Ich möchte dich nicht verlieren, doch ich merke bereits, wie meine Erinnerungen an dich verblassen. Wie ich nicht mehr weiß, wie deine Stimme klingt oder wie du aussiehst, wenn du lachst, und wie sich diese wunderbare Melodie deines Lachens in meinen Ohren anhört. Ich weiß nicht mehr, wie es sich angefühlt hat, in deinen Armen zu liegen; erinnere mich nur noch an deine schlanken, zarten Hände, aber nicht mehr daran, wie gut sie in meine gepasst haben. Dein Gesicht ist nur noch eine verschwommene Momentaufnahme, nicht scharf genug, als dass ein Gefühl der Verbundenheit aufkommt, weil keine Verbundenheit mehr da ist.
Du bist fort und ich bin immer noch hier, du tanzt mit den Engeln Salsa und ich betrinke mich in der Disko und schaue den anderen dabei zu, wie sie um ihre eigene Achse wirbeln, und ich bestelle einen Shot mehr, denn ich kann den Anblick nicht ertragen, dass du einmal genauso voller Leben getanzt hast wie sie.
Aber nun bist du fort und ich bin immer noch hier und genauso wie du verschwinden meine Erinnerungen an dich jeden Tag ein wenig mehr, obwohl ich nichts lieber tun würde, als sie in Stein zu meißeln und sie festzuhalten und sie niemals gehen zu lassen, genauso wie ich dich niemals gehen lassen wollte. Trotzdem bist du einfach gegangen, zu deinen verdammten kleinen Engelchen und den verdammten weißen Schäfchenwolken und dem verdammten unendlich blauen Himmel.
Du bist fort und ich bin immer noch hier, bin betrunken von den Schmerzen, die dein Verlust mit sich gebracht hat.
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Weltenkinder
PoetryWir alle sind Weltenkinder. Manche haben ihr inneres Kind verloren, andere die eigene, kleine Welt. Wir alle sind Weltenkinder. Alle aus denselben Sternen gemacht, alle gleich und doch so vollkommen unterschiedlich. - Weil wir alle Weltenkinder sind...