"Du hast nichts falsch gemacht." Es ist nur ein Flüstern in der Stille dieser Kabine. Sein Atem geht schnell und er schubst mich unsanft von seinem Schoß, bückt sich, um mein Oberteil aufzuheben und mir zuzuwerfen. "Zieh dich wieder an." Wie befohlen ziehe ich mich wieder an, möchte ihn fragen, was denn dann sein Problem sei. Doch ich tue es nicht. Er tut es ganz von allein. "Madeline, ich kann das so nicht! Du bist noch so jung. Ich will dich nicht verletzen."
"Aber genau das tust du doch gerade!"
"Es tut mir leid, okay?! Ich bin nur zur Zeit etwas gestresst und ich glaube da wärst du eher sowas wie Stressabbau für mich. Verstehst du? Ich will das es etwas besonderes ist zwischen uns beiden." Immerhin ist er ehrlich zu mir. Auch wenn es noch so wehtut, ich werde ihn respektieren. Zwingen, mich zu lieben wie ich es will, kann ich ja auch schlecht. "Okay. Ich versteh schon." Jetzt brauche ich nur noch einen Themenwechsel! "Was ist denn jetzt mit der Wohnung?" Er erklärt mir, dass er zwie Wohnungen in der engeren Auswahl habe und er hatte sich auch um die Verträge und den ganzen Krempel gekümmert. Es läge alles bereits unterschrieben bei meinem Vater, wir müssten es nurnoch abgeben. Als er mir von meinem Vater erzählt, werde ich hellhörig. Das bedeutet ja, er war bei ihm! "Du warst bei meinem Vater? Was hat er denn gesagt?"
"Nichts besonderes." Ein drängender Blick meinerseits genügt, um die Wahrheit aus ihm zu quetschen. "Er will, dass ich die Finger von dir lasse. Er meinte er würde unterschreiben, aber richtig einverstanden sei er nicht und ich solle gefälligst dafür sorgen, dass du zu ihm zurück kommst." Mr.Tennisstar wendet sich wie ein gefallener Soldat von mir ab und lässt sich auf den Boden fallen. Er zieht seine Beine an und lässt seinen Kopf hängen. "Dann war das mit dem Stressabbau eine Ausrede, oder?" Vorsichtig setzte ich mich zu ihm und warte auf eine Reaktion. Nach wenigen Minuten sitzen wir noch immer da, schweigend. "Ich liebe dich." Ich gebe ihm einen letzten Kuss und verschwinde, lasse ihn zurück. Es hat zu regnen angefangen und als ich aus der Männerkabine stürme, werde ich von neugierigen Blicken verfolgt. Mr.Arschloch erscheint vor mir, sein typisches fieses Grinsen im Gesicht. Nur dieses Mal hat er ein blaues Auge. Das war das Letzte, das ich gebrauchen kann! "Warst du etwa mit dem Vollidioten in der Kabine? Na, na. So geht das doch nicht..." Bedrohlich macht er einen Schritt nach vorn, doch ich weiche nicht zurück. "Was will so ein junges Ding wie du nur von diesem alten Sack?" Breitbeinig steht er mi gegenüber und erwartet, dass ich etwas sage. "Du hast doch etwas besseres verdient, Maddie." Der Arsch klingt plötzlich ernst und irgendwie auch sanft, nicht mehr bösartig. Seine Worte setzten in meinem Kopf einen Hebel um und die Wut und Angst, die ich eigentlich zurückhalten wollte, kommen in Form von Tränen zum Vorschein. Heute bin ich echt sentimental! Und dann auch noch vor diesem Typen!! Schlimmer geht es nicht mehr, denke ich. Aber getäuscht habe ich mich, denn Mr.Arschloch kommt zu mir und wischt mit seinem Daumen die tränen von meiner Wange und er nimmt mich auch in den Arm. Zu meiner Überraschung wehre ich mich nicht. Ich denke zwar, ich sollte ihn wegstoßen und abhauen, doch es geschieht nichts so, wie in meinem Kopf. Ich heule ihm ins Shirt, bis nichts mehr kommt. Nur noch ein Stammeln als Entschuldigung. "Entschuldigung." Ich schniefe. "Ich wollte dich nicht vollheulen."
"Passt schon. Mir tut es leid, dass ich dir das alles damals angetan habe." Wie ein neuer Mensch steht er mit mir im Regen, sein Haar tropfnass. Auf seiner Nase bilden sich Tropfen und trotzdem bleibt er bei mir, streicht mir übers Haar. Mir wird bewusst, was ich hier gerade tue. Ich lasse mich trösten vom Feind und er versucht, mich um den Finger zu wickeln. "Als ob." Schleunigst mache ich mich vom Acker und renne ins Heim, ohne auch nur einmal zurückzuschauen. Dort angekommen wartet ein langer Vortrag auf mich. Wie kann ich nur bei so einem Wetter draußen rumrennen, bla bla bla. Das interessiert diesen Aufsichtstypen doch nicht wirklich. Es gibt viel wichtigere Dinge im Leben. Wie geht es weiter mit mir und Mr.Tennisstar zum Beispiel. Oder wieso habe ich mich nicht unwohl gefühlt bei Mr.Arschloch? Genau dazu braucht man doch eine Freundin. Eine Person, die dir aus solchen roblemen wieder raushilft. Mit starken Zweifeln suche ich in meinem Handy nach Taylors Nummer und rufe sie schließlich an, weil sie die einzigste Person ist, mit der ich im Moment reden könnte. Wir sind zwar keine richtigen freundinnen, aber was solls. Wird schon schief gehen!
"Hallo?"
"Taylor? Hast du Zeit zum Reden?" Die Zweifel werden stärker und stärker.
"Maddie Süße, was ist denn los? Ich hab immer Zeit für dich." Wahrscheinlich sollte ich wirklich auflegen. Süße. Seit wann bin ich denn süß?
"Ich muss dir was erzählen, aber bitte versprich mir, dass du es keinem erzählst. Ich kenne dich, du sagst jetzt, dass mein Geheimnis bei dir sicher ist und morgen weiß es die ganze Schule. Aber bitte: Behalte es nur dieses eine Mal für dich!"
"Sicher, wenn es sein muss. Vertrau mir doch einfach mal." Ich erzähle ihr alles. Dass ich einen älteren Freund habe sage ich ihr, nur die Tatsache, dass es sich um den Weltmeister im Tennis handelt, lasse ich aus. Die Sache mmit der Wohnung und mit Mr.Arschloch. Dass mein Freund eingeschüchtert ist von meinem Vater und dass mein Vater bescheuerte Zukunftspläne für mich schmiedet. Alles kommt wie aus der Pistole geschossen und es fühlt sich mehr als nur befreiend an, es jemandem zu sagen. Von Taylor kommt gelegentlich ein oh oder ein aha, aber sie lässt mich ausreden. "Das klingt ziemlich kompliziert. Liebst du ihn denn wirklich so ganz mega dolle? Dann kannst du ihm auch vertrauen. Tu was du für richtig hältst, ich kann dir deine Entscheidungen nicht abnehmen, Maddie. An deiner Stelle würde ich mit dem Kerl zusammenziehen. Ob es dann klappt oder nicht wird sich dann herausstellen. Werd ruhig ein wenig optimistischer!"
"Meinst du wirklich?"
"Klar doch! Jetzt sei nicht traurig und schlaf ein wenig. Wir können morgen weiterreden in der Schule, ja?" Wir verabschieden und und als ich auf die Uhr schaue sehe ich, dass es schon mitten in der Nacht ist. Wie schnell ist der Tag nur vergangen? In der Nacht lasse ich meine Jalousine offen und schaue in die Sterne, hoffe auf eine Sternschnuppe. Wenn ich einen Wunsch frei hätte ...
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Mr. Tennisstar
RomantikTENNISSPIELER VERNASCHT BALLMÄDCHEN! Diese unerwartete Schlagzeile sorgt eines Morgens für jede Menge Ärger. Ein riesiger Skandal, der Mr.Tennisstar in große Schwierigkeiten bringt. Eine unerlaubte Liebe, zum Scheitern verurteilt. Es geht um Verlus...