Nach kurzer Zeit hielt das Taxi vor Harrys Haus. Dieser stand auf seinem Balkon und ließ sein Tablett sinken, als er mich sah. Vorsichtig blickte ich zu ihm auf, trotz der leichten Entfernung sah ich seinen bösen Blick auf mir ruhen. Schließlich drehte er sich um und ging ins Haus. Ich seufzte und stieg langsam aus dem Auto aus. Wütend betrat ich Harrys Haus und blieb im kleinen Flur stehen. Genervt verschränkte ich meine Arme und lehnte mich an die Wand. Elegant kam er die schmale Treppe hinuntergelaufen. Kurz stockte mir der Atem, er sah wie immer gut aus. Dieser trug ein weißes Hemd mit einem hellbraunen Cardigan, dazu passend eine dunkelgraue Hose. Seine Haare hatte er wie immer leicht zurück gegellt. Außerdem trug er seine Brille nicht, weshalb ich wusste, dass uns niemand abhören würde. Während er noch die Treppe hinunterlief, blickte er wütend und gleichzeitig dermaßen Enttäuscht zu mir.
"Du wirfst deine größte Chance weg für einen beschissenen Hund!" Er ließ eine Hand in seiner Hosentasche sinken und wartete auf eine Antwort. Dabei blieb er auf der letzten Stufe stehen.
"Dann stiehlst du auch noch das Auto meines Chefs!" Warf er mir ebenfalls vor.
"Du erschießt einen Hund für einen fucking Job!" Zischte ich diesen an und reagierte gar nicht auf seinen Vorwurf. Sein Blick wurde kühler.
"Ja, das habe ich!" Schnell ging er an mir vorbei und öffnete sein Gäste WC.
"Mr. Pickle erinnert mich jeden Tag daran, wenn ich kacken muss!" Angewidert lief ich auf den ausgestopften Hund zu, der über Harrys WC hing. Ich verzog das Gesicht.
"Du erschießt deinen Hund, stopfst ihn aus und hängst ihn über dein Klo! Du bist ein verdammter Freak!" Geschockt sah ich ihn an.
"Nein!" Unterbrach er mich und kam zwei Schritte näher auf mich zu.
"Ich erschoss meinen Hund, brachte ihn Heim, kümmerte mich die nächsten elf Jahre um ihn, bis er an Pankreatitis starb. Es war eine verdammte Platzpatrone, Jane! Eine Platzpatrone ..." Sein Blick wurde zum Ende hin sanfter, als er bemerkte, was die Worte für eine Wirkung auf mich hatten.
"Was?" Winselte ich um die Information zu verarbeiten.
"Erinnerst du dich an Edward?" Fragte er mich schließlich sanfter.
"Ja?!"
"Er ist nicht ertrunken, Edward arbeitet für Kingsman in der Technikabteilung in Berlin. Wir testen die Grenzen bei Kingsman, riskieren allerdings nur Leben, um das eines anderen zu retten."
"Mein Vater rettete ihnen das Leben und starb, weil sie es vermasselten. Oder wurde er auch ausgestopft?" Wütend funkelte ich ihn an. Die Worte hatten ihn sichtlich getroffen, denn nun war er es, der mich geschockt ansah.
"Ich tue alles, um meinen Fehler wiedergutzumachen!" Mit seinem typischen Welpen blick sah er mich an.
Sauer wandte ich meinen Blick von ihm.
"So willst du deinen Fehler gut machen? Schön, wenn du mich nur verarscht hast. Hauptsache dir geht es besser!" Wütend fuhr ich mir mit der Hand durchs Gesicht.
"Ich habe dich nicht verarscht! Alles, was ich dir gesagt habe, meine ich auch so. Aber ich konnte nicht anders handeln." Vorsichtig strich er mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Genervt nahm ich seine Hand und drückte sie von mir weg.
"Du hast mich bloßgestellt vor allen! Ich will gar nicht wissen, was du den anderen Agenten noch erzählt hast. Wahrscheinlich so was wie ich habe dich verführt. Hauptsache, das kleine Mädchen ist schuld." Ich war so sauer, dass mein ganzer Körper zitterte.
"Hör zu, ich weiß, dass du unendlich sauer bist!" Er packte mich an den Oberarmen und zog mich näher an sich heran.
"Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. Ich war auf der Suche nach einer Lösung und weil ich Angst hatte, du würdest Kingsman verlassen, habe ich den Entschluss gefasst, Merlin in meine Gefühle einzuweihen."
"Ach ganz toll, damit hast du ja genau dem Richtigen erzählt das ..., Moment deine Gefühle?" Verwundert sah ich an ihm hoch und seine braunen Augen fuhren mein Gesicht ab. Er fing an zu schmunzeln.
"Ja, meine Gefühle! Ich habe ihm alles erzählt, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann, wenn du in meiner Nähe bist. Und dass ich es nicht mehr länger verleugnen kann, dass du alles für mich bist!" Fester drückte er mich an sich und gab mir liebevoll einen Kuss. Im selben Moment meldete sich das nervige Signal seiner Brille. Leise hörte man Merlin nach Harry rufen. Dieser löste sich nur schwer von mir, setzte sich die Brille auf und drehte mir den Rücken zu. Merlin informierte ihn offenbar über wichtige Informationen zu dem Valentine Fall.
"South Glade Mission Church!" Wisperte Harry und sah dabei angestrengt aus dem kleinen Fenster.
"Merlin mach den Flieger bereit! Ich bin auf dem Weg!" Ernst drehte er sich zu mir um und nahm wieder die Brille ab.
"Harry, es tut mir leid, dass ich es nicht geschafft habe!" Ich versuchte von meiner eigenen Enttäuschung abzulenken, dabei streichelte ich nervös meinen Arm.
"Hör zu, ich kläre das, wenn ich wieder zurück bin. Solange solltest du hier warten, ich will nicht, dass dir zu Hause etwas passiert und du wieder auf dumme Gedanken kommst." Flüchtig gab er mir einen Kuss.
"Und dann machen wir da weiter, wo wir aufgehört haben!" Er drehte sich noch einmal zu mir um und bekam das schönste und verliebteste Lächeln geschenkt, was ich draufhatte.
"Ja Sir!" Harry schnappte sich seinen Mantel, wollte gerade die Haustür verlassen, als ich ihm an seinem Arm packte. Verwundert drehte er sich um, wurde allerdings im nächsten Moment von mir überrumpelt. Leidenschaftlich küsste ich ihn und krallte mich in seinen Haaren. Im ersten Moment schien er verwundert zu sein, erwiderte aber ziemlich schnell genau so stürmisch meine kleine Geste. Leicht außer Atem löste ich mich von ihm.
"Pass auf dich auf!" Ernst funkelten meine Augen ihn an, ein Lächeln umspielte, sein Gesicht.
"Das werde ich Darling!" Er gab mir einen Wangenkuss, zwinkerte mir beim Verlassen seines Hauses ein letztes Mal zu und schloss schließlich die Tür hinter sich. Verliebt und voller Glücksgefühle konnte ich nicht aufhören zu grinsen.
DU LIEST GERADE
Kingsman - the Secret Service (Harry Hart FF - Buch 1)
FanficJane ist eine Unruhestifterin, die immer wieder in Konflikte mit anderen Jungen im Londoner Viertel gerät. Als Sie eines Tages dank des geheimnisvollen und eleganten Harry Hart aus dem Gefängnis entlassen wird, beginnt für Jane ein anderes Leben. ...