✖Kingsman - Teil 19✖

669 37 6
                                    

"Ihr Gepäck befindet sich bereits in ihrem Zimmer, Sir." Hörte ich die Empfangsdame zu Henry sagen. Begeistert stand ich in dem riesigen Vorraum des Hotels. Alles sah unglaublich teuer aus. Jedoch wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als ich Henrys Hand auf meinem Rücken spürte.

"Komm Darling." Verträumt sah ich ihn von der Seite an.

An den Spitznamen konnte ich mich gewöhnen. Er schenkte mir ein liebes Lächeln und zusammen gingen wir in den Aufzug. Henry hatte immer noch seine Hand um meine Hüfte gelegt. Die Nähe zu ihm machte mich wahnsinnig.

Erst oben vor der Hoteltür ließ er mich los, um diese zu öffnen. Wie immer hielt er mir die Tür auf und ich konnte meinen Augen nicht trauen. Das war kein Zimmer, das war ein Palast.

"Wow!" Staunte ich nicht schlecht.

"Gefällt es dir?"

"Ja sehr! Das ist fantastisch!"

Ich drehte mich zu ihm um.

"Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass ich es schön finde, wie deine Augen funkeln, wenn du dich für etwas begeistert." Langsam kam er auf mich zu. Meine Atmung wurde schneller, warum konnte dieser Moment nicht echt sein?

"Henry ich ..." Was ich sagen wollte? Das wusste ich in dem Moment selber nicht.

Er blieb vor mir stehen. Ich sah ihm in die rehbraunen Augen. Suchte nach Harry und hoffte das, was er mir vorspielte, von ihm kam und nicht von Henry.

"Ja?" Sprach er ruhig aus.

Ich schüttelte meine Gedanken wieder frei.

"Ach nichts ... Ich geh mich eben frisch machen!" Dabei lächelte ich ihm zu und ging in das große Badezimmer. Hinter mir schloss ich die Tür ab und ließ mich an diese runter sinken. Meinen Kopf legte ich auf meine Knie.

Ich wusste nicht, warum, doch eine Träne lief an meiner Wange herab.

Wahrscheinlich machte mich die ganze Situation fertig, da ich insgeheim hoffte, dass wirklich was aus mir und Harry werden würde. Doch dieser Traum sollte nie in Erfüllung gehen.

Als ich zurück ins Apartment ging, fehlte von Harry jede Spur.

Nachdem ich mich etwas umgesehen hatte, fand ich eine kleine Nachricht auf dem Bett.

Ich begutachte die Umgebung. Am besten wartest du einfach im Hotel auf mich.
~ H.

Mir war sofort klar, dass er als Harry und nicht als Henry sich umsah. Vielleicht war es sogar ganz gut, ihm einem Moment aus dem Weg zu gehen.

Nachdem ich mich etwas in unserem Apartment umgesehen hatte, gönnte ich mir ein entspanntes Bad. Auch nach 3 Stunden war Harry immer noch nicht zurück. Ich ging nur mit einem Handtuch bekleidet zum Ankleidezimmer. Prächtige und wahrscheinlich sehr teure Kleider sprangen mir sofort in die Augen. Trotzdem entschied ich mich für einen schwarzen Overall. Dazu passende schwarze Pumps. Die allerdings nicht ganz so hoch waren und um einiges bequemer.

Meine Haare band ich mir zu einem hohen Pferdeschwanz und ließ einige Strähnchen locker hängen.

Ich nahm mir nur meinen Zimmerschlüssel mit, der aussah wie eine Chipkarte. Diesen verstaute ich in meinen BH, da ich sonst keine andere Möglichkeit hatte.

Ich schlenderte nach unten und war immer noch verblüfft, wie riesig dieses Hotel war.

Als ich unten in der Eingangshalle stand, wurde ich lächelnd von einem Angestellten begrüßt.

"Mrs. DeVere, wenn es ihnen nach einer Erfrischung mündet, empfehle ich Ihnen unsere Hotelbar." Der junge Mann deutete auf eine große Tür.

"Vielen Dank!" Vorsichtig betrat ich den Raum und wurde von bunten Lichtern und schriller Musik begrüßt. Diese war zwar laut, aber noch völlig im Rahmen. Sodass man sich unterhalten konnte.


Ich setzte mich vor die Theke und las mir die Getränkekarte durch. Als ich plötzlich spürte, wie sich jemand neben mir lehnte. Ich sah zur Seite und konnte außer einen großen Cowboyhut erst mal nichts erkennen.

"Was macht eine so schöne Frau alleine hier?" Der dunkelhaarige Mann zwinkerte mir cool zu.

"Ist es verboten? Allein zu sein?"

"Es ist mutig!" Er trank seinen Whiskey in einem Schluck leer und fuhr sich über seinen Schnauzer.

"Schließlich sind hübsche Frauen bei den Männern sehr beliebt."

"Ich kann auf mich selbst aufpassen!" Ich konzentrierte mich wieder auf die Karte.

"Weißt du was, ich lade dich auf einen Drink ein." Der Fremde setzte sich auf den Stuhl neben mir.

"Ich heiße übrigens Jack!" Er reichte mir seine Hand entgegen, nach kurzem Zögern nahm ich diese an.

"Evelin!"

"Wo kommst du her, Evelin? Du bist nicht von hier, so was erkenne ich sofort." Er gab dem Barkeeper ein Zeichen und dieser stellte uns sofort 2 Whiskeys auf den Tisch.

"England." Ich nahm mein Glas in die Hand.

"Und was verschlägt dich hier her?"

"Geschäftliches, aber sag Jack. Bist du immer so neugierig?"

"Nur bei Leuten, die mich wirklich interessieren!" Er schmunzelte und hob sein Glas hoch.

"Cheers!" Wir ließen unsere Gläser aneinander knallen und tranken zügig aus. Im Gegensatz zu Jack hatte ich mit dem Whiskey ordentlich zu kämpfen.

"So ein Suff trinkt ihr hier?" Keuchte ich ihm entgegen und amüsiert beobachtete er mich.

"Ich muss zugeben, ich trinke sonst auch nur den guten Statesman, aber dieser tut es auch."

"Oh ein Feinschmecker ...", sagte ich sarkastisch.

Jack kam immer etwas näher auf mich zu. Dennoch ließ ich mir nichts anmerken. Er war cool, das komplette Gegenteil von Harry und da waren sie wieder. Die Gedanken an Harry, die ich erfolgreich einige Stunden vergessen hatte.

"Was probiert man in England denn gerne? Lässt man sich da auch mal auf etwas, nennen wir es mal Amerikanisches ein?" Ich schmunzelte. Natürlich wusste ich, worauf der Fremde anspielte und steckte ich nicht zurzeit in so einem Gefühlschaos hätte ich nicht versprechen können, dass ich mich nicht auf ihn eingelassen hätte. Ich fixierte seine dunklen Augen und langsam zog er eine Augenbraue hoch, da er eine Antwort erwartete.

"Martini!" Unterbrach uns eine mir sehr bekannte Stimme. Erschrocken drehte ich mich um und sah in Harrys kühl reinschauendes Gesicht.

Kingsman - the Secret Service (Harry Hart FF - Buch 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt