Den Rest des Gezankes nahm ich nicht mehr wahr, da Yoongi mein Kinn mit seinem Daumen und Zeigefinger umschloss und mein Gesicht zu sich drehte.
Er stützte sich mit dem linken Arm am Boden ab und hielt das rechte Bein etwas angewinkelt.
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich mit beiden Beinen an seinen Seiten ruhend auf seinem Schoß saß und meine Hände auf seiner Brust platziert waren.
Meine Wangen liefen rot an.
Seine Haare waren etwas aus ihrer perfekten Unordnung gekommen und standen wirrer ab als sonst.
Das Grinsen ließ mein Herz höher schlagen und brachte mich dazu, alles zu vergessen.
Es war ein jungenhaftes und süßes Grinsen, das man ihm niemals zugetraut hätte, doch es sah so wunderschön aus, dass ich mich selber dabei erwischte, mir zu wünschen, dass er immer so grinste.
Ohne etwas dagegen tun zu können, hoben sich auch meine Mundwinkel und ich lächelte schüchtern zurück.„Ich habe genau gesehen, was du da gerade getan hast", verriet er nun flüsternd und ich spürte nur, wie meine Wangen heißer wurden.
„Und ich möchte mich dafür bedanken. Auch wenn ich mich auf meine Jungs verlassen kann und genau weiß, dass sie mich beschützen, ist es doch beruhigend und äußerst bezaubernd zu wissen, dass es eine weitere Person gibt, die sich auch für mich ins Kreuzfeuer begeben würde", führte er weiter aus. Sein Ton warm, sein Gesicht weich und seine Augen unglaublich sanft.
Vorsichtig fuhr er mit seinen Fingerspitzen meinen Kiefer nach, bevor er zu meinem Hals hinabglitt und seine Hand an der Seite ruhen ließ.
Mein Puls raste und ein flattriges Gefühl ergriff mich. Ich biss mir auf die Lippe und versuchte krampfhaft, die Röte auf meinen Wangen zu unterdrücken.„Trotzdem möchte ich nicht, dass du dich für mich in Gefahr begibst", tadelte er nun streng und seine Brauen zogen sich etwas zusammen, doch sein Lächeln verließ seine Lippen für keine Sekunde.
„Es tut mir leid Yoongi, aber ich kann dir leider nichts versprechen", konterte ich aufmüpfig und grinste.
Er schürzte die Lippen: „Das war ein Befehl Schätzchen."
Man sah ihm an, dass es neckisch gemeint war.
„Befehl? Ich glaube nicht, dass du in der Lage bist mir Befehle zu geben, mein Lieber. Zumal wir uns auf eine Zusammenarbeit geeignet haben und ich bin mir ziemlich sicher, dass Zusammenarbeit Gleichheit zwischen beiden Parteien bedeutet", warf ich erheitert ein und bemerkte, wie etwas in seinen dunklen Iriden aufblitzte und er sich aufsetzte und den Arm, auf den er sich gelehnt hatte, nun um meine Mitte schlang.
„Ach ist das so Püppchen?", brummte er gutmütig, während er mein Ohrläppchen zwischen seine Finger nahm und in kreisenden Bewegungen massierte.
Meine Lider schlossen sich langsam und ich lehnte mich in seine Berührung.
Das tat gut.„Ich stehe trotz allem in deiner Schuld und du kannst mich beim Wort nehmen, wenn ich sage, dass ich dich vor allem Unheil beschützen werde meine Perle", informierte er mich nun ernst und sein Atem strich über mein anderes Ohr.
Ich erschauderte.
Warum musste er immer so nahe kommen?
„Und mach' dir um Taehyung und Jimin keine Sorgen, wenn du so weiter machst, werden sie dich bald mehr mögen als mich", hängte er noch an, „wobei ich nicht weiß, ob mir das gefallen würde."
Seine Stimme wurde tiefer und kratziger und seine Lippen streiften beim Sprechen meine Ohrmuschel.
Meine Hände krallten sich in seine schusssichere Weste und seine Lippen wanderten mein Ohr herab zu meinem Hals.„Hyung."
Yoongi löste sich sehr langsam und widerwillig von mir und ich hörte ihn leise gegen meine Haut knurren.
Er lehnte sein Kinn an meine Schulter und sah auf.
„Was?", fragte er entnervt.
„Wir sind fertig. Sollten wir nicht gehen?"
Es war Jimin, ich konnte nämlich die tiefen Stimmen Jungkooks und Taehyungs im Hintergrund diskutieren hören, und keiner der beiden klang so weich, aber nichtsdestotrotz bösartig.
Ich konnte seine vernichtenden Blicke förmlich auf mir spüren und schluckte.
Er würde mich niemals akzeptieren, das wusste ich.
„Doch", seufzte Yoongi und erhob sich kurzerhand gemeinsam mit mir.
Und tatsächlich, Jimin sah grimmig und feindselig zu mir rüber und seine Mimik schien noch hasserfüllter zu werden, als er Zeuge wurde, wie Yoongi seine Hand auf meine Taille legte und mich in Richtung Ausgang zog.„Taehyung, Jungkook, eure Schüsse fielen gleichzeitig, das war ein Unentschieden", bemerkte er nebenbei und die beiden Streithähne hielten ein, beäugten Yoongi, bevor sie einander böse anstierten und knurrten und dann die Köpfe eingeschnappt zur Seite warfen.
Mit verschränkten Armen liefen uns die beiden -im Gleichschritt- hinterher und weigerten sich, ein Wort miteinander zu wechseln.
Ich kicherte leise, sie waren normaler, sogar irgendwie witzig, als ich gedacht hätte und irgendwie war es beruhigend.
Yoongis Augen, die den ganzen Rückflug über auf mir ruhten, und das sanfte Lächeln bemerkte ich jedoch nicht.
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Querencia - Min Yoongi x Reader (Collab)
Fanfiction~Querencia~ Noun. A place from which one's strength is drawn, where one feels at home; the place where you are your most authentic self. A collaboration with @HalmoniTaeseok Cover by @Pisc-es Min Yoongi x Reader Mafia!AU Sie öffnete die Augen und...