Teil 10

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Thranduil und Elrond stehen sich mit geballten Fäusten und wutverzerrten Gesichtern gegenüber. Thranduil ist entsetzt dass seine Töchter die Betten von Elronds Söhnen teilen. „Du wolltest sie auf dem Schlachtfeld lassen, er hat sie aufgelesen!" hält ihm der sonst so besonnene Elrond bitter entgegen. „Das ist kein Grund ein Kind mit ins Bett zu nehmen! Deine Jungs sind längst im Erwachsenenalter und meine Kinder sind nicht einmal volljährig!" Der blonde macht einen wütenden Schritt auf seinen Freund zu. Er hat die Fäuste geballt und deine blauen Augen werfen Blitze. „Sie haben sich in die Mädchen verliebt! Du dagegen liebst sie nicht! Du hast sie ohne Waffen zwischen die Feinde geschickt! Dir ist es egal gewesen wenn sie gestorben wären! Was regst du dich jetzt so auf?" hält ihm Elrond entgegen. Er weiß dass seine Argumente mehr als schwach sind. Thranduil hat Recht. Seine Jungs haben die Ehre von Thranduils Haus beschmiert und das nachdem diese Ihnen zu Hilfe geeilt sind um Bruchtal zu retten. Schändlicher geht es kaum noch. Die Tür wird fast aus den Angeln getreten. Thranduils Weib stürmt zwischen die Kontrahenten und knallt ihrem Gatten ihre Hand ins Gesicht. Sie schreit ihn an: „Hast du sie noch alle? Weit kannst du es wagen die Entscheidungen meiner Töchter in Frage zu stellen?!? Es sind meine Kinder! Sie sind frei!" sie geht drohend auf den großen Elben zu. Der weicht zurück und hält sich die Wange. Elrond hält Rana von hinten fest dass sie sich nicht wie eine Furie auf ihren Mann stürzt. „Erinnere dich an den Versprechen dass du mir zur Hochzeit gegeben hast!" sie funkelt ihn an. Ihr Körper ist angespannt, sie macht aber keine Anstalten sich aus Elronds Griff zu befreien. „Wenn deine Töchter mit allen Kerlen Mittelerdes ins Bett springen so ist das einzig und alleine ihre Entscheidung! Du hasst sie eh! Du lässt sie im Stich, du verwehrst Ihnen eine glückliche Kindheit! Ihr Leben machst du nicht kaputt! Vor ihnen stehe ich. Der Drache ist tot! Du hast keine Rechte mehr an den beiden, sie sind mein." Rana funkelt Thranduil an. Der schaut sie entsetzt an. „Bedenke dass es Kinder sind." sagt er matt. „Das weiß ich, ich habe sie geboren! Sie haben ihr Glück gefunden und ich lasse nicht zu dass du es Ihnen zerstörst." Thranduil nickt. Er gibt sich geschlagen ehe er überhaupt angefangen hat sich zu wehren. Elrond wundert sich. Er lacht kurz und freudlos. Rana schnellt herum und rammt ihm ihr Knie in den Schritt und donnert ihre Faust so präzise gegen sein Brustbein dass ihm die Luft weg bleibt. Er sinkt auf die Knie und hält sich die Brust. „Wie kannst du es wagen meine Kinder als Freiwild zu betrachten! Habt ihr hier keinen Anstand? Das sind Jungfrauen gewesen! Sie sind minderjährig." sie steht wie eine wütende Naturgewalt vor ihm. Ihre Blonden Locken stehen wild von ihrem Kopf ab. Ihr zartes Gesicht schaut ihn rasend vor Wut an. Ihre intensiv grünen Augen funkeln. Ihre zarte Gestalt ist angespannt. Ihre wohlgeformten Brüste heben und senken sich. Elrond versteht weshalb Thranduil sich verliebt hat und er weiß jetzt  woher die kleinen Mädchen ihre Power haben. Diese Frau würde das Schwarzorcregiment nicht nur vernichten, sie würde es pulverisieren. Er schaut vom Boden zu ihr auf und fragt: „was immer du möchtest, ich werde es tun. Ich weiß dass meine Jungs unüberlegt gehandelt haben und wir im Unrecht sind."
„Rede mit Ihnen. Meine Kinder sind das erste mal verliebt. Sie haben keine Ahnung auf was sie sich da einlassen. Frauen werden sie nie. Sie werden Drachen töten. Das ist ihre Bestimmung." Rana schaut Elrond nicht mehr wütend an sondern abgrundtief traurig an. „Es wäre besser gewesen sie hätten sich nicht verliebt."
Elrond nickt. Rana hilft ihm auf.
„Wenn ihr wollt könnten die Kinder heiraten. Eine Verbindung zwischen unseren Häusern wäre schön." Rana schüttelt den Kopf. „Hört ihr manchmal auch zu? Meine Mädchen sind Drachentöter. Dies war ihr erster Drache. Sie werden sich neue Falken ziehen und dann die Welt bereisen. Eure Söhne können nicht mit. Selbst wenn sie es wollten." Rana spricht als hätten alle Beteiligten keine Wahl. Elrond zerreißt es das Herz für Elladan und Elrohir. Sie sind das erste mal ernsthaft an Mädchen interessiert und sollen keine Chance bekommen? „Sollten wir nicht die Beteiligten fragen was sie möchten?" fragt er sachte. Rana schaut ihn an und dreht sich zu Thranduil. „Erklär du es ihm. Mich scheint er nicht zu verstehen."
Thranduil nickt. „Die beiden haben eine Bestimmung in ihrem Leben. Glaub mir, wenn ich den geringsten Zweifel hätte dann hätte ich anders gehandelt. Sie sind zwar im falschen Körper dafür auf die Welt gekommen, (Rana holt zischend Luft und schüttelt den Kopf) aber sie müssen ihrer Bestimmung folgen. Ein Leben als Ehefrau kommt für sie nicht in Frage."
Elrond nickt. Er hat Rana leichtfertig versprochen dass er alles für sie tun würde. Nun muss er sich entscheiden: Wortbrüchig werden oder das Glück seiner Söhne zerstören? Seinen inneren Konflikt lässt er sich nicht anmerken er will erst einmal mit seinen Söhnen reden. Er muss herausfinden was die beiden von den kleinen Krigern wirklich wollen. Dann kann er immer noch für ihre Liebe kämpfen.
Elrond trifft die Kinder wie sie in den Straßen beim Aufräumen helfen. Legolas, Legolin und Lala packen auch mit an. Im ersten Moment hat Elrond das Mädchen mit ihrer Mutter verwechselt. Sie ist ihr Ebenbild. Elrond ist beeindruckt. Die Kinder Thranduils können tüchtig anpacken. Sie schleppen Balken und Steine als wären sie harte Arbeit gewohnt. Dabei haben sie gute Laune und singen und lachen. Ihre Laune ist ansteckend. In ihrem Umkreis werden die Elben fröhlich. Elrond bekommt Lust mit Ihnen gemeinsam zu arbeiten. Die jüngste  ihn zwischendurch vertrauensvoll an. „Das Tal ist so wunderschön!" sagt sie plötzlich verträumt. „Ich wünschte ich hätte es vor der Zerstörung einmal gesehen." „Es wird bald wieder erstrahlen." tröstet Elrond sie. Dann bist du willkommen es dir anzuschauen. Sie strahlt ihn an und freut sich: „das werde ich tun! Danke für die Einladung." Das Kind schuftet nachdenklich weiter. Elrond beobachtet sie eine ganze Weile. Die Geschwister sind fröhlich und scherzen. Sie scheint traurig verstimmt zu sein. Elrond verordnet allen eine Pause. „Aber wir können noch weiter machen!" protestieren Thranduils Kinder. „Wir müssen ja nicht bis zum Umfallen schuften." beruhigt er sie. „Lass uns zum Essen gehen." die jüngeren schauen ihn an als könnten sie nicht glauben was sie da hören. Legolas lächelt: „Ich habe euch doch erzählt dass die Hochelben ständig essen!" die vier schauen ihren großen Bruder an und grinsen. Elrohir und Elladan nehmen Laila und Lalia in den Arm und wollen sich dem Haus zuwenden als sie in das strenge Gesicht ihres Vaters schauen. Sie nehmen die Hände von ihren Freundinnen und schauen schuldbewusst. „Ich muss mit euch sprechen." sagt er streng. Seine Jungs schauen sich entsetzt an. „Jetzt!" schiebt Elrond hinterher. Die Mädchen schauen ihn flehend an. „Könnt ihr schon mal vor gehen?" wendet sich Elrond an Legolas. Der schaut finster drein. „Wenn es um die unglückliche Liebe meiner Brüder zu euren Söhnen geht wäre ich gerne dabei. Ich denke ich habe wichtiges zu sagen." Elrond ist unsicher. Der Junge Legolas war schon als Kind besonnen. So anders als sein leidenschaftlicher Vater. Aber sich vom Sohn die Erlaubnis zu holen wo die Eltern gegen die Verbindung sind erscheint ihm falsch. „Bitte, meine Eltern haben sich da in was rein gerannt was nicht gut ist. Ich würde euch gerne meine Sicht der Dinge dar legen ehe ihr eure Söhne straft."
Elrond ist sich nicht mehr sicher. Ihn interessiert was Legolas zu sagen hat. Er nickt und setzt sich auf einen Stein. Die jungen Elben im Halbkreis um ihn herum. Legolas schaut nachdenklich als suchte er nach den richtigen Worten.
„Meine Angeblichen Brüder sind Mädchen." Elrond nickt. „Kaja, die Ziehtochter meiner Mutter war zeitlebens Seherin. Sie sah voraus dass Laila und Lalia Drachentöter werden würden. Für Vater ist damals eine Welt zusammen gebrochen. Er hat panische Angst vor den Drachen seit Mutter verstorben ist. Damals ist sein Schmerz unerträglich gewesen und ein großer Teil seines Herzens ist gestorben. Um sich zu schützen liebt er Lalia und Laila nicht damit sein Herz nicht komplett zerbricht wenn sie sterben.
Vater kann trotz seiner Stärke die Drachen nicht bezwingen. Ihm ist es unverständlich wie die Mädchen es schaffen sollten. Ich habe manchmal das Gefühl dass Vaters Verstand aussetzt wenn es um die beiden geht. Er hat die beiden als Söhne getarnt damit sie kämpfen lernen. Er wollte erst außergewöhnliche Kämpfer aus ihnen machen bevor er sie in den Kampf entlässt. Das ist ihm nie gelungen denn Lailas und Lalaias Stärke ist nicht die Kraft sondern die Geschwindigkeit." Legolas legt eine Pause ein. „Ihre Mutter hat ähnlich reagiert. Auch sie lebt in Angst und Sorge um ihre Mädchen und ist dem Pfad ihres Mannes gefolgt die beiden nicht zu lieben. Zumindest nicht so wie Legolin. Sie hat mir einmal anvertraut dass sie glaubt dass die beiden ihr Schicksal besser akzeptieren könnten wenn es in ihrem Leben keine Liebe gibt. Thranduil und Rana haben beschlossen dass Laila und Lalaia nicht geliebt werden. Ich habe mich schuldig gemacht da ich ihre Entscheidung akzeptiert und getragen habe. Auch ich habe mein Herz den Zwillingen verschlossen." Legolas schaut betreten zu Boden. „Das war nicht gut." sagt er leise und schüttelt seinen Kopf. „Dass sie sich in den ersten Elben vergucken der lieb zu ihnen ist und sie nicht wie Dreck behandelt ist logisch. Eure Söhne lieben die beiden aufrichtig. Ich kenne Eladan und Elrohir zu gut als dass ich glauben könnte dass sie es nicht ernst meinen. Bitte, gib meinen Schwestern die Chance die Liebe zu erfahren die meine Familie nicht in der Lage ist ihnen zu schenken." Elrond ist von dem Geständnis entsetzt. „Wie könnt Ihr Kinder ungeliebt aufwachsen lassen nur weil ihr wisst dass sie ein schweres Schicksal erwartet? Das ist grausam! Ihr hättet sie mit der Liebe überschütten müssen die ihr ihnen nicht mehr geben könnt wenn sie nicht mehr da sind!" Elrond spricht mit wütender lauter Stimme. Legolas duckt sich. „Bitte, ihr habt ja Recht, doch wir Vermögen es nicht. Elladan und Elrohir dagegen sehr wohl.
Elrond nickt traurig. „Dennoch müssen wir den Willen der Eltern respektieren. Elladan und Elrohir bitte nähert euch Lalia und Laila nicht mehr ungebührlich. Es könnte uns sonst die Freundschaft zu Thranduil und seinem Haus kosten." Die angesprochen nicken zustimmend.

Elladan und Elrohir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt