„Catch me, I am falling
And your innocence
Is all I have
Can you hear me calling
In pieces only I can understand"
(„Something Real", Renee Stahl)。。。
Castiels POV
。。。„Dean? Dean?"
Meine eigenen Schreie reißen mich in die Realität zurück. Ich habe jedes Zeitgefühl verloren. Wie lange habe ich an der Wand gehangen? Vielleicht nur wenige Stunden, vielleicht Wochen oder auch Monate.
Überraschenderweise befinde ich mich nicht länger angekettet in dem Raum, stattdessen stehe ich mitten in einem kleinen, äußerst vertrauten Büro. Sofort ringen Alarmglocken in meinem Schädel.
Nichts hat sich verändert; der silberne Schreibtisch an den ein Stuhl gestellt ist, dem gegenüber sich zwei weiße Sessel befinden. Die Tür, welche in einem schwachen Gemisch aus unterschiedlichen Farben schimmert; rote und blaue Töne, die sich von den ansonsten altbekannten, weißen Wänden abheben.Auf dem Stuhl selbst sitzt eine Frau in grauem Anzug und betrachtet mich, ohne ihre Stimme zu erheben. Ihre Hände sind ordentlich auf der Tischplatte zusammengefaltet, die Schultern gestrafft. Ihr Anblick lässt mich zurücktaumeln. Ich bewege mich bereits in Richtung Tür, als sie aufsteht; „Hallo, Castiel. Lange muss es für dich her sein."
Ich spüre, wie sie Kontrolle auf die Tür ausübt und diese somit geschlossen hält.„Naomi."
Meine Stimme zittert unkontrolliert, als ich den Namen meiner Schwester spreche.
Die Frau, die mich unzählige Male gefoltert hat.
Sie ist hier, am Leben. Nur der Schreibtisch und die Sessel trennen uns.Doch auch aus dieser Entfernung erkenne ich, dass ihre Hülle unverändert ist; die roten Haare sind zu einem makellosen Dutt zusammengesteckt. Sie trägt schwarz um die blauen Augen und ihre schmalen Lippen sind durch einen rosafarbenen Lippenstift hervorgehoben. Sogar die kleinen, weißen Perlen-Ohrstecker besitzt sie noch. Jedes Detail weckt eine neue Erinnerung an die Zeit, in der ich keine andere Wahl hatte, als in ihr Gesicht zu schauen, während sie über mir gebeugt stand, den Bohrer in ihrer rechten Hand.
„Du wirkst überrascht." Ein breites Lächeln zieht sich über ihr Gesicht, während ich gegen die aufkommende Panik ankämpfe.
„Dann steckst du hinter all dem?", frage ich und recke dabei mein Kinn in die Höhe. Viel wird es bei ihr nicht nützen, aber so einfach will ich mich ihr nicht präsentieren.
„Du hast Angst", kommentiert sie und legt den Kopf leicht schief. Ihr Blick ist bohrend, ähnlich wie das Gerät mit dem sie stets in meinen Schädel gedrungen ist. Wieder und wieder. Ungeachtet meiner Schmerzen, meiner qualvollen Schreie.
„Ich will wissen, warum du das tust. Warum holst du mich freiwillig zurück und plagst dich weiter mit einem nicht funktionierenden Engel?"
Sie scheint für einen Moment nach den richtigen Worten zu suchen, ehe sie sich räuspert und entgegnet; „Nun, ich bin weder für deine Rückkehr, noch für diese Folter verantwortlich."„Und du denkst allen Ernstes, dass ich dir auch nur ein Wort glaube?"
Diese Antwort scheint sie zu überraschen; kurz zucken ihre Mundwinkel, doch diesen seltenen Augenblick der Verunsicherung hat sie schnell überwunden.
„Ein Ansatz von Sarkasmus und das ausgerechnet aus deinem Mund. Das wundert mich wirklich", während ich die Augenbrauen hebe, fährt sie bereits fort; „Und doch stimmt es: Ich habe mit dieser Angelegenheit nichts zutun. Ich habe kein Interesse daran, dich leiden zu sehen. Das hatte ich übrigens nie."
Mein trockenes Auflachen erzielt ein wütendes Auflodern in ihren Augen.„Mein Ziel war es stets, dir zu helfen. Dich zu heilen. Dass du das immer noch nicht begreifen willst", sie schafft es erst nach einigen Worten, ihre laute Stimme unter Kontrolle zu bringen, „Wie dem auch sei; Ich bin hier, um zu helfen. Auch dieses mal."
Nun wende ich mich ab und lege meine Hand auf die Klinke. „Danke, aber ich verzichte."
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Forgotten | MxM | BEENDET
FanfictionEine schicksalhafte Nacht, die alles verändert. Ein dunkles Geheimnis, das alles zu zerstören droht [...] Als Dean während eines Sturmes Schutz in einer kleinen Tankstelle sucht, ahnt er noch nicht, dass sich sein Leben ab diesem Punkt drastisch änd...