Kapitel 21

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Langsam öffne ich meine Augen und schaue in das, mir nur all zu bekannte, Zimmer. Mit leichten Bewegungen streife ich meinen Arm über meine Decke. War ich nicht gerade noch im Krankenhaus bei meinem Sohn? Wie bin ich zurück nach Hause gekommen? Müde wische ich mir über mein Gesicht und stehe langsam auf. Ich habe nichts außer einem weißen T-Shirt von Charlotte und einer meiner Unterhosen an. Hab ich gestern irgendwas getrunken? Ich rieche an meinem Atem, jedoch rieche ich weder starken Alkoholgeruch noch irgend einen anderen abartigen Geruch. Plötzlich höre ich ein Schallen aus der unteren Etage und fahre zusammen. Ist Natasha wieder zurück gekommen? Verwundert gehe ich in den Flur und höre erneut ein Scheppern. Oder ist es vielleicht ein Einbrecher? Panik breitet sich in mir aus und ich gehe schnell in Melvins Zimmer, um mir dort seinen Baseballschläger zu nehmen. Langsam gehe ich die Treppen runter und horche woher die Geräusche kommen könnten. Das Schäppern hat aufgehört, jedoch hört man nun nur noch ein Zischen und ein Summen. Vielleicht ein musikalischer Einbrecher? Als erstes betrete ich unsere halb offene Küche und erkenne eine Pfanne auf unserem Herd. Der Herd ist noch an und in der Pfanne zischt das Öl vor sich her. "Was zum-?", Fragend lasse ich den Schläger in meiner Hand sinken und mache den Herd aus. "Oh gut du bist wach.", Höre ich plötzlich hinter mir und wie vom Blitz getroffen hebe ich den Schläger hoch, drehe mich um und gebe einen hohen Schrei von mir. "Wow, wow, wow. Woher hast du den denn?", Charlotte kommt mir näher und nimmt mir vorsichtig den Schläger ab. "Dachtest du ich wäre ein Einbrecher?", Fragt sie belustigt und legt den Schläger schmunzelnd zur Seite. Immer noch sprachlos Starre ich ihr hinterher. "Ich wollte gerade hoch gehen und schauen wie es dir geht.", Erklärt sie mir lächelnd und kommt mir wieder näher. Vorsichtig legt sie ihre Hand erst auf meine Stirn und dann auf meine Wangen. "Dein Körper scheint sich abgekühlt zu haben.", Sagt sie plötzlich und schaut mich erleichtert an. "Ich hatte schon sorge, du stirbst mir heute Nacht weg.", Verwirrt kippe ich meinen Kopf ein Stück. "Wie bitte?", Frage ich verwirrt und schaue sie intensiver an, Versuche jede kleine Bewegung in mich aufzunehmen. "Kannst du dich an gar nichts erinnern?", Fragt sie verwirrt. "Nein, kann ich nicht. Und wie bist du hier überhaupt rein gekommen?", Plötzlich tut mein Kopf weh und ich schließe angestrengt meine Augen, während ich mir an meinen Kopf fasse. "Hey, Lola. Alles okay?", Charlotte eilt mir zur Hilfe. Ich Versuche sie von mir wegzudrücken, doch dann falle ich auch schon in ihre Arme. "Ich bringe dich zum Sofa und mache dir einen Tee. Das sollte helfen.", Erklärt sie mir und hebt mich hoch. Nach nur wenigen Minuten liege ich auch schon mit einem Tee und Pfannkuchen auf dem Sofa - Charlotte hingegen hat es sich auf dem gegenüber stehenden Sessel bequem gemacht und schaut mich nachdenklich an. "Was ist gestern alles passiert.", beginne ich und erwecke dadurch Charlottes Aufmerksamkeit. "Ich war bei Melvin im Krankenhaus und wir haben ihn auf die neue Station gebracht. Daraufhin kam plötzlich eine junge Arzthelferin zu mir und hat mich zu dir gebracht.", Stille. Sie scheint darüber nachzudenken, was sie mir weiterhin erzählen möchte. "Der Arzt meinte, dass du zusammengebrochen bist. Ich hab lange mit ihm diskutieren müssen, jedoch meinte er es wäre trotz allem gut dich mitzunehmen.", wieder stoppt sie und schaut mich dann aufrichtig an. "Ich wurde zum Krankenhaus gefahren, deswegen habe ich mir deinen Autoschlüssel geschnappt und bin hier hin gefahren. Du warst eine Zeit lang wach, doch