Splitternde Wahrheit

Kapitel 16 - Ein Jahr geht zu Ende

Als Celia wieder aus den Kerkern kam, war das Schloss fast menschenleer. Die meisten waren – trotz der sommerlichen Hitze – nach Hogsmeade aufgebrochen oder waren unten am See. Die Gryffindor beschloss in die Bibliothek zu gehen und die Ruhe zu nutzen, um zu lesen. Sie würden die letzten Wochen damit verbringen zu wiederholen und zu entspannen, um dann am letzten richtigen Schultag endlich die Ergebnisse zu erfahren. Als sie gegen Mittag mit einem interessanten Buch über Animagi die Bibliothek verließ und zum Mittagessen ging. Sie hatte ihre Freunde und ihren Bruder bereits seit dem Vorabend im Krankenflügel nicht mehr gesehen doch nun kamen die drei zielstrebig auf sie zu, als sie am Gryffindortisch Platz genommen hatte. "Celia, könnten wir vielleicht kurz reden?" Harry klang ein wenig besorgt. Langsam sah seine Zwillingsschwester auf und blickte ihn fragend an„Wir wollen die Wahrheit hören über dich und...Snape." Wandte Ron bestimmt ein und sah sie an. Celia nickte langsam. Dann sah sie geheimnistuerisch nach links und rechts "Dann sagt ihr mir aber auch, wie Black entkommen ist." Celia war nicht auf den Kopf gefallen. Sie ahnte, dass die drei darin verstrickt sein mussten.Ihre Freunde sahen sich zweifelnd an, stimmten aber zu. Dann erklärte sie ihnen das mit Severus „Im Grunde ist das mit Snape ganz einfach." Sie sah zu Harry, der sich inzwischen neben sie gesetzt hatte. "Dein Pate ist Sirius. Mein Pate ist Se-" sie unterbrach sich selbst. "Snape. Und daran ist nichts schlimm, verwerflich oder dramatisch, denn ob ihrs glaubt oder nicht, er kann echt nett sein." Harry sah sie zweifelnd an und überlegte „Was ich mich jetzt schon die ganze Zeit frage: wo wirst du in den Ferien bleiben? Doch wohl nicht bei ihm...?" „Doch...aber...naja er muss früher wieder her und..." sie sah zu Ron und Hermine „Das kommt gerade vielleicht unangemessen aber...kann ich vielleicht gegen Ende der Ferien zu einem von euch?" sie sah ihre Freunde bittend an, diese schwiegen einige Zeit lang, bis Ron sagte „Da lässt sich bestimmt was machen." „Danke! Ich schreib dir nochmal deswegen!" Celia lächelte ihn erleichtert an und war froh, das Problem so schnell behoben zu haben.. Dann schaltete Harry sich wieder ein „Wieso hast dus mir nicht gesagt?" „Weil du ihn nicht leiden kannst und er dich auch nicht wirklich mag." „Er hasst unseren Vater! Wie kannst du diesen Mann nur mögen?" fauchte Harry. Celia sah ihn schuldbewusst an „Er ist nicht ohne Grund mein Pate, Harry. Zumindest einer unserer Eltern muss das so gewollt haben. Außerdem war er für mich da, als meine ganze Welt zusammenbrach. So Etwas prägt einen nachhaltig." Zum ersten Mal wurde ihr klar, was sie für ihn empfand. Er war ihr ehrlich ans Herz gewachsen. Und wieso? Weil er über sie gewacht hatte. Er war immer da gewesen und hatte sich bemüht, dass ihr nichts geschah - ein stiller Schatten im Hintergrund. Selbst in der heulenden Hütte hatte er es nicht gelassen, auch wenn er sich vor anderen Menschen eher im Hintergrund hielt. „Erklärt ihr mir jetzt die Sache mit Black?" fragte sie in die entstandene Stille hinein. Die drei schienen aufzuschrecken „Wir könnten erst Mal essen und dann ein wenig übers Gelände laufen und es dir da erklären." Schlug Hermine vor und Rons knurrender Magen antwortete für Celia. Also aß Celia ihre Portuin weiter und die anderen bedienten sich an der reichlichen Essensauswahl vor ihnen. Als sie alle satt waren, machten sie sich auf nach draußen ins helle Sonnenlicht. Es war tatsächlich ziemlich warm und so beschlossen sie. ein wenig am See umher zu schlendern und machten hin und wieder kleine Pausen am Wasser, um zumindest mit den Beinen ein wenig hinein zu gehen und um die Füße entspannt ins Wasser zu halten. „Also was war da los? Ich fürchte die Sache mit Severus hab mich ein wenig abgelenkt." „Du nennst ihn beim Vornamen?" Hermine wirkte ein wenig entsetzt „Natürlich. Er ist immerhin mein Pate. Im Unterricht aber natürlich nicht." Ihre Freundin seufzte „Na dann..." Harry begann indes eifrig zu berichten, was am Seeufer geschehen war und, wie er und Hermine mit dem Zeitumkehrer nicht nur Black, sondern auch Seidenschnabel gerettet hatten. „Du kannst einen Patronus? Einen gestaltlichen Patronus?!" fragte Celia verblüfft, Harry nickte eifrig „Es ist ein Hirsch." Selia war beeindruckt „Du musst mir das unbedingt auch beibringen!" „Ich weiß nicht ob das klappen würde..." „Ach was! Du schaffst das!" Nach einer Weile liefen sie weiter und zu Celias großer Freude schien alles wieder im Lot zu sein. Die drei waren ihr nicht böse, weil sie das mit Snape verheimlicht hatte und Celia war ehrlich erleichtert. Und was viel wichtiger war: sie fühlte sich so wohl wie schon lange nicht mehr. Es gab keine Geheimnisse mehr. Nichts, was das wachsende Band der Freundschaft stören könnte.