Kapitel 5

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„Nicht so schnell, Milia"

Bei meinem Namen aus seinem Mund keuchte ich leise. Seine tiefgründigen Augen musterten mich wissend. Ich fragte mich, ob er auch so empfand, wenn ich seinen Namen aussprach.

Aiden", sagte ich leise und biss mir auf die Unterlippe.

Bei meinen Worten knurrte er, schlang seinen Arm um meine Hüfte und drehte mich zu sich heran. Jetzt stand ich mit meinem Rücken an seiner muskulösen Brust und hatte Atemprobleme. Seine starken Arme hatte er um mich gelegt, als würde er mich nie wieder loslassen wollen.

Kurz ließ ich los von allen rationalen Gedanken und schmiegte mich an ihn. Ich konnte seinen schnellen Herzschlag hören, Beweis genug, dass er genau so fühlte wie ich.

Es fühlten sich an wie Stunden, die wir so umschlungen im Treppenhaus vor Danny's Wohnung standen, bis er sich sanft von mir löste.

Peinlich berührt brachte ich Abstand zwischen uns und er lachte sein süßes und so verdammt attraktives Lachen.

„Heißt du wirklich Milia oder ist das eine Abkürzung?", fragte er in die Stille. Dankbar für Abwechslung sah ich auf den Boden. Dann in seine Augen, die mich anzustrahlen schienen. Dann schnell wieder auf den Boden.

„Eine Abkürzung", antwortete ich.

„Und für was?"

Ich zögerte. Warum wollte er meinen Namen wissen?

„Warum?", fragte ich ihn schließlich.

„Warum nicht? Außerdem muss ich wissen, ob dein Vorname zu meinem Nachnamen passt", sagte er und zwinkerte mir zu. Empört schlug ich ihm auf den Arm. Auf den zugegeben sehr muskulösen Arm.

„Sowas sagt man nicht!", rügte ich ihn, konnte aber nicht umhin, ihn und seinen Spruch süß zu finden. Und rot anzulaufen. Er lachte nur.

„Naja, wenn du mir ihn nicht verraten willst, dann", er näherte sich mir erneut, „muss ich ihn eben anders rauskriegen".

Bei diesen Worten näherte er sich immer mehr, sein Mund kam meinem gefährlich nahe und ich rechnete schon fest mit dem besten Kuss meines Lebens, da küsste er mich auf die Wange und verschwand.

Benommen und wackelig auf den Beinen hielt ich mir die Stelle, an der er mich geküsst hatte. Die Stelle, die jetzt verräterisch kribbelte und mich an diesen Moment erinnerte. Mein Atem ging stoßweise und ich war kurz vor einem Herzinfarkt.

Noch nie hatte mich ein Kuss auf die Wange so sehr aus dem Konzept gebracht. Das irritierte mich. Aiden irritierte mich. Zutiefst.

Ich blieb noch ein wenig länger im Treppenhaus, bis sich mein Atem vollkommen beruhigt hatte und betrat dann wieder Danny's Wohnung, zusammen mit meinem Koffer in der Hand.

„Aah also war Nick schon da? Wie toll", sagte Danny wieder völlig normal, als wäre er davor nicht so ausgerastet. Verwirrt von Danny, Aiden und meinem gesamten Leben ging ich mit meinem Koffer ins Gästezimmer und legte mich aufs Bett. Vergessen musste ich. Ich musste Aiden und alles was passiert war vergessen. Bevor es zu spät wurde.

Frost and IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt