Seit Stunden suchen die vier den Eingang zu den Stollen der Zwerge. Sie können sie nicht entdecken. „Verflucht!" schimpft Elrohir. „Wenn es dunkel wird werden wir in dieser Einöde erfrieren!" „Gimli hat uns immer den Eingang beschrieben. Er muss hier sein!" sagt Laila verzweifelt. Eine kleine Gestalt scheint aus dem Boden zu wachsen. „Sagtest du Gimli? Holdes Kind?" Lalia und Laila fallen vor dem Zwerg auf die Knie um mit ihm auf Augenhöhe zu sein. Freudestrahlend schauen Sie ihn an. Dann sagen sie: „Ja, wir sind Lalia und Laila, die Brüder von Legolas, Gimlis Freund und Weggefährte." Der Zwerg verbeugt sich vor den beiden. Dann spricht er auf Zwergisch mit den beiden. Sie verstehen anscheinend die Zwergensprache denn sie nicken fröhlich. Dann antworten sie ehrfürchtig in der harten Sprache der Zwerge. Elladan und Elrohir werden vorgestellt und dann betreten die 5 die Hallen der Zwerge. Lalia und Laila nehmen die großen Elben an der Hand und folgen dem Zwerg. Der führt sie tief in den Berg hinein. Sie treten vor Gloins Thron und verbeugen sich tief. Elladan und Elrohir sind überrascht, tun es ihnen dann aber gleich. Lalia und Laila sprechen den König auf Zwergisch an. Der ist von den kleinen Buben entzückt. Er antwortet wohlwollend. Elladan und Elrohir schämen sich. Sie hätten mit ihrem selbstbewussten und arroganten Auftretenden wahrscheinlich alles sehr kompliziert gemacht. Sie zweifeln ob Thranduils Plan seine Söhne alleine loszuschicken nicht doch gut gewesen wäre. Bisher waren sie ja eher diejenigen die gerettet werden mussten. Und bei den Verhandlungen lernen sie Bescheidenheit.
Als die Audienz vorbei ist werden die vier in zwei prächtige Gästezimmer gebracht. Gimli kommt eilig auf sie zu und die beiden kleinen Elfen fallen ihm fröhlich lachend um den Hals. Sie begrüßen sich wie alte Bekannte. Elladan und Elrohir haben die kleinen Elfen noch nie so redselig und ausgelassen erlebt. Gimli scheint sie sehr zu erheitern. Ständig lachen die beiden. Das Lächeln weicht nicht aus den beiden Gesichtern. Elladan erwischt sich wie er Lalia verträumt anschaut. Das Lächeln des Kleinen erwärmt seine Seele. Er würde sich den kleinen heute Nacht sehr in seinem Bett wünschen. Elladan wird bei dem Gedanken rot. Legolas würde ihm nie verzeihen wenn er seinen kleinen Bruder verführt.
Gloin ist schnell überredet die Orcs anzugreifen. Sie stellen ein mächtiges Heer auf und folgen den Elben in die Schlacht. Elladan und Elrohir führen die Kriger an. Sie fallen mit den Menschen und Zwergen den Orcs in den Rücken. Die Orcs sind können nicht fliehen weil vor ihnen die Elbenheere und Menschenheere auf sie warten. Die Orcs werden vernichtend geschlagen. Am Abend treffen sich die Heerführer. Elladan und Elrohir wollen Lalia und Laila unbedingt mitnehmen doch die kleinen Elben weigern sich. „Wir sind keine Heerführer, wir haben nichts auf dieser Versammlung verloren." „Richtig!" tönt die tiefe Stimme Thranduils in ihr Gespräch. „Ihr zwei Wichte macht das ihr nach Hause kommt!" Die Jungs springen auf und sausen wie von der Tarantel gestochen davon. Elladan und Elrohir sind verwundert. Wieso möchte der Vater den Erfolg seiner Söhne nicht gebührend feiern? Er kann so stolz auf seinen Nachwuchs sein. Das versuchen sie ihm zu sagen doch der König hört nicht zu. Er winkt mit einer Handbewegung ab als würden ihn die Taten seiner Jüngsten nicht interessieren. Sie betreten den Saal und Applaus erhebt sich für Elladan und Elrohir. Sie werden als Helden gefeiert und schämen sich weil die eigentlichen Helden auf dem Weg in ihre Heimat sind.
Abends reden sie noch lange mit Legolas. Legolin sitzt stumm dabei und lauscht gebannt den Erzählungen. Er ist ein süßer Zuhörer der genau an den richtigen Stellen die Augen weit aufreißt und die Zwillinge bewundernd anstarrt. Dass seine jüngeren Brüder einen nicht unerheblichen Beitrag zum Erfolg des Abenteuers beigetragen haben mag er kaum glauben. Auch Legolas reagiert abfällig. „Dann sind die kleinen Giftmischer ja doch zu was zu gebrauchen. Haben sie tatsächlich mit ihren lächerlichen Blasrohren getroffen? Ich bin beeindruckt." er klingt dabei aber alles andere als beeindruckt. „Wieso hackt ihr eigentlich alle auf den Kleinen rum?" fragt Elladan heftig. Legolas und Legolin schauen sich erstaunt an. „Tun wir das?" fragt der ältere. „Ja, tun wir." lenkt der jüngere ein. „Wahrscheinlich merken wir es nicht weil die beiden von Vater stets als Taugenichtse behandelt werden. Doch wir lachen such ständig über ihre wunderliche Art." Legolas scheint sein Handeln jetzt erst bewusst zu werden. Er starrt seinen kleinen Bruder erstaunt an. „Die beiden haben echt schiss vor dir, weißt du?" Das wusste Legolas noch nicht. Er hatte die beiden immer als seine jüngeren Geschwister gesehen die ihn nerven. Mit Legolin unternimmt er gerne etwas. Der ist interessiert und stellt sich geschickt an. Die beiden anderen hören oft nicht zu, sind uninteressiert an dem was er erzählt und vor allem genügen sie sich gegenseitig. Er hat nicht den Eindruck dass sie gerne Zeit mit ihm verbringen. Aber dass sie Angst vor ihm haben ist ihm neu. Er nimmt sich vor in Zukunft etwas milder mit den beiden umzugehen.
Die Elfen verabschieden sich herzlich voneinander. Elladan und Elrohir geben Legolin Grüße an Lalia und Laila mit. Sie wären sehr traurig über den plötzlichen Abschied gewesen.
Doch als Thranduil mit seinen Söhnen daheim ankommt sind die Zwillinge nicht da. „Sie sind dem Ruf des Drachens gefolgt." sagt Rana, Thranduils Frau. Das erste mal sieht sie Angst um seine Kinder in den Augen Ihres geliebten Mannes. „Wo sind sie hin?" nach Bruchtal. Ein mächtiger Drache wird dort auftauchen. Lala hat es von den Wölfen gehört. Lala ist Thranduils jüngste Tochter. Sie lebte bislang bei den Menschen die die Nachfahren des Mannes sind den ihre Mutter als Ziehsohn vor ihrer Ehe mit ihrem Vater hatte. Diese Menschen sind ihr lieb und teuer. Sie sprechen die Sprache der Hunde und Lala auch die der Wölfe.
Sie hat erfahren dass Bruchtal vom Drachen heimgesucht wird und hat Laila und Lalia Bescheid gegeben, denn diesen beiden wurde bei ihrer Geburt geweissagt dass sie einst Drachentöter sein werden. Das ist auch der Grund weswegen Thranduil seine Zwillinge als Söhne aufwachsen lässt. Bei den Waldelben gibt es durchaus kämpfende Frauen aber kämpfende Prinzessinen gibt es nicht. Es ist für alle Beteiligten leichter zu behaupten die zwei seien Jungen. Wären sie nur nicht so entsetzlich zart gebaut! Es müsste inzwischen jeder blinde erkennen dass die Zwillinge Mädchen sind. Thranduil hat sie stets gedrillt. Wollen sie gegen einen Drachen bestehen reicht es nicht wenn sie gute Kämpfer sind. Sie müssten hervorragende Kämpfer sein. Und das sind seine Töchter definitiv nicht! Sehr zu seinem Verdruss.
„Wann sind sie aufgebrochen?" will er wissen. Heute morgen. Sie haben ihre Falken genommen. Thranduil stöhnt. Die beiden haben sich Riesenfalken gezähmt. Auf ihnen zu fliegen ist ihre Leidenschaft. Es gibt einen kleinen Trupp Falkenreiter. Die sind nützlich für Erkundungsflüge. Aber richtig kämpfen kann man nicht auf den Vögeln. Thranduil bricht sofort nach Bruchtal auf. Er will sehen was von seinen Kindern übrig bleibt wenn sie auf den Drachen treffen. Außerdem will er den Elben von Bruchtal beistehen, die gerade dabei sind ihre Heimat zu verlieren. Seine Frau, seine Söhne und auch seine jüngste Tochter begleiten ihn und sein Heer.