Kapitel 29- Sich öffnen

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Shawn Mendes- Queen

Nach einer halben Stunde beruhige ich mich wieder. Meine Mutter hat mich während der ganzen Zeit fest im Arm gehalten und mich etwas aufgemuntert. Jetzt warte ich auf Mattis, der vorbeikommen wollte, um mir den verpassten Unterrichtsstoff und die passenden Klamotten vorbeizubringen. Als die Klingel ertönt, laufe ich mit langsamen Schritten zur Tür und zwinge mir ein Lächeln aufs Gesicht, denn ich weiß, dass es Mattis sonst sofort auffallen wird. Auch wenn wir uns noch nicht lange kennen, kennt er mich gut genug, um zu erkennen, wie es mir geht. Wer mich kennt, kann mir schon am Gesicht ablesen, wie es mir geht. Da hilft es auch nicht, dass ich sonst Theater spiele. Ich öffne die Tür und sehe das warme Lächeln von Mattis. Sofort muss ich auch lächeln, ich könnte ihm nicht dankbarer sein, dass er mir immer so viel hilft und mir jede Aufgabe erklärt, die ich nicht verstehe.

"Komm doch rein", bitte ich ihn und öffne die Tür so weit, dass er eintreten kann. Ohne zu zögern, nehme ich ihm seine Jacke ab, hänge sie auf einen Haken und zeige ihm, wo er seine Schuhe ausziehen kann. "Danke", erwidert er, nachdem ich ihn mit seinen mitgebrachten Schulsachen ins Wohnzimmer leite. "Mattis ist da und wir holen den versäumten Stoff auf", rufe ich meiner Mutter in der Küche zu, die mit einem fast schon fröhlichen "Alles klar. Euch viel Spaß" antwortet. "Schön, dass du da bist", entgegne ich und setze mich auf die Couch neben Mattis. Ich schenke ihm mein schönstes Lächeln, zudem ich gerade fähig bin.

"Ist wirklich alles in Ordnung mit dir? Du weißt ja, dass du immer mit mir reden kannst, wenn was ist. Bei mir sind alle Geheimnisse sicher. Weißt du, ich mache mir Sorgen um dich. Du wirkst die ganze Zeit so abwesend, als wenn dich etwas bedrücken würde. Wenn du es lieber für dich behalten möchtest, ist das natürlich okay, aber mir ist wichtig, dass du weißt, dass ich immer für dich da bin, wenn du jemandem zum Reden brauchst.", höre ich ihm zu. Nach einem kurzen Moment der Stille fange ich an zu erzählen: " Na ja, also es hat viel mit Damon zu tun. Zwischen uns lief alles gut, bis mein Ex Aiden aufgetaucht ist. Er wollte mich zurück und konnte meine Abweisung nicht akzeptieren. Er hat mich dann einfach geküsst und Damon hat das gesehen. Deswegen will er Abstand. Ach man, ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich fühle mich so leer ohne ihn. Ich kann seit Tagen nicht schlafen, weil ich die ganze Zeit an ihn denken muss. Deswegen bin ich auch ohnmächtig geworden." Vollkommen aufgewühlt rattere ich alles herunter und habe schon Angst, dass er mich gar nicht mehr versteht, als er mich eine Weile lang beruhigend mustert.

Er rückt ein Stück näher heran, bevor er nach meiner Hand greift und sagt: "Also erst Mal möchte ich dir danken für dein Vertrauen. Bei mir ist alles sicher. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie du dich fühlst. Liebeskummer ist schlimm. Aber dieser Schmerz wird von Tag zu Tag weniger. Lass deine Gefühle raus oder unternimm etwas mit Leuten, die dir gut tun und die dich auf andere Gedanken bringen. Damon wird wieder zu dir finden, da bin ich mir sicher. Lass alles raus, wenn du es brauchst. Iss so viel Eis, wie du möchtest, versteck dich in deinem Bett, schau Filme oder höre Musik, wenn du es brauchst und es dich aufbaut."

"Was macht dich so sicher, dass Damon wieder zu mir zurückkehren wird? Vielleicht war es das jetzt mit uns.", muss ich meine Tränen unterdrücken. Ich habe einfach so große Angst, ihn zu verlieren. Mattis wischt eine Träne weg, die an meiner Wange herunterläuft, als er mir Mut zuspricht: "Das wird er. Damon hat noch nie jemanden im Stich gelassen, dem ihm wirklich etwas bedeutet. Er muss nur lernen mit seinen Gefühlen umzugehen. Seine Vergangenheit hat ihn verändert und manchmal zieht er sich lieber zurück, wenn es ihm zu viel wird. Es ist nicht einfach sich zu öffnen. Klar, dieser Kuss hat ihn verletzt. Das braucht seine Zeit. Aus seinen früheren Bekanntschaften kennt er sowas nicht. Das ist das erste Mal für ihn und neue Sachen machen einem Angst. Aber glaub mir, ihr kriegt das hin. Da bin ich mir sicher, Ariana." Dankend umarme ich ihn, bevor ich mich von ihm löse und darauf bestehe, dass wir uns jetzt einem anderen Thema widmen.

Nachdem wir eine geschlagene Stunde gebraucht haben, um den ganzen Schulkram durchzugehen, zeigt er mir mein Kleid für das Fest, welches in wenigen Tagen ansteht. Nervös beobachte ich ihn, er holt ein farbenfrohes, prachtvolles Kleidungsstück aus seiner Tasche und ich bin sofort angetan. Vollkommen überwältigt nehme ich das Kleid in meine Hände, gehe ins Badezimmer und probiere es an. Es ist wie für mich gemacht, sodass ich den ganzen Abend nur noch strahlen kann.

The Glimmer Of Hope | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt