Meine Nacht ist unruhig. immer wieder wälze ich mich in meinem Bett herum, in der Hoffnung die richtige Position zu finden um endlich einzuschlafen. Mein Magen knurrt und für einen kurzen Moment bereue ich es, nichts beim Abendessen gegessen zu haben.
Obwohl wir Vorhänge im Zimmer haben ist dieses hell, so das ich problemlos auf die andere Seite zu Jungkook sehen kann. Er bewegt sich nicht und sieht jetzt sogar recht friedlich aus.
Etwas in mir verleitet mich dazu aufzustehen und mich vor sein Bett zuhocken. Ich habe noch nie jemandem, in meinem ganzen, Leben beim schlafen zugeschaut. Seine Nasenflügel bewegen sich auf und ab. Immer mal wieder stößt er die Luft auch aus seinem Mund aus. Seine Haare liegen kreuz und quer auf seinem Kopf auf und lassen ihn leicht rebellisch rüber kommen.
Ich habe das Gefühl als würde ich erst jetzt erkennen wie schön Jungkook eigentlich aussieht. Aber ich weiß, das ich so etwas bei ihm nicht denken darf. Er ist Homophob. Er kann mich nicht leiden.
Und doch verlangt etwas in mir meine Hände auszustrecken und Jungkooks Wange zu berühren. Sie ist weich und warm. Meine Finger zucken zurück, als er langsam seinen Kopf dreht.
Leise tapse ich zu meinem Bett zurück und lege mich hin. Meine Hände fahren über meine Rippen. Ich werde versuchen für ihn schön zu sein, dafür muss ich nur noch dünn werden. Auch wenn ich nicht wirklich weiß, warum es für ihn ist.
Vielleicht brauche ich nur wieder einen Grund.Viel zu früh klingelt der Wecker und reißt mich aus dem Schlaf. Anstatt liegen zu bleiben setzte ich mich auf und schaue ich mich um. Ich brauche einen Moment um zu realisieren, das ich nicht zuhause bin. Mein Blick huscht zu Jungkook. Er wälzt sich im Bett herum und versucht wach zu werden. Verschlafen schaut er mich an und ich schaue weg. Trotzdem hat sich sein verschlafenes Gesicht in meinem Kopf eingeprägt. Seine Augen, die vom Schlaf etwas gequollen sind und der Abdruck auf seinem Gesicht, der vom Schlafen auf dem zerknitterten Kissen kommen. Seine Haare, die verstrubbelt von seinem Kopf abstehen und mich an die Nacht erinnern. In der ich seine Wange mit meinen Fingerspitzen berührt habe.
Langsam stehe ich auf und schlürfe in unser Badezimmer. Ich betrachte mich im Spiegel. Meine Haare stehen von alles Seiten meines Kopfes ab und meine Gesichtszüge sind träge und ausgelaugt. Etwas in mir will mich nicht mehr länger anschauen. Ich versuche meine schrecklichen Gedanken zu verdrängen. Gedanken, die mich zerstören und immer und immer wieder an mir selber zweifeln lassen.
Mein Blick huscht auf den Boden und sucht die Waage, bis mir klar wird, das ich hier keine habe.
Ohhh Jimin, du idiot. warum bist du nicht auf die Idee gekommen, die Waage mit zu nehmen.
Schwer atmend fahre ich mit meinen Händen über mein Gesicht und ziehe mein Oberteil aus. Langsam streife ich die Ärmel ab und lasse mein Blick über die Naben und den Schorf wandern. Meine Finger wandern über die Wölbungen auf meiner Haut.
In der Dusche lasse ich meinen Kopf nach hinten an die Wand fallen. Das Wasser läuft über meinen Kopf runter zu meinem Brustkorb und tropft von meine Beinen auf den Boden. Kurz beobachte ich das Wasser, wie es in einem Strudel in den Abfluss fließt. Kurz werde ich zwei Wochen nach hinten geworfen.
Ich sehe wie das Wasser sich dreht und in einem Strudel in den Abfluss fließt. Ich sehe, wie es langsam die Farbe wechselt und rot weiter in den Abfluss fließt. Ich schaue auf meinen Arm, der Blut überströmt ist und in der Anderen Hand die Klinge.
,,Hey Jimin, beeile dich mal. Ich will auch noch duschen. ", ruft Jungkook und klopft an die Tür.
Schnell spüle ich das Shampoo aus und trockne meinen Körper ab. Ich ziehe meine Anziehsachen in Rekord zeit an und öffne die Tür.
Jungkook, sieht jetzt wacher aus und drückt mich leicht zur Seite um ins Bad zutreten.
Was ein Idiot.Der Raum in dem wir essen ist es laut. Mein Kopf dröhnt und ich schaue gebannt auf das Essen auf dem Tisch.
Ich kann nicht. Wenn ich das jetzt esse werde ich die Kontrolle verlieren. Ich werde alles essen. Ich werde Fett und ekelhaft enden. Jungkook wird mich nur noch mehr hasse.
Und wieder frage ich mich, warum meine Gedanken zu Jungkook gewandert sind. Wieso ist er mir plötzlich so wichtig?
Ich will aufstehen, denn etwas in mir will einfach weg. Ich ekele mich vor dem Essen, vor dem Geruch. Am liebsten würde ich zuhause liegen und nicht hier in Japan rumhängen und in 30 min Tokio betrachten.
Ich schiebe meinen Stuhl nach hinten und meine Sicht verschwimmt und ich sehe Punkte vor meinen Augen. Ich atme zu laut aus und Jungkook neben mir dreht sich zu mir um.
,,Ähh alles gut?", fragt er und zieht seinen Augenbraun zusammen. Sehe ich etwa Sorge in ihnen? Nein, bestimmt nicht.
,,Ja, mir geht es gut. Ich muss nur kurz aufs Zimmer." Ich stehe auf und mir wird wieder schwindelig. Warum? Ich habe doch nur zwei Tage nichts gegessen, was ist so anders an den ganzen anderen Malen?
Warum geht es mir jetzt schon so scheiße, während ich vier oder länger Tage aushalte ohne was zu essen und es geht mir recht gut.
,,Warte. Ich komme mit.", sagt Jungkook und steht ebenfalls auf.
,,Lass mich, ich bin dir doch egal. Hör auf einen auf Nett zu machen, ich werde dich schon nicht nerven nur weil wir uns ein Zimmer teilen. "
,,Haha Jungkook lass die Schwuchtel doch gehen. Er ist ekelhaft und sieht es einfach mal ein, außerdem was soll an den noch gesund sein? Alleine sein Körper ist ja abartig. Ohne an seine Schwulheit zu denken.", lacht einer von Jungkooks Freunden. ich will mich nicht umdrehen um zu schauen, wer es gesagt hat. Jungkook setzt sich wieder hin und ich versuche die Tränen zu unterdrücken. Sie schießen in meine Augen und ich schaue nach unten ehe ich den Speisesaal verlasse.
Da habe ich meine Bestätigung, ich bin Fett. Sie finden meinen Körper ekelhaft.
Im Zimmer schließe ich die Tür im Bad ab und rutsche an ihn herunter. Was ist bloß los mit mir. Was ist falsch mit mir. Wieso? Wieso kann ich nicht einfach dünn sein. Wieso bin ich nicht einfach tot?
Ich vergrabe meinen Kopf zwischen meinen Armen. Mein Inneres fühlt sich leer an und ich weiß, das es nicht vom Essen kommt. Ich bin einsam.
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Na ihr Nudeln, was macht ihr so?
Ich hoffe ich kann heute noch, schreiben, weil wir gleich besuch bekommen und ich keine Ahnung habe wie lang, die bleiben und ob ich heute Abend noch Lust habe zu schreiben.
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Hungry- Jikook
Fanfiction!Triggerwarning! " Jungkook, meine Gedanken sind so laut, dass ich mich selbst nicht mehr um hilfe schreien hören, wenn ich es überhaupt noch tue." Wieso ist es so schwer sich selbst zu akzeptieren und zu lieben, warum wird man von anderen nicht so...