V I N C E N T
Ich kann es kaum glauben, aber er hat wirklich Tränen vergossen. Er hat auf seine Umgebung reagiert.
Als ich vorhin diesen Raum betreten habe, habe ich mit dem schlimmsten gerechnet und nun kann ich meine Freude kaum noch unterdrücken.
Wie von selbst fährt meine rechte Hand durch seine Haare und bringt sie dazu, an ihre normale Position zurückzukehren. Ich betrachte nun schon seit etwa einer halben Stunde sein entspanntes Gesicht und kann einfach nicht von ihm ablassen. Der kleine Funke Hoffnung in mir ist zu einem großen Feuer angewachsen und lässt mich hoffen, dass Henry es tatsächlich schaffen wird, wieder aufzuwachen. Er wird mich nicht so wie meine Eltern im Stich lassen.
Ich weiß, dass mag sich hart anhören, aber so habe ich es damals empfunden. Vielleicht ist es auch einfach nur das Kleinkind in mir, dass meinen Eltern noch immer nicht vergeben hat, dass sie es nicht wenigstens versucht haben für mich weiter zu leben. Doch dem Teenager, der ich nun bin, ist schon seit langem bewusst, dass das Leben, was sie nach diesem Unfall geführt hätten, nicht mehr lebenswert für sie gewesen wäre. Sie hätten wahrscheinlich schwere Schäden erlitten durch den Sauerstoffmangel in ihrem Gehirn, der nach dem Unfall eingesetzt hatte - sie wären einfach nie wieder die Eltern gewesen, die sie vor diesem schicksalhaften Tag waren.
»Hey, worüber denkst du nach?«, reißt mich Trevors Stimme aus meinen Gedanken.
Er, Linda und Oscar sind vor gut zehn Minuten gekommen und waren genauso aus dem Häuschen wie wir anderen zuvor, dass Henry endlich eine Reaktion auf seine Umwelt gezeigt hat.
»Nicht so wichtig«, sage ich und lächle Trevor unsicher zu.
Sein Blick wird misstrauisch und versucht mich zu überzeugen, dass ich mich ihm anvertrauen kann. Stattdessen wende ich mich Linda zu, die uns interessiert zusieht und beginne mit ihr ein Gespräch.
»Wie läuft es zurzeit in der Schule?«, frage ich sie in Gebärdensprache.
»Es könnte besser sein«, zeigt sie. »Ich bräuchte mal wieder deine Hilfe in Mathe.«
Ich lächle ihr zu, während ich sie frage, in welchem Thema sie Hilfe braucht und ob sie vielleicht ihre Schulsachen dabei hat. Sie verschwindet kurz aus dem Raum, um dann mit ihrem Ranzen wieder zu kommen und mich zu ihr zu winken.Drei Stunden später versteht Linda das Thema endlich und bedankt sich bei mir, indem sie mich fest umarmt. Der Rest ihrer Familie sitzt um Henrys Bett und unterhält sich über alles mögliche, bis Georges Handy klingelt.
»Entschuldigt mich bitte«, sagt er und verlässt sogleich den Raum.
Linda setzt sich auf den Platz, an dem vorher George gesessen hat und greift nach der Hand ihres älteren Bruders. Ihr Blick wird sofort abwesend, während sie das Gesicht Henrys fixiert. Ich stelle mich hinter Trevors Stuhl und schaue in das Buch, welches er auf seinem Schoß liegen hat. Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, was verdammt nochmal er da liest. Es scheint ihn vollkommen zu fesseln und das schafft man normalerweise nur sehr schwer bei ihm.
»Eine kurze Geschichte der Zeit?«, frage ich ihn überrascht, als ich einige Zeilen lese. Trevor lacht natürlich sofort auf und sieht mich amüsiert an.
»Jetzt tu' nicht so überrascht!«, grinst er, während er das Buch zuklappt und mich anschließend auf seinem Schoß platziert. »Du weißt ganz genau, dass ich mich für Physik und Chemie interessiere.«
Ich muss ebenfalls lachen und lege meine Beine über eine der Armlehnen, damit mir nicht die Beine einschlafen - wobei sie dies wohl früher oder später doch tun werden. Komischerweise ist es mir bei Trevor noch nie peinlich gewesen, wenn er mir so nah kommt. Nur bei Henry werde ich unglaublich schnell nervös und rot wie eine reife Tomate. Bei Trevor ist es einfach so, als würde mein älterer Bruder meine Nähe suchen. Bei Henry sind es allerdings meistens auch meine Hormone, die vollkommen außer Rand und Band sind.
»Ich hätte nur nie gedacht, dass du freiwillig ein Buch von Stephen Hawking lesen würdest«, stichle ich und muss auf seinen eingeschnappten Gesichtsausdruck nur noch mehr lachen.
»Jaja, sehr lustig«, brummt Trevor amüsiert, während Christa uns ebenfalls lachend zusieht.
»Manchmal frage ich mich, ob ihr euch nicht irgendwann einmal gegenseitig an die Gurgel springt, wenn Henry nicht einschreitet«, grinst sie und sieht zu Henry, welcher immer noch so aussieht als würde er tief und fest schlafen.
»Das wird schon nicht passieren«, sage ich und lächle sie traurig an.
Mein Blick legt sich auf Henry, während ich mich daran erinnere, wie Trevor und ich uns das erste Mal richtig in den Haaren hatten. Henry hat sich zwischen uns gestellt und uns versucht zu besänftigen. Damals waren wir ungefähr dreizehn und die Welt war noch so viel einfacher. Ein Jahr später realisierte ich dann jedoch, dass ich in Henry verliebt war und dass sich diese Gefühle nicht so schnell verflüchtigen würden. Meine Welt stellte sich auf den Kopf, doch er gab mir immer halt. Und nun sitze ich hier an seinem Krankenbett und betrachte sein blasses Gesicht und die ganzen Schläuche, die in seinen Ärmeln und unter dem Ausschnitt seines Hemdes verschwinden. Kaum zu glauben, dass es schon über drei Jahre sind, die ich in diesen jungen Mann verliebt bin.
Seufzend sehe ich aus dem Fenster uns gegenüber und beobachte wie die Sonnenstrahlen durch die Luft tanzen. Es wird mich immer faszinieren, dem Licht bei seinem farbenfrohen Spiel zuzusehen, das wird sich wahrscheinlich auch nicht in den nächsten Jahren ändern, genauso wenig wie meine Zuneigung zu Henry.
»Das war die Polizei«, durchbricht plötzlich Georges Stimme die Stille, die sich über uns gelegt hat. Mein Blick legt sich auf ihn, während er sich einen Stuhl vom Tisch ans Bett zieht.
»Was will die Polizei denn von dir, Daddy?«, fragt Oscar mit großen kindlichen Kulleraugen.
Oje... .
Ich fürchte, Henry und Trevor haben den kleinen zu viele Polizei-Serien sehen lassen. Und anscheinend bin ich nicht der Einzige, der dies denkt. Georges strafender Blick legt sich nämlich fast sofort auf Trevor, welcher nur mit den Schultern zuckt und anscheinend den nichtsahnenden miemt.
»Nichts schlimmes, Oscar«, spricht George zu seinem jüngsten, ehe er sich an uns alle richtet. »Sie haben mir nur mitgeteilt, dass einer der weniger schwer verletzten sich erinnern konnte, dass die Augenfarbe des Anführers der Bande grün sein soll. Es ist wohl noch nicht ganz sicher, aber sie erhoffen sich daraus einige Verdächtige ausschließen zu können.«
Ich nicke leicht und sehe wieder zu Henry. Hoffentlich findet die Polizei bald endlich denjenigen, der für all dies hier die Schuld trägt. Sonst werde ich höchstwahrscheinlich selber anfangen nach ihm zu suchen. Und das wäre wahrscheinlich eher weniger hilfreich für unsere hiesige Polizei.
»Alarmstufe rot!«, ruft plötzlich eine bekannte Stimme in den Raum, während die Tür von Henrys Krankenzimmer gegen die Wand schlägt.
Mein Blick schießt verwirrt zu Billy, der völlig außer Atem zu sein scheint.
»Meine Güte, Billy! Was ist denn mit dir los?«, frage ich ihn überrumpelt, als ich von Trevors Schoß aufstehe und zu ihm gehe.
»Deine ... deine«, stammelt er immer wieder, während er nach Luft ringt.
»Jetzt beruhig dich doch erst Mal, hol' tief Luft und dann sag' mir, was los ist«, fordere ich von ihm, was er auch sofort macht.
»Alarmstufe rot!«, brüllt er mich dann an. »Was soll ich noch dazu sagen? Dass deine Großtante Marcy bei deinem Großvater überraschend aufgetaucht ist und dann gleich noch mitteilt, dass sie versucht das Sorgerecht für dich zu erhalten?! Oder dass sie gerade dein Zimmer auf den Kopf stellt, um deine Sachen zu packen?!«
»Was?!«, frage ich ihn völlig geschockt. »Reden wir beide wirklich von der gleichen Großtante Marcy, die mich abgrundtief hasst und seit Jahren versucht gegen das Testament meiner Eltern Einspruch zu erheben?!«
»Ja, das tun wir!«, brüllt er mich an, weshalb ich zusammenzucke.
»Jetzt hör verdammt nochmal wieder auf hier so herumzubrüllen! Ich bin gerade der Einzige, der hier das Recht hat herumzubrüllen! For Søren!«
Alle Anwesenden sehen mich verwirrt an, während ich immer noch vor Wut und Verzweiflung förmlich qualme. Das kann doch nicht wahr sein!
Diese verlogene Zicke hat sich die letzten drei Jahre nicht einmal gemeldet und jetzt will sie plötzlich das Sorgerecht für mich haben? Was stimmt mit dieser Frau nicht? Die hat schlimmere Stimmungsschwankungen als eine schwangere Frau!
»Ich glaube, jetzt sind Hopfen und Malz verloren«, meldet sich Trevor zu Wort, nachdem wir alle geschwiegen haben. »Er ist wieder ins dänische abgerutscht.«
»Entschuldigung, dass mein Vater mir die dänische Sprache beigebracht hat!«
Ohne auf die anderen zu achten greife ich nach meiner Jacke und meinen Ranzen. Als ich jedoch fast aus dem Raum bin, werde ich zurückgehalten.
»Was hast du vor?«, fragt mich Trevor. Sein Blick ist besorgt, was mich den Kopf schütteln lässt.
»Ich will dieser Frau klar machen, dass sie ganz bestimmt nicht mein Sorgerecht bekommt«, sage ich, als ich meinen Arm befreien will.
»Warum sollte sie es nicht bekommen?«, fragt Trevor und Einzelteile seine Stirn.
»Ich habe mir die Dokumente bezüglich des Sorgerechts von Grandpa durchgelesen. Sie ist zu spät gekommen. Noch vor drei Wochen hätte die das Sorgerecht anfechten können, nun nicht mehr.«
Alle im Raum sehen mich irritiert an. Weshalb ich seufze und mich hinsetze.
»Meine Eltern haben es im ihrem Testament so geregelt, dass ich das letzte halbe Jahr vor meinem achtzehnten Geburtstag bei meinem Großvater verbringen soll. Danach soll man mich frei entscheiden lassen, wo ich bleiben möchte, bis ich einundzwanzig werde«, erkläre ich ihnen. »Die Frist ist vor zwei Wochen vier Tagen und ungefähr sechzehn Stunden abgelaufen. Ich bleibe bei meinem Grandpa, ob sie es will oder nicht.«
Trevor nickt, bevor er eine Geste mit seinem Kopf in Richtung der Tür vollführt. »Dann schwing' deinen entzückenden Arsch hoch und mach' dich auf den Weg zu dir nach Hause.«
Ich nicke ihm zu, verabschiede mich noch schnell von allen, und Stürme dann gefolgt von Billy aus dem Raum.
Knappe zwanzig Minuten später sind wir an der Farm angekommen.
»Ich geh' dann mal«, sagt Billy , während er misstrauisch das Haus meines Grandpas misstrauisch beobachtet, aus dem mehr als merkwürdige Geräusche erklingen. »Familiendramas sind nicht so mein Gebiet.«
Damit macht er sich auf den Weg zu sich nach Hause. Kopf schüttelnd sehe ich ihm hinterher, bevor ich das Haus betrete und vor Schock meine Schlüssel und Schultasche zu Boden fallen lasse.
Meine Großtante hockt über meinem Großvater und würgt ihn. Und das auch noch mit einem völlig Verrückten Glanz in den Augen.
Ohne lange zu überlegen tackele ich sie von Grandpa und sehe sofort besorgt zu ihm. Ich hocke mich zu ihm auf den Boden und helfe ihm sich aufzurichten. Er röchelt ziemlich stark und seine Lippen haben einen Blauton angenommen, der mir nicht sonderlich gefällt.
Mein Blick fällt auf die Frau, die mehr noch mit vor Schock geweiteten Augen auf dem Boden sitzt. Diese Furie hat sich in den letzten Jahren auch nicht geändert. Sie hat immer noch die hässlich rot gefärbten Haare und die viel zu schrulligen Sachen an, die ihre, sagen wir einfach Mal, Fülligkeit nicht sehr gut verstecken, sondern eher noch verschlimmern.
»Hast du sie nicht mehr alle?«, frage ich sie aufgebracht, während sie sich aufrichtete und ihren Wangen wie ein Hamster aufplustert.
»Was erlaubst du dir so mit mir zu reden?!«, schimpft sie, während ich sie ungläubig ansehe.
»Du hast Grandpa fast zu Tode gewürgt! Ich erlaube mir mit dir so zu sprechen, wie es sich in diesem Moment geziemt!«
Ihr Gesicht wird ziemlich rot, während ich sie so anfahre. Doch das ist mir egal. Wer sich mit Grandpa anlegt legt sich auch mit mir an.
»Du kommst jetzt auf der Stelle mit! Hast du verstanden?!«, brüllt sie mich an, was mich nur noch wütender macht.
»Ich komme ganz bestimmt nicht mit dir mit! Das kannst du vergessen! Hast du dir eigentlich Mal die Klausel angeguckt, die sagt, dass ich das letzte halbe Jahr vor meinem achtzehnten Geburtstag hier bei Grandpa verbringen soll?!«
»Glaubst du das interessiert mich?!«
»Mich schon!«
Marcy holt schon wieder tief Luft um mich weiter anzuschreien, wird allerdings von einem Klopfen an der Tür unterbrochen.
»Entschuldige mich!«, werfe ich ihr schnippisch entgegen, bevor ich mich auf den Weg zur Tür begebe, sie aber keine einziges Mal länger als drei Sekunden aus den Augen lasse.
Ich habe diese Frau noch nie gemocht und Grandpa jedes Mal nach einem ihrer Besuche beteuert, dass irgendwas mit ihr nicht stimmt, aber Mr Ich-sehe-immer-nur-das-gute-im-Menschen wollte mir ja nicht glauben. Eigentlich hat er ja selber schuld, aber ich bin trotzdem ziemlich besorgt. Seine Lippen haben zwar wieder ihre normale Farbe angenommen und er hustet auch nicht mehr, aber ich habe keine Ahnung, was man am besten machen sollte, nachdem jemand von einer verrückten Großtante gewürgt wurde.
Vorsichtig öffne ich die Tür und erblicke einen Police Officer. Ach du jeh... . Was macht der denn hier? Hat Billy etwa die Polizei angerufen?
»Guten Tag, ich vermute du bist Vincent?«, fragt der Mann vor mir. Ich hätte nie gedacht, dass jemand solch eine tiefe Stimme haben kann. Wow, ich bin beeindruckt. Außerdem ist er mindestens zwei Meter groß und scheint rotblondes Haar zu haben, seine Augenfarbe kann ich nicht erkennen, da er eine Sonnenbrille trägt.
»Ja, Sir. Wie kann ich ihnen helfen?«, frage ich weiter nach, während ich einen misstrauischen Blick nach hinten werfe. Ich traue dieser Großtante überhaupt nicht mehr über den Weg. Zum Glück erkenne ich, dass Grandpa sich wieder aufgerappelt hat und nun zu mir an die Tür kommt. »Geht's?«, frage ich ihn besorgt.
Grandpa lächelt mir nur beruhigend zu und legt seine Hände auf meine Schultern.
»Ich bin Officer Myers«, sagt der Officer und lächelt uns freundlich an, während er mir seine Hand reicht. »Ich wollte mich nur vergewissern, dass es dir soweit gut geht.«
Ich ergreife seine Hand und schüttele sie, während ich verwirrt die Stirn kräusle. »Danke?«
Grandpa lacht leise in sich hinein, ehe er dem Officer seine Hand reicht. »Freut mich Sie endlich mal persönlich kennen zu lernen, Officer«, spricht Grandpa, bevor er sich an mich wendet. »Vincent, das ist der Officer bei dem ich Anzeige gegen Bradley erstattet habe.«
Ich nicke verstehend und sehe zu Boden.
»Hat Bradley dich in letzter Zeit in Ruhe gelassen?«, fragt Officer Myers, woraufhin ich nicke.
»Ja, er ist seit ungefähr drei Tagen wieder in der Schule. Wir sind uns aber glücklicherweise noch nicht wieder begegnet«, antworte ich dem Officer, der mir zunickt.
»Dann ist das schon mal geklärt«, sagt Officer Myers, bevor er Grandpa nachdenklich ansieht. »Und wer hat Sie gewürgt, Sir? Doch nicht etwa die Lady dort hinten, oder?«
Ich werfe Großtante Marcy einen vernichtenden Blick zu, ehe ich dem Officer antworten will. Allerdings kommt mir Marcy dazwischen. Sie streitet es natürlich sofort ab und entschuldigt sich dann, weil sie wohl wieder los muss. Zum Glück! Wäre sie länger geblieben hätte ich sie noch eigenhändig umgebracht.
»Diese Frau scheint unberechenbar«, spricht Officer Myers. »Sollte sie noch einmal auftauchen, rufen Sie einfach diese Nummer an.«
Er reicht mir ein kleines Visitenkärtchen und verabschiedet sich dann von uns. Diese ganze Situation ist mehr als merkwürdig gewesen.__________
Hey, meine Lieben! Heute mal wieder ein etwas längeres Kapitel!😄 Ich hoffe, es hat Euch gefallen!
Bis nächste Woche
Eure
theuniverseinus
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Während ich schlief
Teen FictionAls Vincents Eltern bei einem Unfall verunglücken und er gezwungenermaßen zu seinem Großvater nach Toronto auf dessen Farm ziehen muss, scheint für ihn alles hoffnungs- und trostlos. Er fühlt sich alleine gelassen und verloren auf der großen weiten...