Kapitel 13 "Das Blut von Kronos"

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Saphyre

Meine Erwartungen kamen nicht im Ansatz dem entgegen was ich sah.
Denn sie waren zu niedrig gewesen. Und ich dachte der Eingang war prunkvoll.
Der Raum in dem wir standen glich mehr einem Saal, der Boden aus Marmor indem goldene Fasern eingearbeitet waren, Fasern von denen ich nicht wusste was sie genau waren. Wir standen am Anfang einer... Treppe. Typisch dass auch hier welche waren...
Erst jetzt fiel mir auf dass mir der Mund aufgeklappt war und dass ich wie ein Fisch durch die Gegend starrte.
Sehr schön hier hin wollten wir.
Da war sie wieder.
"Heilige Scheiße" keuchte ich und klammerte mich an Daemon, der mich nur wütend ansah, Philia's Blick war eine Mischung aus besorgt und belustigt.
Dike trat vor und wir Taten das gleiche, knieten uns hin und ergaben uns dem Blick der Götter.
Der Drang hoch zu sehen und einen Blick auf das Gesicht meines Vaters zu erhaschen war immens, doch Philia schüttelte neben mir nur den Kopf.
Eine gefühlte Ewigkeit verging bevor eine weibliche Stimme ertönte.
"Vater wie lange willst du sie noch dort knien lassen?"
Ich hielt einen Moment den Atem an, denn ihre Stimme war lieblich und beinahe liebkosend. Woher kannte ich diesen Unterton?
Zustimmendes Gelächter ertönte.
"Nun gut erhebt euch, lasst uns eure Gesichter sehen Halbgötter."
Ich folgte den Bewegungen der anderen die sich erhoben und hob meinen Blick den Göttern entgegen.
Sie waren nicht umbedingt größer als wir, aber von betörender Schönheit wie Dike es gesagt hatte. Ebenmäßige, perfekte Züge , ich musste mich daran erinnern Ihnen nicht in die Augen zu blicken.
Ich wusste sofort wer welcher Gott war.
Aphrodite war wunderschön und hatte üppiges blondes Haar. Ob Daphne sie jemals gesehen hatte? Es musste einfach sie sein, denn keiner hier war schöner als diese geradezu leuchtende Frau.
Ares war ebenso leicht zu erkennen, die Ähnlichkeit zu Daemon und Izabelle war nicht zu leugnen. Hohe Wangen Knochen,volle Lippen, ernster Gesichtsausdruck und beißende Haselnussfarbene Augen. Daemon hatte seine Augenfarbe wohl von seiner Mutter geerbt...Mein Blick glitt einen Moment zu Daemon, dessen Blick ganz auf Ares gerichtet war.
"Wie schön dass ihr hier seid liebe Erdenkinder."
Das konnte dann wohl nur Demeter sein, die einzige Gottheit hier die rotes Haar hatte und in erdige Stoffe gekleidet war.
"Wir kamen so schnell es uns möglich war" sagte Dike, und ich fragte mich wessen Kind er war. 
Ich hob den Kopf, blickte empor und sah in die Augen meines Vaters.
Ich wusste dass es mein Vater war, die Macht die von ihm ausströmte war beinahe schon erstickend, elektrisierend. Nun ja er war wohl nicht umsonst der Gott des Blitzes und des Donners.
Blaue Augen, so blau wie meine eigenen es waren, blickten mich an, prüfend und forschend.
"Wie ich sehe hast auch du, meine Tochter den Weg hierher gefunden."
Wie sollte ich darauf nun antworten? Hilfesuchend blickte ich zu Philia, doch auch er war damit beschäftigt den in blau gekleideten Poseidon anzustarren.
Zeus schnalzte mit der Zunge und fuhr sich durch das goldene Haar, welches ich eindeutig NICHT geerbt hatte.
"Es sei dir erlaubt zu sprechen. Oder ist sie stumm?"
Fragte er und sah dabei Dike mit hochgezogenen Brauen an.
Plötzlich lag eine erdrückend elektrisierende Atmosphäre im Raum.
Nunmehr verstand ich, warum die anderen sich in gewisser Weise fürchteten, Adrenalin schoss mir ins Blut und ließ mich schlucken.
"Ich kann sprechen, Herr"
Stotterte ich nervös, meine Stimme hallte eigenartig schrill durch den Raum.
Schmunzeln ging durch den Raum, Zeus lachte leise.
"Also wirklich du solltest mich mit Vater anreden Kind"
Ich nickte und hob meinen Blick.
Da sah ich ihn.
Ihn nachdem meine Seele sich verzehrte, ihn den ich immerwieder sah wenn es gefährlich wurde. Als würde er mich verfolgen...
Hades, mein Seelengefährte saß am Abseits, nah genug um zu den großen drei zu gehören, aber abseits genug um als Ausgestoßener gekennzeichnet zu sein.
Agápė Warum bist du nur gekommen.
Er sprach zu mir, seine grauen Augen bohrten sich in meine, so unendlich traurig und bitter.
Zeus schien unsere Blicke bemerkt zu haben, denn er verzog missbilligend den Mund.
Seine Gattin Hera klatschte in die Hände.
"Alle sind versammelt, nun dürfen wir nicht vergessen warum wir alle herriefen."
Der Herr der Götter nickte und hob die Hand um Dike das Sprechen zu gestatten.
"Wir wurden angegriffen."begann er, seine Stimme zitterte am Ende.
Zeus' Blick war unergründlich, er stützte das Kinn auf seine elegant geschwungene Hand. Ich kannte meine Mutter nicht, doch ich konnte immer mehr verstehen weshalb Menschen sich mit Göttern einließen. Sie waren einfach zu schön.
Umso mehr verstand ich Heras immer wiederkehrende
"Der Angreifer konnte von Agape eindeutig als euer Sohn identifiziert werden." sprach Dike weiter und wandte den Blick mir zu. Scheinbar war dies das Zeichen für mich zu schildern was geschehen war. Alle Blicke lagen auf mir, erneut entstand Gemurmel.

AGÁPĒ ~soulkissed~ B1 #PlatinAwardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt