Kapitel 8 - Nicht mehr allein

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Harrys Krug fiel klirrend zu Boden, Celia verschluckte sich prustend an ihrem Butterbier. Ron und Hermine blickten sich nur geschockt an. Die Gruppe schien sie zum Glück nicht gehört zu haben, Professor McGonagall sprach unbeirrt weiter. „Genau. Black und Potter, Anführer ihrer kleinen Bande. Beide sehr aufgeweckt, natürlich – ungewöhnlich klug, wenn Sie mich fragen – doch solche zwei Unheilstifter hatten wir wohl auch noch nie- " Hagrid unterbrach sie „Ach, ich weiß nicht..." er gluckste kurz. „Fred und George Weasley hätten ihnen ganz schön Konkurrenz gemacht." Flitwick sprach nun auch einmal „Man hätte meinen können, Black und Potter wären Brüder. Unzertrennlich eben!" „Natürlich waren sie das!" sagte der Minister „Potter hat Black mehr vertraut, als all seinen anderen Freunden. Und das hat sich nicht geändert, als sie von der Schule gingen. Black war Trauzeuge, als James und Lily heirateten. Dann baten sie ihn, Harrys Pate zu werden. Davon hat Harry natürlich keine Ahnung. Bei dem, was Black angerichtet hat, würde es ihn nur quälen." Celia sah geschockt zu Harry. Sein Blick war unergründlich, seine Züge schienen erstarrt. „Weil es sich eines Tages herausstellt, dass Black auf der Seite von Sie-wissen-schon-wem stand?" flüsterte Madam Rosmerta. Der Minister schwieg, man hörte ihn lautstark einatmen „Schlimmer noch, meine Liebe..." er senkte die Stimme. „Es gibt einige Tatsachen, die kaum bekannt sind. Die Potters wussten, dass Sie-wissen-schon-wer hinter ihnen her war. Dumbledore wusste dank einiger Spione davon und riet ihnen, sich zu verstecken. Nun das ist natürlich nicht so einfach, also riet Dumbledore zum Fidelius-Zauber." „Wie geht der?" fragte die Wirtin leise. Flitwick räusperte sich leise und begann zu erklären „Ein äußerst komplizierter Zauber, bei dem es darum geht, ein Geheimnis auf magische Weise im Innern einer lebenden Seele zu verbergen. Die Information wird in der gewählten Person, dem Geheimniswahrer, versteckt und ist fortan unauffindbar – außer natürlich, der Wahrer beschließt es zu verraten. Solange der Geheimniswahrer sich geweigert hätte zu sprechen, hätte Sie-wissen-schon-wer das Dorf, in welchem die Potters lebten, jahrelang absuchen können. Nicht einmal wenn er seine Nase gegen ihr Wohnzimmerfenster gedrückt hätte, hätte er sie gefunden!" Flitwick lachte kurz auf. „Also war Black der Geheimniswahrer?" hakte Rosmerta nach. „Natürlich! James Potter hat Dumbledore erzählt, dass Black eher sterben würde, als zu sagen, wo sie stecken! Black selbst hatte vorgehabt sich zu verstecken...und dennoch hatte Dumbledore weiterhin Sorgen. Ich weiß noch, wie er selbst anbot, der Geheimniswahrer für die Potters zu werden." Sagte Professor McGonagall und klang etwas wehleidig. „Hat er Black etwa verdächtig?" fragte Rosmerta interessiert. „Er war sich sicher, dass jemand, der den Potters nahe stand, Sie-wissen-schon-wem über ihre Schritte informiert hatte." Nun klang die Professorin sehr bedrückt. „Aber James Potter bestand darauf Black zu nehmen?" fragte Rosmerta geschockt. „Ja, allerdings." Bestätigte der Minister. Selias Blick glitt zu Harry, er schien noch immer wie versteinert. „Und dann, kaum eine Woche nachdem der Fidelius-Zauber ausgesprochen worden war-" „-hat Black ihn verraten?" keuchte die Wirtin auf. „Ja, so war es. Black hatte seine Rolle als Doppelagent satt, er war bereit, offen seine Unterstützung für Sie-wissen-schon-wen zu erklären, und er scheint dies für den Tag von Potters Tod geplant zu haben. Doch wie wir wissen, fand Sie-wissen-schon-wer in dem kleinen Harry Potter einen Gegner, der ihn zu Fall brachte. Seiner Kräfte beraubt floh er und Black war in einer üblen Lage. Sein Meister war gestürzt und er offen ein Verräter. Also floh er ebenfalls." Der Minister verstummte. Celia wusste nicht, was sie denken sollte. Das war endgültig zu viel für sie. Hagrid schrie wütend auf „Dreckiger, stinkender Wechselbalg!" McGonagall musste ihn beruhigen, da das halbe Lokal verstummt war. „Ich habe ihn getroffen!" sagte Hagrid. „Ich muss der Letzte gewesen sein, der ihn gesehen hat, bevor er all diese Leute umgebracht hat! Ich war es, der Harry aus Lilys und James' Haus gerettet hat, nachdem sie getötet wurden! Ich wette dieser elendige Hund hängt mit dem Tod der Kleinen zusammen!" Rosmerta räusperte sich „Ich dachte, er hat wohl von dem Überfall gehört und wollte nachsehen, ob er helfen konnte. War ganz bleich, hat gezittert. Und was hab ich gemacht? Ich hab diesen mörderischen Verräter auch noch getröstet!" seine Stimme polterte wieder laut durch den Schankraum. „Hagrid, bitte! Schreien sie nicht so rum!" bat Professor McGonagall. Hagrid sprach unbeirrt weiter „Wie sollte ich wissen, dass er nicht wegen Lily und James von der Rolle war? Dem ging es nur um seinen Meister! Und er sagt mir noch ‚Gib Harry mir Hagrid, ich bin sein Pate, ich kümmere mich um ihn-‚ Ha! Aber ich hatte meine Anweisungen und das hab ich ihm auch gesagt! Ich hätte wissen müssen, dass da irgendwas faul war! Er war ganz vernarrt in sein Motorrad, weshalb hat er es mir gegeben? Wieso hat er es nicht mehr gebraucht? Tatsache ist, dass es ihm zu auffällig war. Dumbledore wusste, dass er der Geheimniswahrer von Potter war, er musste schleunigst verschwinden, das Ministerium wäre ihm nach nur wenigen Stunden schon auf den Fersen gewesen." Hagrid trank einen kräftigen Schluck Met und redete dann weiter „Aber was, wenn ich ihm Harry gegeben hätte, eh? Ich wette, er hätte ihn draußen über dem Meer vom Motorrad geworfen. Den Sohn seines besten Freundes! Aber wenn ein Zauberer auf die dunkle Seite überwechselt, gibt es nichts und niemanden, der ihm noch etwas Wert ist..." Hagrid endete. Schweigen herrschte lange Zeit am Nachbartisch. Celia blickte zu Harry, dieser starrte stumm zu Boden. „Aber er hat es nicht geschafft zu verschwinden, oder? Das Zaubereiministerium hat ihn am nächsten Tag erwischt!" sagte Rosmerta mit Genugtuung in der Stimme. „Ach...wenn es doch so gewesen wäre." Sagte der Minister verbittert. „Wir haben ihn nicht gefunden, es war ein alter Freund. Peter Pettigrew. Ein kleiner dicklicher Freund von ihm und Potter. Er wusste sicherlich, dass Black der Geheimniswahrer war und hat auf eigene Faust nach ihm gesucht." „Pettigrew..." überlegte Madam Rosmerta „Dieser kleine dickliche Junge, der ihnen immer hinterhergelaufen ist?" McGonagall bestätigte ihr das mit Bedauern in der Stimme. „Hat Black in die Enge getrieben an jenem Tag, zog seinen Zauberstab und schrie ihn an. Natürlich war Black schneller als er, zerriss ihn in Stücke. Man fand nur noch einen Finger." Der Minister klang angeekelt. Man hörte ein leises Schnäuzen, kurz darauf sagte McGonagall mit belegter Stimme „ Dummer Junge...einfältiger Junge...er war beim Duellieren immer ein hoffnungsloser Fall...hätte es dem Ministerium überlassen sollen." Hagrid knurrte eine scharfe Drohung gegenüber Black, woraufhin der Minister ihn beschwichtigte. „Alles was wir finden konnten von Pettigrew waren der Finger und ein blutgetränkter Umhang, niemand hätte es mit Black aufnehmen können." Endete der Minister und wandte sich an Rosmerta. Man härte wie fünf Leute sich schnäuzten. „Nun kennen sie die Geschichte, Rosmerta." Die Wirtin seufzte lang. „Ist er verrückt, Minister?" „Oh ich wünschte, ich könnte es behaupten." Er erklärte eine weitläufige Geschichte, die immer wieder aufgriff, dass Black fest an seinen alten Meister glauben würde. Schließlich hakte Rosmerta noch einmal etwas völlig anderes nach „Glauben sie, das Mädchen lebt noch?" Schweigen herrschte am Tisch „Wir wissen es nicht." Sagte der Minister schlicht weg. „Keiner kann das wissen, sie wurde damals aus den Ruinen geholt bevor irgendwer etwas tun konnte. Ihr Pate ist inzwischen Professor in Hogwarts." Schließlich mischte McGonagall sich ein „Cornelius, wenn sie noch mit dem Schulleiter zu Abend essen wollen, dann sollten sie bald gehen." Der Minister stimmte ihr zu. Die Gesellschaft brach auf und die Wirtin räumte den Tisch ab, doch an ihrem Tisch herrschte tiefes Schweigen. Plötzlich sprang Harry auf und verließ ungestüm den Pub, seine Freunde starrten ihm hinterher.

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