Kapitel 12 "Die Heimat Der Götter "

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Ring von Brodgar, Schottland

Saphyre

Das Auto kam rumpelnd zum Stehen während ich das Gefühl nicht los wurde dass ich unter Drogen gesetzt wurde.
Die Angst die ich noch vor einer halben Stunde gespürt hatte, war innerhalb kürzester Zeit verflogen. Ob es an Philia's salzigen Geruch nach Meer lag? Die ganze Fahrt über hatte er mich in seinen Armen gehalten und mir Worte zu gemurmelt, die ich als griechisch identifizierte.
Ich konnte eigentlich kein griechisch und fragte mich warum ich manchmal das merkwürdige Gefühl hatte die Worte irgendwie zu verstehen.
Griechisch lernen.. Was mich wieder zu dem absurden Gedanken brachte in eine Schule für Halbgötter zu gehen.
Daemon schnallte sich mit seiner üblich griesgrämigen Manier ab, während Philia mir einen fragenden Blick zuwarf.
"Alles in Ordnung?"
Ich nickte.
Daemon warf mir einen skeptischen Blick zu und rümpfte die Nase.
Genervt verdrehte ich die Augen.
"Daemon was ist dein Problem?"
Er schnaubte.
"Ich habe keine Ahnung wovon du redest."
Dike klopfte ihm auf die Schulter.
"Kommt schon Kinder. Wir haben keine Zeit zu verschwenden-"
Bevor er seinen Satz beenden konnte hörten wir ein lautes Donnern. Ich zuckte zusammen und sah gen Himmel,genau wie Philia und Daemon. Warum hatten beide einen so ängstlichen Blick auf ihren Gesichtern.
" Zeus ist erzürnt. Wir sollten uns beeilen. "
Meinte Dike dann bedeutungsschwanger.
Vor uns, nur wenige Meter lag ein Steinkreis, der Ring von Brodgar. Als Kind hatte ich mich bereits gefragt woher sie kamen, hatte mich schon immer für historische Bauten interessiert. Mrs-.. Kassiopeia hatte das immer amüsant gefunden und alles abgetan. Erst jetzt verstand ich dass sie mir nie Beachtung geschenkt hatte um mich auf Distanz zu halten... Und versucht mich von Dingen fernzuhalten die mir schaden konnten.
"Was passiert jetzt?" fragte ich Philia nervös als ein weiterer Blitz über uns hinweg zuckte.
Er schluckte.
"Zeus wird uns in den Olymp holen.. Und zwar auf die schnellste Weise."
"die schnellste Weise?"
Ich hörte Daemon leise spöttisch lachen.
"Hattet ihr nicht einmal dazu Zeit? Sie aufzuklären?"
Ich sah zwischen Dike und Philia hin und her, die lange Blicke austauschten während wir uns dem Steinkreis näherten.
"Mich über was genau aufklären?"
Daemon schnaubte.
"Wir reisen per Blitz. Ein Portal hier her zu verschieben würde zu lange dauern und Zeus höchstpersönlich wird uns hoch holen."
"Dafür müssen wir -" begann Philia,
"Auf einem offenem Gebiet mit geschichtlichem Wert sein" beendete Dike den Satz für ihn.
Per Blitz reisen, bedeutete das..
"Ganz genau. Keine angenehme Art zu reisen.. Dein Alter muss ziemlich aufgebracht sein." murmelte Daemon mir zu und packte mich am Arm.
Deshalb waren sie also so nervös und verschreckt...
"Wird es wehtun?" fragte ich Dike, der schwer seufzte.
"Wenn du nah bei uns bleibst und dich nicht bewegst wird es sich in etwa so anfühlen wie mehrere Betäubungsspritzen."
Davon war ich nun nicht sonderlich begeistert..Spritzen hatten mir noch nie gefallen.
Das Rumpeln wurde lauter, Philia zog mich mit sich in den Steinkreis. Die drei blickten in den Himmel hinauf, Dike sah dann auf seine Uhr.
" 30 Sekunden. Fasst euch an die Hände."
Daemon reichte mir mit einem Augenrollen die Hand.
"Die will ich nicht."
"Musst du aber. Oder willst du bei lebendigem Leib geröstet werden? Nur in einem intakten Kreis können wir alle in den Olypmp" knurrte Daemon und ich gab mich geschlagen.
Wir alle standen in einer Art Quadrat, ich fragte nicht wieso.
Ein Quadrat in einem Kreis, wo hatte ich das schon einmal gesehen...
"15 Sekunden..." murmelte Philia, ich drückte seine Hand fester und fühlte wie mein Herz pochte.
"10 Sekunden" flüsterte Daemon, in seinem Blick sah ich dieselbe Anspannung die jeder von uns zu fühlen schien.
Blitz über Blitz zuckte über uns hinweg, ich richtete meinen Blick gen Himmel.
"Haltet euch fest und lasst ja nicht los, verstanden Kinder?" sagte Dike ohne uns anzusehen.
Dann sah ich ihn.
Und gleißendes Licht erfasste uns.

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Per Blitz zu reisen war wirklich keine schöne Sache. Das verstand ich in dem Moment als er uns erfasste und uns von der Erde riss.
Es war ähnlich wie als ich in der Untwelt war. Alle wirkte langsam und zugleich unglaublich schnell.
Philia und Daemon's Gesichter waren angestrengt, Daemons Hand zerquetschte meine fast.
Es fühlte sich tatsächlich so an als würden mich tausende kleine Nadeln stechen.
Ich weiß nicht wie lange es genau dauerte, doch ich wusste wann wir da waren.
Der Olymp konnte wirklich mit nichts irdischem verglichen werden. Er war... Beinahe wie eine Stadt. Oder ein Land?
Ich sah Geschöpfe die ich noch nie zuvor gesehen hatte - einen Satyr erkannte ich. Und waren das.. Nymphen? Und Götter sah ich, deren Namen ich nicht kannte doch die einfach Götter sein mussten. Sie leuchteten geradezu, schimmerten und waren einfach nur wunderschön.
Dann sah ich das Große, pompöse Gebäude.
"Ist das..?"
Philia nickte, Daemon schluckte.
"Der Sitz aller Hauptgötter."
Der Weg dorthin war anstrengender als erwartet, die Blicke der vorbeiziehenden Götter und anderen Wesen waren seltsam. Sie starrten uns an, manche wandten sich sogar ab.
"Philia haben sie Angst vor uns?"
Er schaute mich mit einen unergründlichen Blick an.
"Halbgötter sind hier nicht gerne gesehen..."
"Aber der Grund warum sie uns anstarren bist du Agápė." sagte Dike und ging voraus bis wir an einer hohen Treppe ankamen.
Warum wegen mir?
"Weil du Zeus Tochter bist.. Und Zeus erzürnt ist."
Natürlich.. Wahrscheinlich fürchteten sie den Zorn meines Vaters genauso sehr wie wir.
Und ich war sie verantwortliche die seinen zorn geweckt hatte... Eindeutig kein Grund mich mit offenen Armen zu empfangen.
So langsam begann ich Philia's und Daemon's Angst vor ihren Vätern zu verstehen...
Die Treppen waren ermüdend.
Aber Treppen hatte ich immer schon gehasst...
Als wir oben ankamen wagte ich es nicht nach unten zu schauen, sonst hätte ich mit Sicherheit eine Panik attacke bekommen.
Philia und Daemon kannten die Treppen ja, hatten sich daraus sogar eine Art Wettkampf gemacht und streckten sich nun während ich nur hechelnd neben ihnen stand.
"Still jetzt Kinder. Wir werden erwartet.."
Mahnte Dike uns, ich richtete mich keuchend auf.
Zwei Satyre standen vor dem prunkvollen Tor.
Erst jetzt fiel mir die Schönheit des Palastes auf, ich sah nun Details die ich von weitem nicht gesehen hatte,wie die prunkvollen Pferdestatuen.
" Das sind Wunderpferde" flüsterte mir Philia zu, verstummte aber als der Blick der Satyre sich auf uns wandte.
"Ihr werdet erwartet"begann der eine, die goldenen Augen stachen aus der dunklen Haut hervor.
" Ihr seid zu spät " beendete sein identisch aussehender Gefährte.
Dike schnaubte.
" Der Göttervater wird es uns verzeihen müssen, er wird wohl kaum gewollt haben dass seiner Tochter ein Haar gekrümmt wird."
Der Satyr der die rubinfarbenen Augen hatte, sah zu mir, seine Augen durchbohrten mich förmlich. Leicht unangenehm...
Sie nickten dann beide und das Tor öffnete sich.
Nervös fasste ich nach Philia's Hand, die meine beruhigend drückte.
Innen sah es noch prunkvoller aus als draußen... Alles war aus Gold und anderen wertvollen Edelsteinen, Weißer Marmor zu unseren Füßen und Elfenbein Farben Säulen die sich im weiten Eingang erhoben. Links und rechts lagen Gänge die vollkommen vergoldet waren, von denen Nicht einmal Dike mir sagen konnte wohin sie alle führten.
Mein Herz schlug mit jedem Schritt schneller und meine Handflächen begannen zu schwitzen.
Zu allem Unglück wurden die Kopfschmerzen schlimmer...
Wir mussten 3 Türen passieren, bevor wir in den Hauptsaal kamen indem die 12 Hauptgötter auf uns warteten.
Vor der letzten nahm Dike uns zur Seite.
"Hört mir zu Kinder," begann er und sah jeden von uns einzeln an.
"Philia, Daemon ihr kennt die Regeln. Ihr sprecht nur wenn ihr dazu aufgefordert werdet und gebt eine Antwort wenn diese gefragt ist." Er sah mich an.
"Die Hauptgötter sind nicht wie die, die wir bis eben gesehen haben. Sie sind wesentlich stärker und verwirrender. Sieh ihnen nicht zu lange in die Augen. Sie machen sich gerne einen Spaß daraus  sterbliche oder halbsterbliche zu verwirren." Seine grünen Augen bohrten sich in meine.
Ich schluckte nickend, das Herz schlug mir bis zum Hals während wir alle einmal tief durch atmeten und darauf warteten dass die prunkvolle Tür sich öffnete.
Daemon neben mir schluckte, Philia fuhr sich durch die Haare.

"Tretet ein."

Ich bin gemein ich weiß. Aber ein bisschen Spannung muss sein.
Wie hat euch die Beschreibung des Olymps gefallen? Wollt ihr vlt ein paar Vorschläge machen wie ihr euch die Heimat der Götter vorstellt?
Bleibt dran, das nächste Kapitel kommt bald ;)
LG Kim V Phoenix

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