Kapitel 7

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Immernoch müde und schlecht gelaunt stehe ich in der Schlange beim Gate und schaue mich mürrisch im Flughafen um. Hauptsächlich sind Erwachsene und Leute in meinen Alter hier. Alles Geschäftsleute wie man an ihren teuren Klamotten erkennen kann. Alles Markensachen. Pfff.  Die wollen doch nur zeigen wie viel Geld die haben obwohl wie ich finde nichts als der Preis bei Kleidung unterscheidet. Und eben der Stoff aber das ist ja klar. Mit dem ganzen Geld was diese Spacken für Maniküre und Pediküre verbrauchen, könnte man locker eine neue Schule in Afrika bauen. Echt asozial. Ich meine wenn ich Geld hätte würde ich mir ja schon was gönnen aber das nur mit 1,9% meines Geldes. Die restlichen  98,1% würde ich an die Armen spenden, damit ich mit einem reinen Gewissen etwas kaufen kann ohne Schuldgefühle zubekommen.

Aber da ich kein Geld habe muss ich mich damit wohl oder übel zufrieden geben.
Seufzend richtete ich mich nach vorne und beobachtete, wie die Schlange immer weiter vorangetrieben wird.

~~~~~

Irgendwann, also so eine Stunde später, sitze ich neben Jessy und der Miller im Flugzeug. Meine Füße schmerzten immer noch vom ganzen stehen beim Gate! 

Oh man ich hab keine Lust! 

Scheiß Schmerzen! Scheiß Umzug! Schei-

"Jetzt hör schon auf in deinen Kopf rumzufluchen Tessibär, du kriegst noch Falten auf deiner Stirn." Tadelnd schaut mich meine Beste Freundin an und reibt mir mit ihrem Daumen die Stirn glatt.  Verwirrt schaute ich sie an. Woher weiß sie das denn jetzt schon wie- oh! Hahaha was ein Lappen ich bin.
"Ja oh Tessibär!" Kichernd schaut sie aus dem Flugzeugsfenster.
"Du bist meine Bestiiieeeee ich kenn dich besser als jeder andere!" Grinsend schüttele ich meinen Kopf und blickte zu der Miller. Sie schlief. Sie schlief. Warte was wir sind noch nicht mal oben und die ist schon am pennen?! Ähm....Ok alles klar. Überrascht setzte ich mich wieder hin und schnalle mich an. Dann fängt auch schon die Steward an zusprechen.

Ich stelle auf Durchzug weil mich dieses ganze Gelaber nicht interessiert. Bla, bla, bla, bitte anschnallen blablabla  bitte sitzen bleiben blablabla viel Spaß Blablabla.

Ganz ehrlich? Was soll den darin spaßig sein im engen Raum zusammen mit hundert anderen Personen eingequetscht zusein und dann auch noch ohne Durchlüften zu können?
Genervt wartete ich bis das Flugzeug endlich tausend Meter über dem Boden ist um danach so schnell wie möglich aufzustehen und zur WC am Ende des langen und überfüllten Ganges zu gehen. Möglichst elegant versuchte ich mich durch den ganzen Müll zuschlängeln der Haufenweise auf dem Flur liegt. Leute also wirklich wir sind noch nicht mal zehn Minuten oben! Angeekelt komme ich endlich bei der WC an und atme nochmal tief durch, was keine so gute Idee war. Diese ganzen Gerüche und Gase zusammen riechen ja so als ob man auf der müllhalde wäre, was soll das den jetzt?

Immer noch angeekelt gehe ich in eins der WCs um mich kurz danach wieder darin einschließen zu können.
Man glaubt es kaum aber sogar hier ist es erfrischender und sauberer als draußen! Schnell wusch ich mir die Hände und das Gesicht mit kaltem Wasser um ein bisschen mehr zu mir zukommen.
Seufzend schaute ich auf dem kleinen Spiegel vor mir an der Wand. Ich hab mich verändert. Also vom Äußeren. Meine grünen Augen sind matt und leer. Meine schwarzen langen Haare sehen in diesem Messi Dutt so kaputt und ungesund aus. Sie glänzen nicht mehr. Und meine Haut ist blasser als vorher und mit den tiefen Augenringen seh ich nicht besser aus. Ich ging ein Schritt zurück und steckte meine Hände in die Hosentaschen. Als ich mich  gerade umdrehen wollte, spürte ich etwas eckiges und kaltes an meinen Fingern. Was..? Verdutzt packte ich in meiner Hosentasche nach dem Gegenstand und holte es raus. Ich kann mich nicht erinnern was darein getan zuhaben. Zum Vorschein kam ein Abdeckstift, der mir bekannt vor kam, mir aber definitiv nicht gehörte. Verwirrter als zuvor schaute ich es mir genauer an bis es klick machte. Das ist doch Jessys Abdeckstift! Aber was macht er den bei mir und- oh! Das hat sie doch extra gemacht! Sie kennt mich doch zu gut. Sie weiß das ich sowas nicht benutze, hat es mir trotzdem reingesteckt weil sie auch weiß dass ich in LA neu anfangen wollte.

BEHIND HER #OnHoldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt