*11* Fault

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Wir sitzen im Bus und die Schmerzen in meinem Bauch und der Speiseröhre sind etwas abgeklungen. Eher hocken sie als leichter Schmerz in meinem Körper um mich daran zu erinnern, das ich hungern muss un glücklich zu werden.

Die Luft ist stickig und das geöffnete Fenster hinter uns ändert genau nichts daran. Ich drücke mich an das Fenster und versuche mich von der Welt abzuschirmen.
Ich will nicht sehen, wie alles um mich herum blüht und aufgeht, während ich zerfalle.
Wenn ich nicht innerlich schon komplett Tot bin.

Meine Gedanken sind kurz so laut, das ich nicht merke, wie unser Lehrer zu uns spricht.

Meine Augen fühlen sich wässrig an und ich wische mit der Hand darüber.
Lange halte ich es nicht mehr aus. Warum sollte ich auch? Nichts hält mich. Nichts.

Herr Lee hört auf zu sprechen und ich habe keine Ahnung was er gesagt hat.
Wovon erzählt hat. Ich bekomme gar nichts mehr mit.

Kurz danach bleiben wir mit einem Ruck stehen und ich taste mit den Fingerspitzen nach meiner Tasche, die zwischen meinen Beinen liegt.
Meine Fingerkuppeln berühren den rauen Stoff der Tasche und ziehen daran.

Ich stehe auf und schwinge sie auf meinen Rücken. Vor mir setzt sich alles in Bewegung und die anderen steigen aus.
Ich fühle much wie eine Geisel der Masse.

Meine Schritte passen sich den anderen an und ich trete in das Hotel, in dem wir seit vier Tagen wohnen.

Selbst in der Eingangshalle ist die Luft abgestanden. Somit fällt es mir nicht unbedingt leichter zu atmen.

Vielleicht liegt es auch nicht an der Luft. Vielleicht liegt es einfach an mir.
Selbst mein Körper zeigt mir, das ich lange nicht mehr lebensfähig sein werde. Das nicht nur mein Geist sondern auch mein Körper aufgibt.
Lange genug stark geblieben ist.
Vielleicht etwas zu lange.

Ich folge den anderen die Treppen hoch in die Zimmer.
Etwas verwirrt trete ich ein und sehe Hoseok, Taehyung, Namjoon und Jungkook im Zimmer.
Sie sitzen auf seinem und meinem Bett.

Ich bleibe stehen und weiß nicht wie ich reagieren soll.
Alle vier starren mich an. In den Augen von Taehyung lese ich Verachtung und in denen von Jungkook unsicherheit.
Wo ist der vorlaute und selbstsichere Jungkook hin?

Ich richte mich ein Stück mehr auf, ganz so, als würde nicht nur meine Körpergröße wachsen sondern auch mein Selbstbewusstsein.

,,Runter von meinem Bett.“, meine Stimme ist leise und doch bestimmend. Als sich niemand regt, rege ich mich. Langsam mache ich einen Schritt nach vorne und schaue Taehyung  ganz genau in die Augen.

,,Runter von meinem Bett.“, mein Kopf dröhnt und in ihm hallen die Worte wieder.
Ich schlucke, auch das schlucken ist viel lauter als sonst.

Etwas in mir weiß, das sich Taehyung nicht vom Fleck bewegen wird und doch will ich nicht aufgeben.

Als sich neben meinem Sichtfeld etwas regt und Jungkook anfängt zu sprechen: ,,Tae du kannst doch wie die anderen auf mein Bett kommen.“

Taehyungs lächeln wird breiter und er steht auf. ,,Wie recht du hast. Ich will gar nicht wissen was der ekel alles schon in diesem Bett gemacht hat.
Ich will mich ja auch nicht mit Schwulismus anstecken, wie ich gehört habe ist es nur schwer heilbar.“

Seine Worte treffen mich hart. Und das obwohl ich mir immer wieder solche Kommentare anhören muss.

Er steht auf und klopft sich die Kleidung ab, so als müsste er irgendwelche Bakterien abklopfen.

Ich will nicht mit all den in einem Zimmer sitzen, also nehme ich mein Tagebuch und mein Handy und verschwinde im Bad.

Erst jetzt merke ich, das ich meine Schuhe noch an habe.
Ich streife sie ab und schiebe sie mit dem Fuß zur Seite. Ein nasser Matsch Streifen entsteht. Anscheinend bin ich in Matsche getreten.

Ich halte die Luft an als ich abschließe.
Der Schlüssel klakt im Schloss und ich atme auf.

Ich bin alleine.

Ich lasse mich an der Tür hinunter rutschen und atme tief aus.
Alles erinnert mich an die Nacht.
Das Bad ist zu so was wie eine Zuflucht geworden.

Ich überlege kurz ob ich nicht duschen sollte. Jedoch weiß ich nicht, was wir gleich noch machen und ob noch was geplant ist.

Also nehme ich meine roten Kopfhörer, die auf den weißen Fliesen einen starken Kontrast bilden.

Kurz stelle ich mir vor, das es nicht die roten Kopfhörer sind sondern mein Blut. Mein Blut, rot und verteilt auf den weißen Fliesen.
Ich liege tot daneben.

Es würde niemanden stören. Jungkook würde mich wahrscheinlich finden und froh sein, das ich endlich tot und weg bin.

Ich merke das ich bei der Vorstellung lächle.

Ich schlage mein Tagebuch auf und suche nach der Ersatzklinge, die ich vor drei Wochen in Papier eingewickelt in mein Tagebuch gelegt habe. Nur zur Sicherheit.
Falls ich in eine Situation komme wie diese.

Ich blättere und bleibe an einer Seite hängen.

Ich fühle mich Schuldig, obwohl ich nichts getan habe außer leben.“

Ich fahre mit den Fingern über die Worte, die ich vor knapp eineinhalb Jahren geschrieben habe.

Es wird Zeit, diese Schuld zu begleichen.

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Ich wollte mehr schreiben, aber ich wollte auch an die Stelle einen Cut setzten.

Und bitte tötet mich nicht xD

Euch noch einen schönen Tag.

Hungry- JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt