Kapitel 5 - Überarbeitet

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Wer mit den Wölfen heult, wird auch mit den Wölfen gejagt.
-Aus Finnland

Charlie sieht in meinem T-Shirt bezaubernd aus. Wenn es nach mir ginge würde sie jeden Tag meine Kleidung tragen, solange keiner der Jungs sie so sieht. Die Wunde jedoch muss unbedingt gereinigt werden. Die wunde hat sie sich in ihrem Rudel zugezogen. Das Niemandsland ist auf dieser Seite ziemlich verlassen. Außerdem hätte sie dann mehrere Wunden und nicht nur, die eine Bisswunde.

»Wie heißt der Arzt noch einmal?«, erkundigt Charlie sich während ich sie wieder hochhebe und die Treppen hinauftrage. Es ist ein gutes Gefühl meine Gefährtin in meinen Armen zu halten. Sie ist wie für mich gemacht.

»Es war dein Rudel oder?«, verlange ich von Charlie zu wissen. »Sein Name ist Finn und er ist kein Arzt sondern ein Krieger. Ich stelle dir die anderen nachher vor, aber du kennst die Namen bestimmt. Es ist nicht so als gebe es keine Ammenmärchen über uns.«

»Ja, es war einer unserer Kämpfer. Also die des Grünen Mond Rudels.«

Ihr Vater ist also wirklich durchgedreht, wenn er seine eigene Familie angreift. Wir müssen ihn von seinem Alpha Titel berauben. Das kann nicht so weiter gehen, aber er hat unsere Vermutungen bestätigt. In seinem Rudel läuft es nicht mit rechten Dingen zu und der König wusste es. Aber das ist nicht das einzige Rudel, dass der König schützt. Wir können aber nicht jedes Rudel das wir Verdächtigen angreifen. Leider, brauchen wir berechtige Gründe und ein leichter, unbestätigter verdacht gehört nicht dazu.

»Charlie, Finn. Finn, Charlie.«, stelle ich die beiden, schnell einander vor. Vorsichtig lege ich Charlie auf dem Sofa ab und mache einen Schritt zurück. Meine Gefährtin sieht mich ängstlich an bevor sie wieder zu Finn schaut. »Du musst dir keine Sorgen machen. Finn ist der beste von uns und er kann dich schmerzlos zusammen Flicken.«, beruhige ich sie. Während Finn unschlüssig neben mir stehen bleibt. Seine dunkelblonden haaren stehen in alle Richtungen ab. Hunter hat ihn wohl unsanft geweckt.

»Es wäre sehr schlecht, wenn ich der Luna von unserem Rudel sterben lasse oder aber unnötige schmerzen zufüge.«, belächelt Finn meine ängstliche Gefährtin während er sich mit der Erste Hilfe Koffer neben ihr setzt.

»Sergio, hol den Rest und besorg mit die Akten von ihrem Rudel.«, weise ich meinen Beta an, und füge nachdenklich hinzu: »Alle sollen sich anständig benehmen und sich ihrem alter entsprechend benehmen.«

Ich sehe Finn die ganze Zeit über die Schulter, wie er die Wunde von meiner Gefährtin begutachtet. Es ist ein Instinkt ihn nicht aus den Augen zulassen. Meine Gefährtin liegt verletzt vor mir und ich kann Ihr nicht helfen. Natürlich kann ich meine eigenen Wunden zunähen, so wie alle in diesem Rudel, aber die von jemand anderem? Nein, das macht nur Finn. Er hat die Feinmotorik dafür. Ich könnte mir nie vergeben, wenn ich meiner Gefährtin unabsichtlich verletzte oder sie nachher noch zu einem Heiler muss, nur weil ich sie falsch zugenäht habe. Es hilft aber auch nicht, dass Finn meinem Geschlecht angehört. Finn ist vielleicht mein Freund, ein Teil meiner Familie und trotzdem gehört er dem Männlichen Geschlecht an. Und kommt meiner Gefährtin definitiv zu nah.

Ich sehe wieder Charlie und entdecke ein selbstsicheres grinsen. Sie weiß was ich denke, was ich davon halte das Finn ihr so nah kommt.

»Bist du ein Sanitäter Finn?«, fragt sie ihn und schließt die Augen als er Nadel und Faden hervor holt. »Lian sagte, es gibt keinen Rudelarzt bei euch.«

»Ich habe keinen Kurs gemacht, wenn du danach fragst. Aber ich habe die Feinmotorik dafür und wir, wollen bestimmt nicht den König alarmieren, das wir einen Arzt brauchen oder? Und Luna, ich habe die meiste Erfahrung andere zu flicken.«

RudelhauptWo Geschichten leben. Entdecke jetzt