"Ich muss zugeben, du hast dich trotz meiner Abwesenheit nicht ausgeruht. Deine logischen Leistungen sind sehr gut."
"Danke, mir war halt langweilig!" Ich gähnte und streckte mich gleichzeitig in die Höhe.
Als ich gerade auf die Uhr sehen wollte, grummelte meine Magen. Ich hatte den ganzen Tag noch nichts zu mir genommen. "Das reicht für heute!" Harry stand von seinem Sessel auf und lief in die Küche.
"Allerdings habe ich nach meiner langen Abwesenheit noch keine Gelegenheit gehabt, einkaufen zu gehen." Er kam wieder aus der Küche, blieb allerdings in der Tür stehen und versenkte die Hände in seiner Hosentasche.
"Ein Gentleman geht einkaufen?"
"Ja, auch wir bei Kingsman haben ein privates Leben neben unserer Arbeit."
"Privat, mit Frau und Kind?"
"Nein, das habe ich nicht. Privat im Sinne von meine Ruhe zu haben."
"Haben Sie eine Freundin?"
"Wieso möchtest du das so genau wissen?" Schmunzelte er.
"Aber nein habe ich nicht." Fügte er anschließend hinzu.
"Ich wollte nur wissen, ob Sie vielleicht Eier in der Hose haben, um sich gegen Merlins dämliche Kingsman-Regeln zu wehren."
"Merlin informierte mich bereits über euer Gespräch und wäre ich wach gewesen, hätte ich dasselbe Gespräch mit dir geführt. Derartige Beziehungen sind nun mal nicht gestattet bei uns." Mit einem gefühlskalten Blick sah er mich an.
"Erstens sind Eggsy und ich nur Freunde und zweitens ist die Regel trotzdem totaler Schwachsinn!
Wir sind Menschen und keine gefühlskalten Maschinen!" Genervt stand ich von meinem Stuhl auf und ging zur Tür. Irgendwie verletzte mich Harrys Einstellung innerlich mehr, als es sollte.
Eilig kam er mir hinterher und zog dabei sein Sakko über.
"Ich besorge mir was zu essen. Wollen Sie mitkommen?" Verwundert sah er mich an. Überlegte kurz, stimmte dann schließlich ein.
"Ja, warum nicht!"
Wir liefen eine Weile durch die besuchten Straßen Londons. In diesem Viertel der Stadt war ich noch nie gewesen und war total begeistert. Die Häuser, sogar die Läden alles sah teuer und nobel aus.
Harry lief ruhig neben mir.
"Worauf hast du Lust? Ich kenne einen sehr vorzüglichen Italiener in der Baker Street." Skeptisch sah ich ihn von der Seite an.
"Sehe ich so aus, als würde ich beim Italiener essen?"
"Es war ..., ich entschuldige mich, sollte dies falsch rübergekommen sein." Jetzt lächelte ich ihn an, wie konnte man immer so geschwollen reden.
"Alles Gut!" Lachte ich, worauf auch Harry lächelte.
"Sie haben mir heute so viel aus ihrer Welt gezeigt, jetzt nehme ich sie mit in meine Welt. Kennen sie MCDONALD'S?"
~•~
"Gibt es hier gar kein Besteck?" Fragend sah Harry sein BigMac Menü an.
Ich war bereits meine Pommes am essen und schluckte 2 Stücke hinunter, bevor ich anfing zu lachen.
"Niemand isst bei McDonald's mit Besteck! Außer sie bringen nächstes Mal ihr eigenes mit.
Sie nehmen den einfach in die Hand!" Ich packte mein Long Chicken aus und machte es ihm vor.
Genüsslich biss ich in meinen Burger.
"Und wenn sie Soße im Gesicht haben, machen sie die erst weg, wenn sie aufgegessen haben, Ok?" Sprach ich mit halb vollem Mund.
Er zögerte und zog eine Augenbraue hoch.
"Komm, jetzt springen Sie über ihren Schatten oder sind sie doch so ein, sagen wir Snob!" Er sah zu mir dann auf sein Essen und fing an zu schmunzeln.
Vorsichtig nahm er den Burger in die Hand und biss ab.
Nachdem er ausgiebig gekaut und heruntergeschluckt hatte, lächelte er.
"Besser als ich es erwartet hatte."
Ich grinste ihn an.
"Sehen sie, geht doch!"
Nachdem wir beide aufgegessen hatten, gingen wir zurück zu Harry nach Hause.
Als plötzlich dicke Wassertropfen vom Himmel fielen, rannten wir los. Als wir schließlich einen geeigneten Unterschlupf finden konnten, waren meine Sachen komplett durchnässt. Nur Harrys Kleidung schien trocken zu sein.
Ich schlang meine Arme um meinen Körper, um mich vor der Kälte zu schützen.
Dabei sah ich verwundert zu Harry.
"Wasserfest und kugelsicherer Anzug, wie alle bei Kingsman. Praktisch in so Ausnahmefällen wie dieser hier."
Erklärte er mir ruhig.
"Das nützt mir jetzt auch nichts mehr!" Sprach ich mit zittriger Stimme.
"Wo ist ihr cooler Schirm, wenn man ihn braucht?" Schmunzelte ich und stellte mich etwas vor ihm, um in den Himmel gucken zu können.
Das hasste ich an England, der dämliche Regen und die kalten Nächte.
Warum konnte es nicht einfach mal eine Woche nicht regnen.
Plötzlich spürte ich weichen Saum auf meinen Schultern. Sofort wärmte der dünne Stoff mich erstaunlich gut. Verwundert drehte ich mich zu Harry. Dieser stand nun ohne sein Sakko vor mir.
"Bitte!" Sagte er, bevor ich überhaupt reagieren konnte. Nervös legte ich meine nassen Haare hinters Ohr.
"Danke!" Ich nahm die Jacke und hielt sie noch enger an meinem Körper.
Zusammen warteten wir, bis es aufhörte zu regnen.
DU LIEST GERADE
Kingsman - the Secret Service (Harry Hart FF - Buch 1)
FanfictionJane ist eine Unruhestifterin, die immer wieder in Konflikte mit anderen Jungen im Londoner Viertel gerät. Als Sie eines Tages dank des geheimnisvollen und eleganten Harry Hart aus dem Gefängnis entlassen wird, beginnt für Jane ein anderes Leben. ...