Verlorene Erinnerung

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Die Wochen vergingen und jeden Morgen versuchte Loki erneut, Erinnerungen aus unseren vergangenen Tagen wieder zu finden. An den meisten Tagen lockerte er nur die Blockade und meine Erinnerungen kamen in meinen Träumen zurück. Das führte dazu dass ich Loki jeden Morgen anders ansah und auf ihn zu sprechen war. Ein gutes Beispiel war wohl in einer Nacht, da hatte ich mich wohl als kleines Kind versteckt um zuzusehen wie Loki sich in eine Schlange verwandelte, sein Bruder Thor ihn auf hob nur um sich dann zurück zu verwandeln und auf ihn einzustechen. Vor Schreck fiel ich von meinem Sofa, Loki war schon ein seltsames Kind. Der Schock über die Erinnerung hielt noch lange bis nach dem Frühstück an. Gefüllt mit gekicher aus Lokis Seite, gefolgt von meinen entsetzt bösen blicken, worauf hin Loki versuchte Schuldbewusst drein zu schauen. Aber bisher gab noch keine Erinnerung Preis wieso ich hier bin und mich nicht Erinnern kann. Es waren noch so viele verlorene Erinnerungen, die wieder gefunden werden wollten. Müde streckte ich alle viere von mir und Gähnte ausgelassen. Wie jeden Morgen war Loki schon wach und werkelte bereits in der Küche herum, dabei wurde natürlich immer mein Handy in Beschlag genommen. Langsam glaube ich das Loki etwas süchtig nach Kochrezepten ist, auch wenn er gestern nur French Toast gemacht hat und davor Arme Ritter. Es lässt wohl nicht mehr lange auf sich warten, bis eines Abends ein drei Gänge Menü auf dem Tisch steht. Da heute einer meiner freien Tage war blieb ich erstmal in meinem gemütlichen Schlabber Look. Eine graue Jogginghose und ein Bordeaux rotes T-Shirt reicht vollkommen um Lokis neustes Frühstücks Rezept zu probieren. Noch etwas Müde schleppte ich mich in Richtung Küche, wo mir bereits der angebrannte Fettgeruch entgegen kam. Loki stand mit dem Rücken zu mir vor dem Herd und fuchtelte noch wild herum, während ich mich langsam Richtung Kaffeemaschine bewegte, um mir die Kanne mit dem bereits durchgelaufenen Kaffee zu holen. Die Kanne in der Hand bewegte ich mich zum Tisch um in  die beiden Tassen, die bereits gedeckt waren den heißen Kaffee hinein zu schütten. Kaum die Leere Kanne beiseite gestellt, drehte sich Loki auch schon mit einem glücklichen Lächeln und mit der Pfanne in der Hand zu mir um. Er lud mir zwei von den vier Spiegeleiern auf meinen Teller, die anderen beiden auf seinen und stellte die Pfanne auf die unbenutzte Seite des Herds. Zufrieden mit seinem heutigen Werk, ließ er sich in seinen Stuhl fallen und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. Als er die Tasse wieder absetzte blickte er zu mir herüber „Erzähl, an was kannst du dich heute wieder Erinnern?“ Und jeden Morgen stellte er mir die selbe Frage, selbst wenn ich mich noch während seiner Magie an etwas Erinnern konnte. Er wirkte wie ein kleines Kind das Geschichten hören wollte, obwohl es auch zum Teil seine war die er hören wollte und er sie eigentlich auch schon kannte. Aber wie jedes Kind fürchtete auch er die dunklen Seiten der Geschichte, weshalb auch jeden Morgen bei Loki eine leichte Anspannung herrschte. Meine Augen musterten Loki kurz und endeten bei seinen müden Augen in denen etwas geheimnisvolles spiegelte „Ich habe gesehen wie wir zusammen trainierten. Auf einem kleinen Platz, auf dem ein einzelner Baum stand.“ Lokis Miene wurde Sorgenvoller und sein Mund öffnete sich langsam „Ja, wir haben oft auf dem Trainingsplatz der Valkyren trainiert.“ Das erste mal hatte ich das Gefühl das nun Loki eine Erinnerung wieder erlangte, die er eigentlich verdrängt hatte und vergessen. Nun sah ich es ihm auch an, dass Loki tatsächlich auch dunkle Seiten erwartete, zwischen den Erinnerungen die ich Stück für Stück durch ihn wieder erlangte. Es war wie ein Puzzle, doch zu diesem Zeitpunkt ergab es noch nicht viel Sinn. Nur Lokis Reaktion konnte mir sagen ob die wieder erlangte Erinnerung mit weiteren glücklichen, oder mit düsteren Erinnerungen verbunden war. Er hatte wohl bemerkt das ich sein Sorgenvolles Gesicht musterte und beschloss ein leichtes Lächeln stattdessen auf zu setzen. Stille kehrte zwischen uns ein, Loki kaute noch etwas nachdenklich an seinem Stückchen Brot mit Himbeermarmelade herum, während ich den letzten Schluck meines Kaffees trank. Das Wort Valkyre kreiste mir schon lange im Kopf, dass Gefühl das dieses Wort für mich sehr wichtig war ließ mich nicht mehr los, seit dem Loki es aussprach. Auf der Seite der nordischen Mythologie hatte ich vor ein paar Tagen gelesen das die Valkyren eine Truppe speziell ausgebildeter Kriegerinnen war, so zu sagen die Frauenellite von Asgard. Aber das sie auf Pegasus Pferden ritten konnte ich mir nicht als wahr vorstellen, obwohl mich bei diesem Wort eine gewisse Aufregung packte. Wenn ich über all das so nachdachte, brachten mich meine Gefühle zu der Annahme das ich in Asgard eine Valkyre war. Bei meinen körperlichen Fähigkeiten, konnte ich mir das eigentlich schwer vorstellen, aber das ich eine Valkyre war hörte sich für mich vertraut und richtig an. Etwas aufgeregt blickte ich von meiner leeren Tasse zu Loki der bereits aufgestanden war, und angefangen hatte den Küchentisch abzuräumen. Ich schnappte entschlossen meine leere Tasse und Teller und gesellte mich zu Loki der anfing abzuwaschen. Den Teller und die Tasse stellte ich langsam zum Rest des Geschirrs in die Spüle und griff nach Lokis, mit Schaum bedeckter Hand. Die Nähe zu ihm war ich bereits gewohnt, die verträumten Blicke Lokis in solchen Momenten ließen mich die Zeit vergessen, seine Wärme gab mir Geborgenheit und vor allem gab er mir das Gefühl nicht mehr alleine zu sein. Denn seit dem er die erste Erinnerung an mein anderes Leben zurück brachte, hatte ich das furchtbare Gefühl die ganze Zeit allein gewesen zu sein. Seine Hand verlieh dem Schaum einen grünlichen Schimmer und erleuchtete die Spüle in einem sanften Grün Ton. Meine Augen schlossen sich, und meine Gedanken fixierten sich auf das Wort Valkyre, in der Hoffnung etwas zu sehen dass endlich eine Antwort ergab. Es gab so viele Fragen, aber bisher hatte Loki sich auch geweigert mir auch nur irgendetwas zu sagen. Meine Gedanken wurden von Lokis Magie mitgerissen, tief in meine Erinnerung hinein bis ich das Gefühl hatte mich wieder an alles Erinnern zu können, dann ließ er mich los. Erst machte sich ein Licht vor meinem inneren Auge breit, etwas Farbe schlich sich mit ein und dann begannen sich Wände und ein Bett zu formen. Die Wände hatten einen braunen Ton mit etwas Gelb vermischt, dass Bett schien aus einem rot-braunen Holz zu bestehen. Feine Gravierungen zeigten Ranken die das Bett umschlangen, an manchen Stellen bedeckten Lacken die feinen Holzranken, an den Seiten des Bettes. Auf diesen roten Lacken lag Loki, mit mir in seinen Armen. Er hatte eine schwarzen Leinenhose und ein dunkel grünes Leinenhemd an, ich hingegen ein rotes Seidenkleid das an beiden Seiten des Rocks bis zur Hüfte offen war, meine Oberweite wurde von mehreren Stoffschichten umschlungen, von Ärmel keine Spur. Lange blieb es still und ich begann mich zu fragen ob meine Fixierung auf das Wort Valkyre rein gar nichts gebracht hatte. Doch plötzlich bewegte Loki sich, er stützte sich auf ohne mich zu wecken, griff nach meiner Hand und drehte das Gelenk ein Stück bis ein Symbol zum Vorschein kam. Er rutschte mit seiner Hand mein Gelenk etwas hinunter sodass er das Symbol berührte und dann, verschwand das Symbol in einem grünen Schimmer. Kurz hielt ich den Atem an, als hätte ich Angst das Loki mich sehen könnte. Meine Gedanken versuchten sich zu Ordnen, noch mehr Erinnerungen auf zu rufen, die das alles erklären könnten was Loki da gerade tat. Der Loki vor mir ließ nun mein Handgelenk auf meinen Bauch sinken und begann mir über die Haare zu streicheln. Ich konnte in seinem Gesicht sehen das es ihn schmerzte, was er da tat. Seine Hand blieb auf meinem roten Schopf liegen und unter seiner Handfläche begann wieder seine Magie zu leuchten. Ich vernahm noch ein leises „Es tut mir Leid, Ari-…“ der Satz brach ab, meine Gedanken wurden von diesem Bild weggezogen. Es wurde schwarz in meinem inneren Auge und ich öffnete meine Augenlieder. Loki stand dicht bei mir, sein Gesicht sah ängstlich und schuldbewusst aus, seine Augen waren von Schatten umrandet und seine Hand zitterte ein wenig unter meiner. Ich sah ihn lange einfach nur an und versuchte meine Gedanken zu Ordnen. Inmitten der Stille öffnete Loki den Mund „Ich…“ er brach ab und setzte kurzer Hand erneut an „Es tut mir Leid.“ Seine Lippen bebten Kurz, dann schlossen sie sich. Diese Worte hatte er auch in meiner Erinnerung zu mir geflüstert, doch da war noch Etwas, der Satz war noch nicht zu Ende. Hatte Loki etwa meinen Namen gesagt? Und warum hatte er das Symbol auf meinem Unterarm verschwinden lassen? Ich drehte mein Handgelenk und Strich mit dem Daumen über die Stelle, wo das Symbol eigentlich sein sollte. Und plötzlich dämmerte es mir, sowie Loki meine Erinnerung wiederholen konnte, kann er sicher auch dafür sorgen das ich etwas vergaß. Er hatte auslöschen wollen, das ich eine Valkyre war. Entsetzt sah ich von meinem Handgelenk in Lokis blasses Gesicht. Er sah es mir wohl an das ich von selbst drauf gekommen war. Er hob die Hände und legte sie mir sachte auf die Schultern „Ich wollte dir nie in meinem ganzen Leben Schaden. Ich Liebe Dich, Arikàda.“ Die Zeit blieb stehen, mein Atem setzte aus und für einen Moment auch mein Herz. Plötzlich hatte ich das Gefühl mich wieder an alles Erinnern zu können, mein Name, Lokis Worte, es fühlt sich an als ob mir diese Vier kleinen Worte alles zurück gaben, was ich verloren hatte. Er hatte mir schon einmal gesagt das er mich liebte. Doch dieses Mal, war es anders, dieses Mal fühlte es sich an als ob er wirklich zu mir gesprochen hatte. Er hatte es jetzt nicht zu Tanya gesagt, er hatte es zu Arikàda gesagt. Zu der Frau die er liebte, zu mir hatte er es gesagt. Viele der verlorenen Erinnerungen kehrten zu mir zurück. Ich konnte mich wieder daran Erinnern das meine Eltern starben als ich noch ganz klein war, sie gehörten zur Kriegerellite Asgards. Mein Vater kämpfte an Odins Seite und meine Mutter war eine Valkyre, mein sehnlichster Wunsch war immer wie meine Mutter eine Valkyre zu sein. Loki und Thor waren meine engsten Freunde aus Kinder Tagen ebenso Sif, sie war meine Beste Freundin. Ich verliebte mich als junge Frau in Loki und dieser in mich. Die Erinnerungen an schöne gemeinsame Tage mit ihm in Asgard kehrten zurück, genauso wie Tage der Heldenhaften Kämpfe mit Thor und den anderen. Und dann dämmerte es mir wieder, Loki hatte mich irregeführt. Er hatte mich vergessen lassen das ich meinen sehnlichsten Wunsch, eine Valkyre zu sein erfüllt hatte. Doch wieso hatte er mir das angetan? Diese Erinnerung war noch verborgen, Loki verbarg sie noch. Ich sah Loki lange einfach nur an, beobachtete den Mann der mir gerade wieder meine verlorenen Erinnerungen gab. Den Mann von dem ich nun wusste das ich ihn auch liebte, aber die Liebe wurde gerade von anderen Gefühlen bedeckt. Verwirrung und Wut, ich verstand nicht wieso Loki das tat. Kurzerhand bewegte ich mich aus Lokis Griff fort, durch die offene Tür in mein Wohnzimmer. In diesem schienen bereits die ersten Sonnenstrahlen des Tages durch das Fenster und erhellten den Raum. Mein Blick lag durch das Fenster in den Bäumen, Loki war mir gefolgt und stellte sich dicht an meinen Rücken. Er nahm meine Hand in seine und drehte mich zu ihm um, mein Blick fiel auf seine Brust, ich wollte ihm nicht in die Augen sehen. Loki ließ meine Hand los und beugte sich zu mir herunter, er küsste mich. Seine Lippen waren warm und der Kuss ließ mich zum ersten Mal Lokis Liebe spüren. Dieser Mann würde mir nie Schaden wollen, aber wieso hatte er dann etwas getan das sich wie Verrat anfühlte. Ich verstand es nicht, doch bevor ich länger darüber nachdenken konnte, lösten sich Lokis Lippen von meinen. Sein Mund öffnete sich, als wollte er etwas sagen, doch bevor er das konnte wurde es dunkel um uns herum. Als hätte jemand draußen langsam ein Tuch über die Sonne gehängt. Plötzlich riss Loki mich herum und stand schützend mit dem Rücken zum Panorama Fenster, als es im nächsten Moment mit einem lauten Knall zerbrach. Scherben flogen durch das Zimmer und kamen klirrend auf den Holzboden. Loki drehte sich zum nun zerstörten Fenster, ein grüner Schimmer bedeckte ihn kurz und er stand in seinen Kampfgewändern vor mir. Ich sah kurz an Loki vorbei und erblickte eine einzelne graue Gestalt die über eine Treppe aus Scherben, durch das Fenster in die Hütte stieg. Die Gestalt war Dürr und hatte weder Nase noch besonders viele Haare, das Gewand ging ihm bis zu den Knien und war Grau mit Gold. Es hob das Kinn und fing an zu sprechen als es den Fuß auf den Holzboden setzte „Hört meine Worte und erfreut euch dieser. Ich bin ein Kind des Thanos und mein Begehr ist der Stein den, Loki Odinson gestohlen hat. Gebt ihn mir und ich werde euch nur Gnadenvoll töten.“ Seine Worte klangen schrill aber höflich. Lokis Arm begann zu leuchten, doch er nahm nicht den üblichen grünlichen Ton seiner Magie an, sondern ein helles gelbes Licht erstrahlte. Mit der anderen Hand griff Loki nach meiner Hand und plötzlich durchflutete das Licht den ganzen Raum. Blind bemerkte ich noch das Loki versuchte mich mit zu ziehen doch dann war da nur noch ein heftiger Stoß und der Aufprall an etwas hartem. Dann wurde alles schwarz.

the God of Mishief and the Blood Hair SnowprincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt