"It's over, honey" | Crazy in love 3

Kapitel 2

Charlotte's Sicht:

Eine Stunde später:

"Wusstest du eigentlich schon, dass du ein Idiot bist?", fragt mich Nati. Vor wenigen Minuten sind wir zum Ende gekommen und nun liegen wir auf der Rückbank aneinander gekuschelt.

"Warum?", frage ich sie verwirrt und fahre mit meiner Hand durch ihre leicht gewellten, dunkelblonden Haare.

"Weil du mich jedes mal so fertig machst. Jedes mal bin ich so verrückt nach dir. Wie machst du das?", fragt sie mich schmollend. Ich schmunzel über ihre Aussage und schaue sie an.

"Vergiss bitte nicht, dass ich mit meiner damaligen Lehrerin verheiratet bin. Irgendwie musste ich sie ja beeindrucken.", sage ich lachend und sie grinst mich schüchtern an.

Dann war es wieder ruhig. Ich kann spüren, wie sie meine Anwesenheit genießt. Sie kuschelt sich noch enger an mich und legt ihre Hand auf meine Brust.

"Ich werde wieder zur Schule gehen, wenn sich alles geregelt hat. Ich werde alles nachholen, was ich verpasst habe.", sagt sie ruhig. Ich lächel sie an und gebe ihr einen Kuss auf den Haaransatz. 

"Das finde ich schön.", antworte ich ihr.

"Und..", sie stoppt kurz und atmet tief ein. "..Ich will endlich richtig mit dir zusammen sein.", sagt sie verunsichert und schaut mich mit ihren großen, grauen Augen an. Was für eine Antwort erhofft sie sich jetzt? Sie weiß, dass es nicht leicht wird. Sie weiß auch, dass ich sie verletzen werde. Nachdenklich starre ich die Decke des Autos an.

"Irgendwann.", antworte ich ihr aufmunternd. Bedrückt legt sie ihren Kopf wieder auf meine Brust.

"Es tut mir leid, aber momentan kann ich dir nicht das geben, was du brauchst. Gib mir etwas Zeit.", flüster ich in die Stille. Sie setzt sich auf und rutscht etwas von mir weg.

"Ich gebe dir so viel Zeit wie du brauchst. Aber denk nicht, dass ich die ganze Zeit bei dir bleibe und dir hinterher laufen werde.", sagt sie immer noch bedrückt. Ich setze mich auf und schaue sie lächelnd an.
"Das reicht mir.", sage ich und gebe ihr einen Kuss.

Wir fuhren noch den ganzen Tag durch das Land ohne Ziel bis mir auffiel in welcher Stadt wir sind. Schlagartig denke ich an die Zeit zurück in der ich hier noch gewohnt habe, hier zur Schule ging und Lola kennengelernt habe.
Daraufhin erinner ich mich daran wer hier wohnt und fange an zu lächeln.
"Hast du Lust jemanden kennenzulernen?", frage ich sie grinsend. Sie schaut mich verunsichert an.
"Wie?", fragt sie verwirrt.
"Eine Straße weiter wohnt mein bester Freund und meine Schwester.", ich lächel sie an und sie nickt mir zu.
"Okay.", ist alles was sie raus bringt.
Glücklich suche ich einen Parkplatz, daraufhin steigen wir aus und gehen zu einem kleinen Familienhaus.
"Wie lange war ich nicht mehr hier?", Murmel ich Gedanken verloren vor mich.
"Du hast mir nie erzählt, dass du eine Schwester hast.", sagt Nati verunsichert.
"Ich hab sie lange nicht mehr gesehen. Hab wohl vergessen zu erwähnen, dass ich eine habe.", sage ich Gedanken verloren.
Wir gehen die Treppen hoch auf die Terrasse und ich betätige die Hausklingel. Keine Sekunde später hören wir ein bellen, zwei Kinder die rum kreischen und eine Frau die versucht alle zum schweigen zu bringen.
Die Tür geht auf und ein Mann mit einer sehr starken Gesichts Behaarung macht die Tür auf. Seine Augen werden von Sekunde zu Sekunde immer größer.
"Charly?!", sagt er erstaunt.
"Bethy, komm schnell! Charly ist hier.", ruft er ins Haus. Kurz darauf geht die Tür ein Stück weiter auf und ein Hund und zwei gift Zwerge kommen mir entgegen.
"Tante Charlyyyy!", rufen sie im Chor und klammern sich um meine Beine.
"Na ihr zwei.", sage ich grinsend.
Plötzlich springt mich Beth an und umarmt mich so fest wie noch nie.
Während ich überrumpelt von Gefühlen werde, steht Nati einige Meter von uns entfernt und starrt den Boden an.