Twelve

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Als ich die Tür ins Schloss hören fiel, sprang ich auf und rannte hoch in den Flur. Wo verdammt ist Josh sein Zimmer? Ich möchte endlich wieder normale Sachen anziehen.
Zügig öffnete ich die erste Tür. Leider war es die Falsche und es stellte sich als sein Büro raus. Ich probierte in 3 weitere Räume zu kommen, doch sie waren alle abgeschlossen.
Die vierte Tür war jedoch die Richtige. Schnell lief ich auf den großen Kleiderschrank zu und öffnete ihn. Ich schnappte mir eine Boxershorts, Socken, eine dunkelblaue Jogginghose und einen schwarzen Pullover. Erstaunt darüber dass Josh sowas überhaupt in seinem Schrank hat, zog ich mein Kleid und die Panties aus und schlüpfte in die neuen bequemen Sachen.

Jetzt muss ich mich nur noch unauffällig hier raus schleichen. Harry durfte das auf gar keinen Fall mitbekommen denn er würde es Josh erzählen. Ich darf niemanden trauen und erst recht nicht Josh's Leuten.

Langsam und leise schlich ich runter zu den Schuhen. Leider hatte er Schuhgröße 44 und alle seine Schuhe waren mir zu groß. Ich habe jedoch nur eine 40, so dass ich mir trotzdem seine Vans nahm und sie eng zusammen band.
Gerade als ich ich die Türklinke herunter drücken wollte, ertönt eine Stimme.

„Das solltest du lieber lassen. Er wird sonst sehr sauer. Schlimm genug dass du schon an seinem Schrank warst und dir einfach Klamotten genommen hast. Also entweder du lässt das jetzt sein und ziehst dich um oder du versuchst es und wirst bestraft. Glaub mir, du wirst nicht weit kommen."

Harry stand mit verschränkten Armen an der Küchentür angelehnt und schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an. Nachdenkend über seine Worte lies ich die Tür los.

„Na los. Probier es. Ich hab dich aber gewarnt."

Schnell drückte ich die Türklinke runter und rannte aus dem Haus. Ich sprintete auf das große Tor zu. Nein!

„Das kann doch nicht wahr sein!" schrie ich und schaute mich panisch um.

Das Tor war mindestens 3 Meter hoch, genauso wie die Mauer. Ich hatte keine Chance drüber zu kommen. Es war glatt und nass und bei jedem weiteren Versuch rutschte ich wieder ab. Voller Adrenalin rannte ich die ganze Mauer entlang und kam wieder am Tor an. Das Grundstück war sehr groß, so dass ich jetzt aus der Puste war.

Was soll ich denn jetzt machen? Ich komme hier nicht weg. Ein kurzer Blick zum Haus verriet mir, dass Harry im Fenster stand und mit den Schultern zuckte. Schnell rannte ich zu der Eingangstür. Diese hatte jedoch von außen nur ein Griff dran, wo man nur mit einem Schlüssel wieder rein kam. Ich klopfte und hämmerte an der Tür in der Hoffnung dass der Lockenkopf mich rein lässt. Aber es rührte sich nichts.

Erschöpft setzte ich mich auf die Stufe vor der Tür, zog meine Beine heran und versenkte mein Kopf in meinen Armen. Wieso lässt er mich denn nicht rein wenn er weiß dass Josh mir was antun wird? Jetzt fängt es auch noch an zu regnen und mir ist bitter kalt.
Zitternd und erschöpft schlief ich im kalten Regen ein.

•••Einige Stunden später •••

Schwach öffnete ich meine Augen um mich um zusehen. Ich lag in Decken eingekuschelt vor dem warmen Kamin. Neben mir konnte ich eine Person mit blauen Haaren erkennen. Natürlich musste ich nicht überlegen um zu wissen wer es ist.

„Tyler? Wie gehts dir?" sagte er in einer ruhigen Stimme und legte seine warme Hand auf meine Wange.

„Ich.. I.. Ich.. M.. Mir ist kalt. Wo bin ich?" sagte ich leise.

„Ohh Schatz. Was stellst du nur für Sachen an? Ich hab dich vor der Tür völlig nass und unterkühlt gefunden. Ich weiß was du vor hattest."

Sofort viel mir wieder alles ein und mir wurde schlecht. Ich will nicht dass er mir etwas antut. Ich will nicht weiter in diesen Kleidern hier rum laufen und mich wie ein kleines Kind behandeln lassen.

Education ~ JoshlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt