsam die Treppen hinunter und die beiden hatten ihre Longboards unterm Arm. Unten angekommen erkannte ich schon Felix mit zwei Longboards, wovon er mir eins in die Hand drückte. Auch wenn es mittlerweile schon etwas dunkler war erkannte ich noch jemand anderes, der mir auch gleich vorgestellt wurde:
"Das ist Simon. Wie du ja schon weißt wohnt er auch hier im Haus."
klärte mich Felix auf und ich sah mir diesen Simon erstmal genauer an. Er hatte Dreadlocks und war im Gegensatz zu den anderen Jungs etwas stärker gebaut. Damit meine ich nicht, dass er dick aussah sondern einfach nicht so eine Bohnenstange wie z.B. Felix. (Nichts gegen Bohnenstangen btw. :D) Er kam mir genauso wie Felix sofort sympathisch vor und ich war mir ziemlich sicher, dass auch er nichts von meiner Vergangenheit wusste. Auch wenn ich mir nicht sicher war ob das gut oder schlecht sein sollte.
Taddl, Felix und Simon fuhren schon mal vor während mir Ardy das Fahren etwas beibringen wollte. Mir wäre wirklich jeder lieber gewesen als Ardy, da ich mein Herz bei ihm einfach nicht kontrollieren konnte, aber ich konnte wohl nichts dagegen machen. Ich tat so als würde ich zuhören als er mir die Grundlagen vom Longboardfahren erklärte, wobei ich aber eigentlich mich nur auf meine Atmung konzentrierte um nicht an Ardy und seine wunderschönen Augen denken zu müssen. Als er nur redete klappte das auch, aber als ich mich auf das Board stellen sollte schlug mein Herz sofort schneller. Nicht nur wegen Ardy sondern eher weil ich riesen Schiss hatte. Ardy schien das auch zu bemerken und hielt mir seine Hand hin damit ich mich bei ihm festhalten zu können. Ich war mir nicht ganz sicher ob ich es wirklich annehmen sollte, aber es war dann doch besser als auf die Fresse zu fliegen. Also klammerte ich mich an ihm fest und rollte langsam los. Ardy lief locker neben mir her und auch wenn ich wirklich nicht schnell war, konnte ich mein Gleichgewicht nicht mehr halten. Zum Glück oder auch eher Pech reagierte Ardy blitzschnell und fing mich gerade noch rechtzeitig auf bevor ich auf dem Boden landete.
Nun lag ich also in seinen starken Armen und mein Herz lief bei diesem Gedanken mal wieder Amok. Mein Gehirn, Verstand, Unterbewusstsein und alles womit ich sonst denken konnte, schalteten sich aus und ich konzentrierte mich nur auf meinen Herzschlag und Ardy's grün-graue Augen.
So da ihr beim letzten Kapitel so lange warten musstet kommt hier schon das nächste, hoffe es gefällt euch :)
Mir fällt gerade übrigens auf, dass es mir Ardy's Augen ziemlich angetan haben, aber die sind auch einfach wunderschön oder? ;)
Würde mich wie immer über Feedback freuen und bis zum nächsten Mal <3
DU LIEST GERADE
A(rdy)mnesie
FanficWas tust du, wenn du ohne jegliche Erinnerungen in einem Krankenhaus aufwachst? Niemand weiß wer du bist oder was passiert ist, noch nichtmal du selbst. Trotzdem hilft dir ein bekannter Youtuber, aber wieso? Ist er nur nett oder steckt mehr dahinter...