Erster Schultag

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»Guten Morgen, Fräulein Aiyako.«
Die Vorhänge werden geöffnet und grelles Licht strahlt in das noch zuvor dunkle Zimmer. Ich winde mich die Augen zu öffnen und aus dem Bett zu steigen.
»Fräulein Aiyako, dürfte ich Sie erinnern, dass sie in die Schule müssen?«
»Schule?« Ich reibe mir die Augen und gähne.
»Schule!« Ich springe aus dem Bett, sodass ich fast auf meinem Gesicht lande. »Kiyo! Wie spät ist es?«
»Ich  habe sie wie gewünscht um 6.45 Uhr geweckt.«
Ich atme erleichtert auf und nehme meine Schuluniform vom Kleiderbügel.
»Sie sind ziemlich aufgeregt, nicht wahr?«
»Naja, es ist eine Zeit lang her, als ich auf eine richtige Schule ging.«
Sie lächelt mich glücklich an.
»Na dann. Ich werde nach unten gehen und Ihr Frühstück vorbereiten.«
Als sie gegangen ist, gehe ich ins Bad, das an dieses Zimmer anschließt und springe unter die Dusche. Nachdem ich meine Haare geföhnt habe, ziehe ich mir meine Unterwäsche und Uniform im Zimmer an. Ich kremple die Hose ein wenig nach oben und ziehe weiße Turnschuhe an. Das Hemd stecke ich mir locker in die Hose, die ich mit einem schwarzen Ledergürtel fixiere. Den Blazer trage ich offen. Ich binde mir noch die Krawatte und trage etwas Puder auf. Meine kurzen braunen Haare binde ich zu einem Pferdeschwanz zusammen. Noch ein paar Strähnen herausziehen:
»Perfekt!«
Ich greife nach meinem Rucksack, den ich gestern noch gepackt habe und gehe nach unten in das Esszimmer. Kiyo hat bereits für mich aufgedeckt und serviert mir Omelette.
»Itadakimasu!«
Ich schlinge das typische japanische Omelette hinunter und gehe dann nach draußen um von Masao zur Schule gefahren zu werden.

Vor dem Tor tummeln sich die ganzen Kinder der Reichen. Ich bin zwar selbst eines, aber trotzdem fühle ich mich mehr als unwohl. Ich starre aus dem Fenster und sehe zu wie sie den gepflasterten Weg zu den Gebäuden nehmen.
»Junges Fräulein.«
Ich zucke auf und sehe zu Masao der sich zu mir umgedreht hat.
»Wollen Sie austeigen, Junges Fräulein?«
»Ähm, ja. Aber mach dir keine Mühe, ich steige selbst aus.« Ich schlucke und nehme meinen Rucksack.
»Ich bin mir sicher, dass alles gut laufen wird.«
Er lächelt mich an und ich erwidere ebenfalls mit einem Lächeln. Ich öffne nach einem tiefen Atemzug die Tür und steige aus. Nachdem ich die Tür geschlossen habe, fährt Masao auch schon los.
Obwohl nicht wirklich jeder auf mich achtet, komme ich mir so beobachtet vor. Nur Mut Aiyako du schaffst das schon. Ein Schritt nach dem Anderen und dann geht das schon.
Ich suche nach dem Lehrerzimmer, denn ich soll zusammen mit meinem Klassenlehrer mein neues Klassenzimmer betreten. Ich klopfe an die offene Tür und warte, dass sich jemand um mich kümmert. Ein Herr mit dunklen Haaren kommt mir dann entgegen.
»Wie darf ich Ihnen helfen?«
Er mustert mich komisch. Ja, ok. Ich werde bestimmt das einzige Mädchen sein, dass die Jungen Schuluniform trägt.
»Ich muss mich bei Herrn Kobayashi melden. Ich bin seine neue Schülerin.«
»Ah. Warte einen kurzen Moment.«
Der Lehrer lässt mich stehen und geht an einen Schreibtisch und redet mit dem Mann der daran sitzt. Er zeigt kurz zu mir und der andere Mann nickt, dann heftet er Blätter in einen Ordner und kommt auf mich zu.
»Also du bist Aiyako. Ich bin Herr Kobayashi, dein Klassenlehrer.«
»Guten Tag.«
Er lächelt mich an. »Nun, dann gehen wir mal.«
Ich nicke und folge ihm die Gänge entlang bis zu unserem Klassenzimmer. Er öffnet die Tür und meine neuen Mitschüler setzen sich auf ihre Plätze. Von den verschiedenen Reihen höre ich Getuschel.
»Wenn ich um eure Aufmerksamkeit bitten darf.«
Plötzlich wird es still.
»Das ist eure neue Mitschülerin, Aiyako Suchika.«
Er nimmt eine Kreide aus der Schüssel die auf dem Schreibtisch steht und schreibt meinen Namen an die Tafel.
»Nun dann stellt dich doch bitte persönlich vor der Klasse vor.«
Ich nicke und drehe mich zu meinen Mitschülern hin.
»Ich bin Aiyako Suchika, 16 Jahre alt und gehe ab heute auf die Ouran. Ich war vorher im Ausland und bin erst seit kurzem wieder in Japan. Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit.«
Ich verneige mich ein wenig und sehe dann zu Herrn Kobayashi, der mich freundlich angrinst.
»Nun dann Aiyako, setz dich doch an den freien Platz dort hinten ans Fenster.
Ich nicke abermals und gehe dann durch die Reihen zu dem Platz. Ich stelle meinen Rucksack ab und sehe dann in ein nerviges Gesicht.
»Na Hallo. Ein Mädchen mit der Schuluniform der Jungen. Das sieht man auch nicht alle Tage.«
Ich nehme Platz und sehe den Jungen an. Er hat rot kupferne Haare und seine Augen haben eine
gold-bräunliche Farbe.
»Ich bevorzuge lieber Hosen.«
Mit dieser Aussage belasse ich es und widme mich dem Unterricht, mit dem der Lehrer nun startet.

Nach zwei Stunden langweile ich mich schon. Wir haben gerade Mathematik und das Thema das gerade durchgenommen wird, habe ich bereits bei meinem Privatlehrer gelernt. Ich träume vor mich hin und zeichne auf meinen Block den Uhrenturm, den ich vom Fenster aus sehen kann.
»Der sieht ja aus wie echt.«
Ich hebe meinen Kopf und sehe zu dem Jungen neben mir, der sich zu mir gelehnt hat.
»Danke.«
»Ich bin übrigens Hikaru Hitachiin.«
»Aiyako, freut mich.« Ich lächle ihn freundlich an.
Er erwidert und kippt dann mit seinem Stuhl zurück vor seinem Tisch.

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