als wir im Schlafzimmer waren, konnte ich dich zum Schlafen bringen.", Ich nehme einen Schluck und schaue betreten auf den Wohnzimmertisch. "Wenn du weitere Fragen hast, dann stell sie bitte.", Sagt sie zusätzlich und krallt ihre Finger in ihre Oberschenkel. "Also habe ich mich selber umgezogen, in der Zeit in der ich kurz wach war.", Stelle ich fest, doch sie schüttelt nur mit dem Kopf. "Du wolltest dich erst nicht umziehen, hast aber gejammert, dass dir zu warm ist. Daraufhin hab ich dich umgezogen.", ein leichtes Lächeln bildet sich auf ihren Lippen. Es passt mir gar nicht, dass sie mich umgezogen hat, doch alles was ich ihr zurück gebe ist ein betretenes Nicken. "Wie viel Uhr haben wir?", ist meine zweite Frage. "Du hast knapp einen ganzen Tag verschlafen, Liebling.", verwirrt starre ich hoch. "Einen Tag?", wiederhole ich. "Scheiße. Und was ist mit meiner Arbeit?", "Ich hab da bereits angerufen und dich Krankgeschrieben.", erklärt sie mir beruhigend. Wieder etwas was mir so gar nicht passt, doch trotz allem nicke ich nur betreten und trinke meinen Tee. "Und was machst du noch hier?", Meine Stimme hört sich viel stärker und ernster an. Mein Blick wandert zu ihren Augen und haften sich an diese. "Ich-", sie stoppt. "Ich hab mir Sorgen gemacht.", ihre Stimme hört sich zittrig an und ich glaube nicht, dass das die ganze Wahrheit ist. Plötzlich steht sie auf, schiebt den Tisch etwas zur Seite, nimmt mir meinen Tee ab und kniet sich vor mich, während sie ihre Hände auf meine legt. Ihre Augen werden glasig und sie schafft es nicht meinem Blick standzuhalten. Ihre Hände werden feucht und ihre Nasenflügel zittern verdächtig auf. "Ich muss mit dir reden, Lola. Ich schaffe das alles nicht. Ich bin so ein Idiot.", Verwirrt lehne ich mich etwas zurück, um Abstand zu gewinnen. Sie legt ihre Stirn auf meiner Hand ab und murmelt etwas unverständliches vor sich her. "Charlie, ich verstehe dich nicht, wenn du so undeutlich redest.", gebe ich genervt von mir. Sie schaut auf und nun sehe ich auch ihre Tränen und trotz allem bricht mir dies das Herz - erneut. "Es tut mir alles so schrecklich leid. Ich brauche dich in meinem Leben. Das mit uns war für mich immer so selbstverständlich, aber ich habe jetzt verstanden, dass ich dich brauche. Ich habe dich geheiratet, dir meine Liebe geschenkt -bis in alle Ewigkeit. Ich war so ein Idiot, aber ich bin mir sicher, dass wir das wieder hinbekommen. Bitte. Gib mir eine Chance.", redet sie auf mich ein, jedoch kann ich ihr nicht ganz so schnell folgen. "Charlie, das was du getan hast ist unverzeihlich.", gebe ich ruhig von mir. "Ich weiß!", und schon wieder legt sie ihre Stirn auf meinen Handrücken ab. Laute Schluchzer verlassen ihre Kehle und ihre Tränen landen auf meinen nackten Beinen. Nachdenklich lege ich meine Hand auf ihren Hinterkopf und beginne diesen zu kraulen. "Charlotte, ich möchte dir nicht all deine Hoffnung nehmen, aber versetz dich bitte in meine Lage.", meine Sicht wird immer unschärfer, bis ich auch schon die ersten Tränen auf meinen Wangen spüre. "Du hast mich betrogen.", sie schaut zu mir hoch und nickt wissend. "Mich benutzt.", sie kommt mir näher und nickt weiter, während die Tränen unhaltsam über ihre Wangen rollen. "Du hast mich belogen und verletzt.", meine Stimme bricht ab und ein lautes Schluchzen ertönt. Charlotte legt ihre Hände auf meine Wangen und versucht die Tränen so gut es geht wegzuwischen, jedoch gelingt ihr dies nicht all zu gut. "Ich verabscheue deine Handlung.", Ist alles was ich noch sage, bevor Charlotte ihre salzigen Lippen auf meine salzigen Lippen legt.

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"It's over, honey" | Crazy in love 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt