Kapitel 13

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Vor mir stand ein halbnacktes Mädchen und neben dran...Aiden.

Ein stechender Schmerz fuhr durch meine Brust und ich verzog schmerzhaft das Gesicht. 

Wie konnte er nur?! Ich dachte...

Aidens Gesichtsausdruck wechselte von überrascht zu wütend und dann zu besänftigend, was mich nur noch mehr aufregte.

Er setzte zum Reden an, aber das wollte ich gar nicht hören. Ich hatte schon genug gehört.

Es war es nicht wert. Wir hatten... gar nichts.

„Lass es einfach", sagte ich resigniert und wandte mich ab.

Dabei streifte mein Blick den dieser
... Bitch die bis jetzt wortlos ihre verloren gegangenen Klamotten aufgesammelt hatte und mich nun mit einem feindseligen Blick besah.

Bitch...

Aiden, dieser Mistkerl, sprang nach vorne und griff nach meiner Hand. Seine Augen suchten meine, entschuldigend. Wie immer wenn er mich berührte, kribbelte mein ganzer Körper von dem Kontakt.

Er hat sie auch angefasst... Seine Hand war auf ihrem Körper...

Mit einem wütenden Seitenblick auf das Mädchen riss ich meine Hand los und rannte so schnell ich konnte, so abrupt dass Aiden überrascht fluchte.

Ich hörte, wie er ihr etwas wütendes zurief, dann hörte ich Schritte hinter mir. Ich rannte schneller.

An mehreren überraschten Kellnern und an entrüsteten Senioren vorbei und auf die Straße.

Draußen angekommen atmete ich erst einmal tief durch. Er ist es nicht wert, Em sagte ich mir selbst und ging dann weiter.

Da ich leider keine Ahnung hatte, wo ich war, suchte ich irgendetwas, was mich nach Hause bringen würde. Nur leider war hier...nichts.

Ich seufzte lautstark. Wie sollte ich denn jetzt nach Hause kommen?

Ich holte mein Handy raus und suchte nach der Nummer von meinem lieben Bruder.

Ob Danny zurückkommen würde? Er hatte mich schließlich zurückgelassen, obwohl er wusste dass ich weder Auto noch Führerschein besaß. Das Mindeste wäre, mich abzuholen.

Also rief ich ihn an. Mach zwei Mal klingeln ging er dran.

„Gott, Emilia, wo bist du?!"

„Äh hallo Danny, hast du dich wieder abgeregt?"

„Sehr witzig. Wo bist du?", knurrte er weiter.

„Ich bin immer noch im", ich sah die dunkle Fassade des Restaurants neben mir an, „beziehungsweise vor dem Metropolis, in dem du mich alleine gelassen hast!"

„Ja, Ja ich weiß....du warst aber gar nicht alleine", antwortete er nur, woraufhin ich genervt aufstöhnte.
„Brauchst du ne Fahrgelegenheit?"

„Wäre nett, Ja", sagte ich, grinsend.

„Ich Ähh... also ich kann gerade nicht, aber ich werde jemanden arrangieren okay?", fragte er erneut.

„Oh okay..."
Was er wohl vorhatte?

„Okay, also wenn du ankommst, werde ich nicht da sein, du hast ja einen Schlüssel oder?", fragte er nochmal nach.

„Ja."

„Okay, also bis später."

Damit verabschiedete er sich und legte auf. Irritiert sah ich mein Handy an. Ich wurde immer noch nicht aus ihm schlau.

So viel Zeit hatten wir schon zusammen verbracht, aber ich verstand ihn kein bisschen. Und die gesamte Spezies Männer, um ehrlich zu sein.

Ich seufzte. Dann sah ich mich um und setzte mich auf die Bordsteinkante.

Das war ja super gelaufen...

Ich konnte nicht anders, als an Aiden zu denken... Sein geschockter Gesichtsausdruck, wie er nach meinem Arm gegriffen hatte, so verzweifelt, dass es mir bei der Erinnerung das Herz zusammenzog.

Es verletzte mich zutiefst, dass er so etwas getan hatte, aber ehrlicherweise hatte ich auch so etwas erwartet.

Menschen wie er - gutaussehende, reiche, Spitzensportler, waren meistens die schlimmsten.

Und ich sprach aus Erfahrung. Mein erster richtiger Freund, Ben, war Leistungsschwimmer, und einer der besten gewesen.

Ich hatte mich auf etwas eingelassen, bei dem ich von vornherein gewusst hatte, dass es nicht gut ausgehen würde.

Trotzdem hatte ich all meine Bedenken über Bord geworfen, weil er mich eingewickelt hatte, mir gesagt hatte, dass er mich liebte und mich mit Komplimenten überhäuft hatte.

Anfangs war alles noch in Ordnung, aber als er sich einen Muskelfaserriss zuzog und dementsprechend nicht mehr daran glaubte, dass er es zu Olympia schaffen würde, hatte alles sich verändert. Er hatte sich verändert.

Nach mehrereren Monaten Streit und auch stalkerhaftem Verhalten war ich weggezogen, um in Großbritannien zu studieren und auch wegzukommen.

Dabei hatte ich mir geschworen, nie wieder auf die Tricks eines Bens hereinzufallen.

Erfolgreich, wie man sieht...

Und schon wieder hatte ich etwas getan, was ich mir geschworen hatte nicht zu tun.

Zum Glück war ich enttäuscht worden bevor etwas wirklich schlimmes passiert war. Jetzt konnte ich in Ruhe weiterleben und ihn einfach vergessen.

„Emilia!"

Scheiße..!

Ich stand auf und wischte mir meine Hände an dem Kleid ab. Inzwischen sah es längst nicht mehr so schön aus wie am frühen Abend.

„Emilia, wo bist du?? Es tut mir so leid"

„Geh weg!", schrie ich ihm entgegen.

Ich sah um die Ecke, zum Eingang des Metropolis und da stand er. Seinen Kopf hielt er gesenkt, das Jackett ausgezogen und in seinen Händen.

„Du kannst machen was du willst, ich habe nichts damit zu tun, Aiden!"

Beim Klang seines Namens zuckte er merklich zusammen, und kam dann mit schnellen Schritten auf mich zugelaufen.

„Nein, bleib weg!", warf ich ihm entgegen und entfernte mich von ihm.

„Achtu-", rief er noch, aber da stolperte ich schon über die Bordsteinkante auf der ich vorhin gesessen hatte, und schlug der Länge nach auf dem Boden auf.

Schmerz durchzog meinen gesamten Körper und ich schrie vor Schmerz auf, als ich mein rechtes Bein bewegen wollte.
Ich wollte mich aufstützen, aber meine Arme waren zu schwach.

Ich brach auf dem Asphalt zusammen.

Scheiße scheiße scheiße waren die letzen klaren Gedanken die ich fassen konnte, bevor alles unscharf wurde.

Ich dachte ich hörte Stimmen, aber meine Gedanken waren benebelt, mein gesamter Körper fühlte sich taub an.

Das einzige was ich noch mitbekam, war jemand der mich hochhob und dann wurde ich an etwas warmes gepresst.

Dann wurde alles schwarz.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 20, 2020 ⏰

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Frost and IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt