Überfall der Dunkelelfen

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Keine Ahnung wie lange ich noch geweint hatte, aber nach einer gewissen Zeit war ich auf dem Boden eingeschlafen. Müde und fertig richtete ich mich auf, wischte mir mit dem Handrücken über die Augen und blieb noch in der Hocke sitzen. Langsam strich ich den Stoff meiner Rüstung glatt, der nach dieser Nacht etwas zerknittert von mir hing. Erst hörte ich nur Schritte an meiner Tür vorbei laufen, getaktete, stampfende von Palastwachen, doch direkt dahinter leichte Schritte von festen Stiefeln, die vor meiner Tür stehen blieben und klopften „Herein.“ Sprach ich zur geschlossenen Tür, hinter der Fandral auftauchte. Sein Blick fiel zu mir herab „Der Allvater verlangt nach dir im Kriegsratsaal.“ Überbrachte Fandral die Nachricht und verschwand so schnell wieder aus der Tür wie er gekommen war. Die Ankunft von Jane Foster scheint mehr Stress als üblich im Palast auszustrahlen, der Allvater schien Lokis Warnung ernst zunehmen. Noch immer etwas erschöpft griff ich nach meiner Klinge die neben mir lag, mit einem stumpfen Klang rammte ich die Schwertscheide auf den glatten Boden und zog mich daran hoch. Bereit mich wieder in jede Emotionale und Physische Schlacht zu stürzen, befestigte ich die Schwertscheide an meinem Gürtel, gegenüber von meinen beiden Dolchen die nebeneinander hingen und Schritt zur Tür die noch halb offen stand. Auf dem Gang war niemand zu sehen und auch nicht mehr zu hören, als wären sie jetzt alle in den Kampf gezogen. Gezielt Schritt ich die goldenen Gänge entlang, bis hin zu einer Treppe die zu den Sälen führte und stockte bei der Hälfte der Stufen. Ein Glockenschlag ertönte von einigen Stockwerken unter mir, mein Körper hielt kurz ein bis mein Kopf den Befehl gab zu rennen. Es war das Verließ! So schnell ich konnte rannte ich noch zwei weitere Steintreppen hinunter, auf der zweiten überholte ich eine Garnison von Kriegern des Einheerjar die zweifelsohne ebenfalls zum Kerker rannten. An den Stufen zum Verließ angekommen zog ich bereits mein Schwert aus der Scheide und hielt es Senkrecht vor mich, während meine Füße mich hinunter in Richtung Kampf Getöse trugen. Der Alarm war bereits verstummt, doch die Krieger waren noch in mitten des Kampfes gegen die befreiten Banditen. Brüllend kam mir einer dieser entgegen und fand darauf quietschend, zu Boden sackend seinen Tod. Stolpernd bahnte ich mir einen Weg durch die Menge, stach hin und wieder einen ab, bis ich endlich vor Lokis Zelle ankam. Diese war als einzigste nicht geöffnet worden, schnaufend musterten meine Augen Loki der mich erst jetzt bemerkte und sich von dem restlichen Kampfgeschehen abwandte. Es war beinahe eine Quall ihn anzusehen, das er die Wahrheit wusste aber mich nicht im geringsten verachtete. Ich würde ihn dennoch um Verzeihung bitten, wenn wir Asgard in Sicherheit wissen, doch jetzt war es fehl am Platz „Es sind die Dunkelelfen!“ rief Loki und nickte in Richtung verkohlter Leichen, an denen nur noch die matte Rüstung einer Palastwache hing „Sie haben einen Curse hier nach Asgard geschmuggelt! Sie wollen den Äther in Jane Foster!“ kaum hatte Loki das letzte Wort über die Lippen gebracht, gab es eine gewaltige Erschütterung über uns, dass die Decke etwas nachgab und feiner Staub von oben herab rieselte „Bleib wo du bist.“ Forderte ich Loki mit einem letzten Blick auf, bevor ich mir wieder einen Weg durch die immer noch kämpfende Menge bahnte und die Treppenstufen hinauf sprintete. Der Allvater muss warten, obwohl ich glaube das er nun selbst mitten im Kampf stand. Jane Foster hielt sich beim letzten Mal in den Gemächern der Königin auf, was mein jetziges Ziel war. Mit Schwung sprang ich die Treppen hinauf bis ich oben bei den Königlichen Gemächern ankam. Noch war es still im obersten Stock, einzig zwei einzelne Wachen postierten an der Flügeltür, mit klirrender Rüstung trat ich an die massive goldene Türe des Gemachs heran und öffnete diese. Die Königin stand am hinteren Ende des Raumes und sah mich im ersten Moment erschrocken an, sie hatte wohl jemand anderes erwartet. Jane Foster saß neben ihr und blickte verängstigt durch den Raum. Ich steckte meine Klinge für den Moment zurück in dessen Scheide und Schritt um die Badestatt herum die in mitten des Raumes stand. Friggas Gesichtszüge wurden weicher während sie mir mit einem Lächeln entgegen kam „Was machst du hier? Es ist zu gefährlich.“ Sprach sie als ihre Hände meine umklammerten „Meine Königin, ihr wart mir immer eine gute Mutter. Doch trotz allem bin ich eine Kriegerin die geschworen hat euch zu beschützen.“ Kaum hatte ich das letzte Wort ausgesprochen, betraten schwere Stiefel den Raum. Auf alles gefasst das den Raum betrat, zog ich mein Schwert wieder heraus und drehte mich zu denjenigen der auf uns zu kam. Einen kurzen Augenblick wollte ich mir einreden das es vielleicht nur Thor war, der von hinten auf mich zu kam. Doch als ich dann die bleiche Gestalt mit weißem Haar, spitzen Ohren und schwarzem Gewand vor Augen hatte, war der Augenblick wie eine platzende Blase verschwunden. Ein Hauch von Angst überkam mich, ich hatte doch noch nie einen Dunkelelf gesehen, wie sollte ich gegen einen bestehen? Hinter der Gestalt konnten meine Augen die zwei Wachen, vor der Tür am Boden liegen sehen. Ich schluckte schwer und hielt der Gestalt vor mir meine Klinge entgegen, wie war es möglich das er die Wachen ohne einen Laut zur Strecke brachte. Er blieb einen Fingerbreit vor der Spitze stehen, diese zeigte auf seine Kehle „Wer seid ihr?“ fragte die Königin an mir vorbei, mein Blick blieb auf dem Dunkelelf kleben „Ich bin Malekith. Und ich bin hier um mir zurück zu holen, was uns gestohlen wurde.“ Sein Blick schweifte an uns vorbei und fixierte wohl Jane Foster. Seine Stimme war tief und hinterließ bei mir einen Schauer über dem Rücken. Mein Griff wurde fester, umklammerte beinahe schon das Schwert, dann ein zucken und meine Klinge flog auf Malekith zu. Dieser hatte seine eigene Klinge zum parieren gezogen, klirrend trafen diese aufeinander. Ich schlug ein weiteres Mal auf seine Klinge, dieses Mal mit meiner ganzen Kraft. Die schimmernde Klinge des Dunkelelf flog aus seiner Hand, meine Chance die ich nutzte. Immer wieder Schnitt mein Schwert durch die Luft, wo eigentlich Malekith stehen sollte. Er wich mir immer wieder knapp aus, worauf ich hin ihm einen Fußtritt verpasste der traf. Malekith taumelte einen Schritt zurück, während ich wieder einen Fuß nachsetzte um ihm endlich meine Klinge in den Bauch zu rammen. Doch bevor meine Schneide sein Gewand durchschneiden konnte, hielt eine krustige, schwarze Hand die Klinge auf. Mein Blick wanderte den Arm hinauf dem die Hand gehörte, bis hin zu den im Vergleich kleinen Augen. Aus dem Kopf der Kreatur ragten vier Hörner, das einzigste was eine hellere Farbe trug. Murrend riss mir das Ding mein Schwert aus der Hand, dass klirrend zu Boden fiel und packte mich am Hals. Zappelnd hing ich in seinem starken Griff knapp über dem Boden. Diese Szene kam mir durchaus bekannt vor, doch die plötzlich brennende Hitze an meinem Hals war mir neu. Meine Haut verbrannte und ich dachte schon das mich dieser brennende Griff gleich meines Kopfes entledigte, doch ehe ich mich der Schwärze vor meinen Augen ergeben konnte, viel mein Körper zurück auf den Boden. In einem Augenwinkel konnte ich Frigga in Kampfposition, hinter der Kreatur sehen. Zu meinem Glück kam ich auf meinen Füßen auf, packte im selben Moment einen meiner Dolche und stach damit der Kreatur vor mir in die Seite. Es grunzte auf, packte meine Hand und zog den Dolch wieder aus dem Fleisch, meine Haut begann wieder unter dem Griff zu verbrennen, der Dolch fiel klirrend zu Boden. Vergebens versuchte ich meine Hand aus der Faust zu befreien. Kurzerhand griff ich nach meinem zweiten Dolch und rammte ihm diesen in den Unterarm, ein kurzer Aufschrei, dann ließ er meine Hand frei, nur um mich dann am Arm zu packen und über die Wanne, quer durch den Raum zu schleudern. Hart schlug ich auf dem Boden auf, die Luft wurde förmlich aus meiner Lunge gepresst, das Atmen viel mir schwer, in meinen Ohren pfiff es. Verzweifelt versuchte ich mich auf zu stemmen, nur um dann wieder auf den Boden zu sacken. Wieder versuchte ich es, verkrampfte meine Finger auf dem glatten Boden und konnte gerade so sehen wie Malekith auf die Kreatur zu Schritt, vor der die Königin stand. Ich biss die Zähne zusammen, schickte meine letzte verbliebene Kraft in meine Arme, stützte mich auf und taumelte in Richtung meines Schwertes, das nicht weit von mir lag. Zitternd nahm ich es auf und rannte auf die Kreatur zu, holte aus und warf die Klinge. Diese fand ihr Ziel in der Brust des gehörnten, der darauf seine eigene Klinge fallen ließ. Malekith drehte sich zu mir um, verzog das Gesicht wütend, während ich schwer atmend stehen blieb. Doch bevor sich noch irgendjemand bewegen konnte, schoss ein blauer Blitz durch den Raum und traf Malekith im Gesicht. Mein Blick fiel auf die geöffneten Flügeltüren wo Thor mit seinem Hammer Mjölnir fest in der Hand da stand. Die Kreatur ließ ab von der Königin und wandte sich zu seinem Herrn Malekith. Schnell packte er diesen und rannte mit ihm unter dem Arm in Richtung Balkon, wo er mit Mjölnir im Nacken hinunter sprang. Sekunden später tauchte ein schwarzes Kampfschiff der Dunkelelfen auf und zog sich aus Asgards Mitte zurück. Das Adrenalin dass mich stehen ließ wich langsam wieder aus meinem Körper, bis meine Beine unter mir nach gaben und ich auf meinen Knien landete. Thor der bis eben sich noch nach seiner Mutter erkundigte, sprang an meine Seite und kniete sich neben mich „Du musst sie in die Heilkammer bringen.“ Hörte ich noch gedämpft von Frigga. Ich spürte wie die kräftigen Arme Thors sich unter meinen Körper schoben, und mich kurzer Hand durch die Flügeltüren trugen. Meine Glieder waren wie gelähmt und meine Sicht war verschwommen, mein Blick fiel auf die goldene Decke des Palastes, die nun einzig wie ein geschmolzenes Meer aus Gold aussah. Schmerzen durchfuhren meine Glieder als Thor hektisch die Treppenstufen hinunter rannte. Keine Minute später hatte Thor mit mir im Arm die Heilkammer erreicht, durchquerte diese mit ein paar Schritten und legte mich auf der Seelenschmiede ab. Während Thors besorgtes Gesicht über mir schweben blieb, kamen zwei Heilerinnen dazu. Eine davon berührte leicht mit den Fingerspitzen meinen Hals, doch selbst die leichteste Berührung der Heilerin brannte auf meinem verkohlten Fleisch. Ich verzog das Gesicht, schluckte so weit wie es mir noch möglich war. Das leuchtende Bild der Seelenschmiede erleuchtete über meinem Leib und zeigte deutlich das mein Hals nur einige wenige Sekunden mehr unter dem Griff hätte verweilen müssen, dann wäre ich Kopflos gewesen. Dank meinem Asischen Körper hatte sich bereits langsam aber sicher eine Kruste gebildet, worunter meine Haut bereits das Heilen begann. Während einer der beiden Heilerinnen begann meine Kehle mit einer kühlen Salbe zu beschmieren, trat Frigga neben Thor, die nun ebenfalls auf mich hinab blickte. Langsam wieder klar, hörte ich eine der beiden Heilerinnen sprechen „die Hoheiten müssen sich nicht Sorgen.“ Beinahe im selben Moment spürte ich wie die Salbe meiner Haut half wieder das wichtigste zu verschließen. Nach ein paar Minuten fühlte sich das schlucken und Atmen wieder Normal an, und ich unternahm den Versuch mich aufzusetzen. Meine Arme stützen meinen Körper noch etwas kraftlos nach oben, wobei Thor mir half bis ich auf der Kante der Seelenschmiede saß und das leuchtende Bild dieser erlosch. Frigga lächelte mich schwach an, sah mir in die Augen und legte kurz eine Hand auf meine Wange, bevor sie vor die Tür der Seelenschmiede Schritt. Die Heilerinnen gingen ebenfalls, als wäre das ein geheimer Code für ‚verzieht euch so schnell wie möglich'. Nur noch Thor und ich waren in der Seelenschmiede und es blieb zu unserer beider Überraschung nicht lange still „Es tut mir Leid, das mit der Ohrfeige.“ Ich hatte es ausgesprochen, ohne darüber groß nach zu denken. Mein Blick wandte sich zu Thors Gesicht, dieses sah wahrscheinlich schon die ganze Zeit zu mir herunter, seine Lippen öffneten sich „Es tut mir auch Leid.“ Kam noch etwas gedämpft von ihm. Ich konnte nicht anders, und schlang meine Arme um seinen Hals. Er beugte sich etwas zu mir herunter und erwiderte die Umarmung „Thor…..“ setzte ich flüsternd an, doch bevor ich mehr heraus brachte schwangen die Flügeltüren beinahe lautlos auf. Erschrocken lösten wir uns voneinander und mein Blick blieb noch einen Moment auf ihm hängen, bevor meine Augen an Thor vorbei zur Tür sahen. Einen Moment lang dachte ich das mich meine Augen vielleicht betrügen, doch er war es wirklich, der da mit leisen Schritten und seinem schwarz-grünen Gewand auf uns zu kam. Loki trat schnell an meine Seite, nahm mich in den Arm und küsste mich. Etwas erschrocken und verwirrt konnte ich den Kuss nicht einmal richtig erwidern und als er sich von mir löste wanderte mein Blick zu Thor, der mit zusammen gepressten Lippen neben uns stand.

the God of Mishief and the Blood Hair SnowprincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt